»Beruhigen Sie Ihr Kind«, rät Schöberl, »um die Atemnot nicht noch zu verstärken.« Bringen Sie das Kind ins Freie, auf den Balkon oder öffnen Sie das Fenster. Eine andere Möglichkeit ist, mit dem kleinen Patienten ins Badezimmer zu gehen und dort für feuchte Luft zu sorgen, indem Sie die Dusche aufdrehen. Bei kalter Luft und hoher Luftfeuchtigkeit klingen die Beschwerden, die meist abends oder nachts auftreten, meist rasch ab. Die Schleimhäute schwellen ab und das Kind kann besser atmen.
Ursachen medizinisch abklären!
Auf jeden Fall sollten die Ursachen des Pseudokrupp-Anfalls medizinisch abgeklärt werden. Tritt der Anfall zum ersten Mal auf und vor allem bei Anzeichen einer schweren Atemnot muss sofort über die 112 der Rettungsdienst gerufen werden. Zum schwereren Anfall gehören ein sichtbares Einziehen der Haut zwischen den Rippen beim Atmen, zunehmende Pfeifgeräusche beim Einatmen, bebende Nasenflügel sowie eine blass-graue Haut und bläuliche Verfärbungen der Lippen. »Besondere Eile ist bei Babys und Kleinkindern bis zu zwei Jahren geboten, weil bei ihnen die Atemwege besonders schnell zuschwellen können,« klärt Werner Schöberl auf.
Die Ursache für einen Pseudokrupp-Anfall ist meist eine virusbedingte Kehlkopfentzündung. »Genauer gesagt ist hierbei die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder entzündet und die Schwellung beeinträchtigt die Atemwege. Meistens sind die Kinder ein, zwei Tage zuvor bereits erkältet und haben einen leichten Husten und Fieber«, so die Erfahrungen des BRK-Ausbilders. Sollte das Kind bewusstlos sein und atmet, bringen Sie es in die stabile Seitenlage. Setzt die Atmung aus, beginnen Sie mit den Wiederbelebungsmaßnahmen, also Atemspende und Herzdruckmassage.
Hilfestellungen zum Pseudokrupp-Anfall gibt es in den BRK-Erste Hilfe Kursen am Kind - mehr Informationen erteilt BRK-Sachbearbeiterin Susanne Huber unter der Telefonnummer 0861/98973-28.