»Wir haben das ganze Konzept über den Haufen geworfen«, erklärte die Architektin Ute Weiler-Heyers. Die drei Häuser, zwei davon mit Dachterrassen, seien jetzt in einer Art Windrad angeordnet worden und sollen Walmdächer erhalten. Weiter wies sie darauf hin, dass durch die getrennten Tiefgaragen auch die Verkehrssituation entschärft werde. Seitens des Stadtbauamts wird das neue Konzept zwar grundsätzlich begrüßt. Um aber das viergeschoßige sogenannte Haus 2 talseitig nicht so mächtig erscheinen zu lassen, hatte Stadtbaumeister Thomas Gätzschmann der Planerin im Vorfeld vorgeschlagen, auf der Ostseite das Dachgeschoß zurückzusetzen. Dies würde bedeuten, dass der Balkon (Terrasse) nicht auf der Westseite wäre, sondern auf der Ostseite, auf der die Sonne nachmittags und abends mit Licht und Wärme geizt. Der Investor lehnte den Vorschlag des Stadtbaumeisters jedoch aus Wirtschaftlichkeits- und Vermarktungsgründen ab.
Nach Ansicht des Stadtbaumeisters ließe ein Rücksprung das circa 25 Meter lange Gebäude etwas gefälliger erscheinen und es verliere so an Massivität. Es mache durchaus einen Unterschied, ob ich eine ebene Fassade habe oder einen Zurücksprung, erklärte er auf Anfrage von Sepp Winkler (Bürgerliste). Dem Tenor des Gremiums war zwar zu entnehmen, dass sie die abgespeckte Planung weitaus verträglicher finden. Einige schlugen sich aber auf die Seite des Stadtbaumeisters, das Dachgeschoß am Haus 2 zurückzusetzen. »Für mich ist die Betrachtungsweise von Herrn Gätzschmann ausschlaggebend«, sagte Bürgermeister Klaus Ritter.
Beschlussvorlage der Verwaltung zugestimmt
Auch sein Stellvertreter Hans Peter Dangschat (CSU) und sein Fraktionskollege Konrad Unterstein (FW) sprachen sich für einen Rücksprung aus. Herbert Kusstatscher (SPD) lobte das Entgegenkommen des Investors. »Wenn man uns schon entgegengekommen ist, dann sehe ich das auch so wie die Planerin.« Mit knapper Mehrheit wurde der Beschlussvorschlag der Verwaltung, das Dachgeschoß an der Ostseite des Hauses 2 zurückzusetzen, abgelehnt (5:6). Eine endgültige Entscheidung muss aber noch der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag nächster Woche um 16 Uhr im großen Sitzungssaal treffen. Ebenso eine damit verbundene Änderung des Bebauungsplans »Hofer Straße«, die der Bauausschuss einstimmig empfiehlt.
Einstimmig genehmigt wurde ein Antrag auf Baugenehmigung des Autohauses Schlögl in Traunreut. Das Vorhaben wurde von Willi Schlögl vorgestellt. Das Autohaus Schlögl -Grundstücksverwaltung-GbR beabsichtigt in seinen Standort an der Trostberger Straße zu investieren. Geplant sind eine Werkstatthalle und eine Direktannahmestelle. Nach Angaben von Schlögl soll die neue Werkstatthalle für fünf Montageplätze in Richtung Westen an die bestehende Halle angebaut werden. Der Anbau sei vor allem notwendig, um den gesetzlichen Vorschriften der Nutzfahrzeugmontage Folge zu leisten. »Im bestehenden Gebäude hätten wir uns aus Platzgründen schwergetan, deshalb haben wir uns für einen Anbau entschieden«, sagte Schlögl.
Direktannahmestelle am Autohaus eingeplant
Gleichzeitig will das Unternehmen am bestehenden Autohaus eine Direktannahmestelle errichten. In dieser Annahmestelle können die Kunden gemeinsam mit dem Serviceteam den gesamten Umfang der Wartungsarbeiten durchgehen. Nach Angaben der Verwaltung liege die Direktannahmestelle zum Teil außerhalb der Baugrenze. Wegen einer geringen Überschreitung der Grundflächenzahl sei aber eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans zu erwarten. Durch das Bauvorhaben müssen insgesamt 86 Stellplätze vorgehalten werden. Davon werden 46 Stellplätze für Werkstatt, reparaturfertige Fahrzeuge und Kunden reserviert.
Ebenfalls genehmigt wurde eine Erweiterung des Sozialgebäudes der Firma Heidenhain. Die Dr. Johannes Heidenhain GmbH beabsichtigt, das bestehende Sozial- und Kantinengebäude nach Süden zu erweitern. Dabei sollen die Kantine im ersten und zweiten Stock um 250 Sitzplätze und zwei Ausgabestellen vergrößert werden.
Gegen die Stimme von Herbert Kusstatscher (SPD) wurde auch die Anbringung eines Firmenschilds der Hass Werbetechnik an der Gebäudefassade eines Geschäftshauses an der Werner-von-Siemens-Straße genehmigt. Kusstatscher konnte nicht nachvollziehen, weshalb die Firmenadresse nicht auf der bestehenden Beschilderung möglich ist und wieder ein neues Schild angebracht werden muss. Deshalb versagte er das Einvernehmen. ga