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Fleißig geprobt wird derzeit in Grabenstätt der »Bayerische Jedermann«, der während der Chiemgauer Kulturtage am Freitag um 20 Uhr im Garten des Klosters Seeon erstmals aufgeführt wird. Es folgen sechs weitere Aufführungen im Grabenstätter Schlosshof und ein Auftritt beim Dramasuri-Theaterfestival in Prien. (Foto: Müller)

»Bayerischer Jedermann« feiert in Seeon Premiere

»Der Bayerische Jedermann« feiert bei den Chiemgauer Kulturtagen am kommenden Freitag um 20 Uhr am Kloster Seeon unter freiem Himmel Premiere. Zum rund 25-köpfigen Ensemble gehören Darsteller des Salztheaters Traunstein und der Jungen Chiemseer Bühne Grabenstätt sowie Theaterbegeisterte, die sich auf den Zeitungsaufruf Mitte Mai hin gemeldet hatten.


Auch einige Eltern von Grabenstätter Nachwuchsdarstellern werden Teil der Inszenierung sein. »Vor drei Monaten haben wir mit den Proben begonnen und dass einige Darsteller erst Wochen später hinzugestoßen sind, hat erstaunlich gut funktioniert«, erzählte Regisseur und Darsteller Gerhard Brusche am Rande einer Probe im Hof der Theater-Strickerei Grabenstätt.

In der bairischen Mundartübertragung von Oskar Weber wird aus Hugo von Hofmannsthals städtischem Patrizier Jedermann ein Großbauer aus dem Dachauer Land, der mit seinem Besitz protzt. Der reiche »boarische Jedermann« führt ein frevelhaftes Leben und soll vor Gottes Gericht geführt werden. In seiner Todesstunde verlassen ihn Geliebte, Freunde und Verwandte und er erkennt, dass alle materiellen Güter vergänglich sind.

Auf der Basis von Hofmannsthals Werk hatte der österreichische Schauspieler und Mundartdichter Franz Löser 1922 eine Mundartversion geschaffen, den »Mondseer Jedermann«. Oskar Weber, ein Mitglied der Münchner Turmschreiber, entwickelte daraus dann die beliebte bairische Fassung.

Nun hat sich Regisseur und Theaterurgestein Brusche nochmals des Klassikers mit eigener Handschrift angenommen. Musikalisch begleitet wird das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von den Bernauer Alphornbläsern, einer Abordnung der Marktkapelle Grassau, der Bergmessmusi und der Nußdorfer Sängerin Claudia Lackner.

Nach der Premiere am Freitag in Seeon gibt es am Donnerstag, 27. Juli, Samstag, 29. Juli, Freitag, 4., Sonntag 6., Samstag, 12. und Sonntag, 13.  August, jeweils um 20 Uhr noch weitere Aufführungen im Grabenstätter Schlosshof (Ausweichtermin 14. August) sowie am Mittwoch, 9. August, um 20   Uhr beim Dramasuri-Theaterfestival im Priener Eichental.

Gespielt wird nur bei schönem Wetter. Die Abendkasse öffnet mit Beginn der Bewirtung ab 17.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf unter Telefon 0177/32 16 064, im Gasthof Chiemseebräu in Grabenstätt oder bei allen München-Ticket-Vorverkaufsstellen. »Der Prien-Auftritt ist fast unser Höhepunkt, auch zwei Bühnen aus Salzburg werden dort dabei sein. Aber auch die anderen Spielorte in Seeon und Grabenstätt bestechen mit ihrem besonderen Ambiente«, freut sich Doris Biller von der Grabenstätter Theater-Strickerei auf die Freilichttheateraufführungen. mmü

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