»Bayern lebt durch das Engagement seiner Menschen. Unseren engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern ist es zu verdanken, dass Bayern nicht nur wirtschaftlich an der Spitze steht, sondern lebens- und liebenswerte Heimat ist«, sagte Seehofer bei der Feierstunde in der Münchner Residenz. Es freue ihn besonders, »erstmals fast 50 Prozent Frauen auszuzeichnen«.
In seiner Laudatio lobte Seehofer Peter Bantlin für sein großes Engagement für Menschen mit Behinderungen. Zusammen mit engagierten Mitstreitern habe er sehr viel Positives bewirkt – sowohl in Traunreut als auch im Landkreis Traunstein und darüber hinaus. Dank Peter Bantlins über mehr als drei Jahrzehnte andauernden Engagements habe sich die Kreisvereinigung Lebenshilfe Traunstein zur drittgrößten in Bayern entwickelt. Sein ehrenamtlicher Einsatz für Menschen mit Behinderung habe Vorbildfunktion für gelebte Nächstenliebe in unserer Gesellschaft. Sein Ideenreichtum und seine Hartnäckigkeit seien treibende Kraft für die Verwirklichung wegweisender Projekte.
Christine Marino aus Traunstein war aufgrund ihrer Leistungen als erste Gleichstellungsbeauftragte und Leiterin der Leitstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern im damaligen Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Seitdem habe Frau Marino vor allem ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in herausragender Weise ausgebaut, lobte Seehofer in seiner Laudatio. Im Landkreis Traunstein wurde auf ihre Initiative hin 2007 der Förderverein der Freunde und Förderer der Franz-von-Kohlbrenner-Hauptschule gegründet. Darüber hinaus war Frau Marino in Kirchanschöring am Aufbau des sozialen Netzwerkes »Lebensqualität durch Nähe« beteiligt. Zum 1. Januar 2011 wurde Christine Marino zur ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten des Landkreises Traunstein berufen.
Vielfältiges Engagement
Georg Grabner engagiere sich neben seinem Beruf als Landrat in einer Vielzahl von Ehrenämtern, so Seehofer in seiner Laudatio. So setze er sich als Vorsitzender des Stiftungsrats in ganz besonderem Maße dafür ein, dass mit Unterstützung der Berchtesgadener Landesstiftung die gemeindlichen und kirchlichen Schulen sowie die Kinderbetreuungseinrichtungen im Landkreis vorbildhaft ausgebaut und modernisiert werden konnten. Landrat Grabner setze wichtige Akzente für die touristische Weiterentwicklung des Landkreises und des Tourismusstandorts Oberbayern. Unermüdlich sei der Teisendorfer im Einsatz, um für die Sportstätten am Königssee und in Oberbayern zu werben. Darüber hinaus habe er sich in der Zeit seiner Mitgliedschaft im EuRegio-Präsidium und insbesondere im Rahmen seiner Präsidentschaft für viele grenzüberschreitende Themen engagiert und sich auch auf politischer Ebene für eine gute nachbarschaftliche Entwicklung zwischen Salzburg und Bayern eingesetzt.
General a. D. Johann Berger, der insbesondere während seiner letzten Verwendung als Kommandeur des Landeskommandos Bayern von vorgesetzten Stellen im Bundesministerium der Verteidigung als »Der Bayerische General« tituliert wurde, hat 32 von 42 Dienstjahren im Freistaat Bayern in unterschiedlichsten Verwendungen verbracht. Seine Dienstorte reichten von Bad Reichenhall über Hammelburg bis nach München. In allen Fällen hat sich General a. D. Berger laut Seehofer für spezifisch bayerische Belange eingesetzt. Unter seinem Kommando waren rund 3000 Soldaten mit Spezialgerät bei der Hochwasserkatastrophe im Juni 2013 im Einsatz.
Wichtige Unterstützung im Alltag
Marlies Jäger-Glantschnig aus Übersee war bei der Feierstunde nicht anwesend. Sie wird den Bayerischen Verdienstorden später überreicht bekommen. Die Rentnerin betreut im Rahmen des Projekts »Betreutes Wohnen in Familie für Menschen mit Behinderung« seit mittlerweile 34 Jahren einen inzwischen 76-jährigen Mann. Aufgrund einer psychischen und körperlichen Erkrankung ist er permanent auf Hilfe angewiesen. Durch Marlies Jäger-Glantschnig erhielt er die für ihn so wichtige Unterstützung im Alltag, die es ihm ermöglichte, am normalen gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Der Bayerische Verdienstorden ist nach dem Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst der zweithöchste Orden des Freistaats Bayern. Ins Leben gerufen wurde er 1957. Der Orden wird »als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk« verliehen, wie es in Artikel 1 des entsprechenden Gesetzes heißt. Eine Besonderheit dieser Auszeichnung ist es, dass die Zahl der lebenden Ordensträger auf 2000 begrenzt ist. Mit den neu Ausgezeichneten gibt es 1717 lebende Träger des Bayerischen Verdienstordens.
Unter den jetzt Ausgezeichneten sind auch viel über Bayerns Grenzen hinaus bekannte Persönlichkeiten wie Gloria Fürstin von Thurn und Taxis, der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx, die Wiener Schauspielerin Christiane Hörbiger, der Berliner Schauspieler Herbert Knaup sowie Staatskanzleichef Marcel Huber. dpa