Mit 55 Einladungen zur Einweihungsfeier des Neubaus musste Bürgermeister Klaus Ritter den gestohlenen Firstbaum des neuen Feuerwehrhauses in Oderberg auslösen. Die Firstdiebe aus den Reihen der Blaskapelle, des Trachtenvereins und des Burschenvereins forderten zunächst pro Verein 20 Einladungen. Das Stadtoberhaupt konnte jedoch die Personenzahl auf 55 »herunterhandeln«. Per Handschlag wurde die »Auslösesumme« besiegelt.
Während die Diebe, begleitet von einer Abordnung der Blaskapelle Traunwalchen den geschmückten First mit dem Traktor zum neuen Gebäude zogen, wurde auf der Baustelle bereits Richtfest gefeiert. Die offiziellen Worte und der Richtspruch aus luftiger Höh' von Wolfgang Schmid von der gleichnamigen Zimmerei in Ascha (Niederbayern) waren bereits gesprochen.
In seiner kurzen Rede sprach der Bürgermeister von einem langen Weg bis zum Richtfest. Den Handwerkern und Firmenvertretern wünschte er weiterhin einen unfallfreien Bauverlauf. Benedikt Brüderl vom Planungsbüro Brüderl in Traunreut schloss sich den Wünschen des Bürgermeisters an. Das neue Gebäude sei für die Stadt eine wichtige Einrichtung aber gleichzeitig auch ein Rückzugsort für die Gesellschaft und das soziale Engagement, sagte Brüderl.
Erste konkrete Gespräche, ein neues Feuerwehrhaus zu bauen, wurden vor über fünf Jahren geführt. Die Standortfrage und auch die Unterbringung der Schützengilde Traunwalchen im Keller des neuen Feuerwehrhauses waren lange ungeklärt. Pläne mit und ohne Schützen wurden gezeichnet und wieder verworfen. Mitte Mai dieses Jahres konnte dann endlich mit den Bauarbeiten auf dem städtischen Grundstück an der Simon-Ohm-Straße im Oderberger Gewerbegebiet begonnen werden.
Mittlerweile hat die Baustelle Gestalt angenommen und man kann sich schon annähernd vorstellen, wie das neue Domizil der Feuerwehr und der Schützen einmal aussehen wird. Durch den rund 1,6 Millionen Euro teuren Neubau können alle Gerätschaften der Freiwilligen Feuerwehr Traunwalchen zum ersten Mal unter einem Dach untergebracht werden. Gleichzeitig bekommen auch endlich alle Aktiven einen eigenen Spind. Allerdings konnten nicht alle Wünsche erfüllt werden. So muss neben einem getrennten Umkleideraum auch auf eine sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung zum Schutz vor einer Schadstoff-Verschleppung sowie auf einen Jugendraum verzichtet werden.
Ende dieses Jahres soll das Gebäude abgenommen werden. Erst dann können die Schützen mit dem Ausbau des Kellers beginnen. Die Schützen wollen ihr neues Schützenheim soweit wie möglich selber ausbauen und müssen dafür abzüglich der zu erwartenden Zuschüsse rund 120 000 Euro durch Eigenleistung, Mitgliederdarlehen und Spenden aufbringen. ga