Anfang August sollen die Asphaltdeckschicht und die Fahrbahnmarkierung aufgebracht werden, um in der zweiten Augustwoche die Baumaßnahme mit Ausnahme von Restpflanzarbeiten komplett abzuschließen. Bis dahin dauert auch die Straßensperre ab der Abzweigung nach Eggstätt in Richtung Rosenheim an. Die Gemeinde beabsichtigt auch, westlich der Kreisverkehrsanlage eine Kirchner-Plastik aufzustellen.
Auch die errechneten Kosten von 750 000 Euro können nach Angaben von Bürgermeister Bernd Ruth eingehalten werden. Die Gesamtkosten der Verkehrsanlage mit Geh- und Radweg beinhalten auch einen Lückenschluss des Radwegs, der den Chiemsee-Radrundweg mit der »Via Julia« verbindet. Knapp die Hälfte der Kosten übernimmt der Abwasser- und Umweltschutzverband Chiemsee (AUV) als Bauherr. Die Gemeinde muss die andere Hälfte aufbringen.
Der Gemeinderat war zunächst davon ausgegangen, dass die Finanzierung der Straßenbaumaßnahme über das Kommunale Sonderbaulastprogramm des Freistaats Bayern mit einer Förderung von circa 80 Prozent abgewickelt werden kann. Bei den damals ermittelten Kosten von 600 000 Euro für die Kreisverkehrs-Anlage hätte das bedeutet, dass die Gemeinde mit einer Förderung von rund 480 000 Euro hätte rechnen können und selber mit nur 120 000 Euro belastet gewesen wäre. Nachdem der Gemeinde aber nur noch eine Förderung von maximal 50 Prozent aus dem Fördertopf der Kommunalen Straßenbaulast in Aussicht gestellt worden war, hatte der Gemeinderat beschlossen, das Projekt im Rahmen des Chiemsee-Uferrundweg-Konzepts über den AUV abzuwickeln.
Unfallgefahr deutlich geringer
Dass der Kreisverkehr im Rahmen des Chiemsee-Rundwegausbaus ermöglicht wurde, ist einer Umschichtung der Fördergelder geschuldet. Der Freistaat Bayern, der die Fördergelder für das Großprojekt bewilligte, hatte einer Umwidmung der Unterführung in einen Kreisverkehr zugestimmt. Ursprünglich war nämlich eine für Radfahrer geplante Unterführung und Umfahrung des Hotel-Restaurants »Malerwinkel« geplant. Eine Unterführung wäre aber in den Augen des Bauherrn zu aufwändig gewesen und hätte einen großen Eingriff in den Buchenwald bedeutet. Außerdem hätte durch eine Unterführung die Kreuzungsproblematik des Autoverkehrs nicht gelöst werden können. Mit der jetzigen Lösung wird laut Verkehrsexperten die Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf der Staatsstraße 2093 Gollenshausen – Seebruck vermindert und die Unfallgefahr an dem Kreuzungspunkt deutlich reduziert.
Der Kreisverkehr mit einem Durchmesser von rund 40 Metern sowie die Radweganbindungen sind Maßnahmen des seit 2009 laufenden Chiemsee-Rundwegausbaus. Rund 25 Maßnahmen wurden im Rahmen des vom Freistaat Bayern geförderten Projekts bereits umgesetzt. Bis 2018 müssen alle Maßnahmen abgeschlossen, beziehungsweise bis Februar 2019 vollständig abgerechnet sein. Bislang wurden auf dem rund 55 Kilometer langen Rundweg unter anderem Routen für sportliche Radfahrer und E-Biker geschaffen.
Einzelne Abschnitte, vor allem die Seepromenaden der Chiemsee-Orte, sind seither nur den Fußgängern zugänglich. Träger der Gesamtbaumaßnahme für die Chiemsee-Anliegergemeinden ist der AUV Chiemsee. Insgesamt sind etwa 40 Maßnahmen rund um den See geplant mit Gesamtinvestitionskosten von 9,3 Millionen Euro, die mit 4,3 Millionen Euro vom Freistaat Bayern aus FAG-Mitteln gefördert werden. ga