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Gute Stimmung beim Stadtrundgang: Oberbürgermeister Christian Kegel schwärmte vor der Jury um Dagmar Voß (rechts) und Ingrid Rott-Schöwel (links) von dem Traunsteiner Konzept für die Landesgartenschau 2022. Unterstützung bekam er dabei auch von Rosenkönigin Julia I.

»Aus einem Flickenteppich machen wir grüne Juwelen«

Traunstein – Beim ersten Mal hat es nicht geklappt, jetzt will die Stadt Traunstein ihre zweite Chance nutzen. Gestern führte Oberbürgermeister Christian Kegel die 15-köpfige Bewertungsjury durch die Stadt und präsentierte zusammen mit Andrea Gebhard vom beauftragten Planungsbüro sowie Vertretern von Verwaltung und Stadtrat das neue, leicht abgeänderte Konzept für die Landesgartenschau 2022. Eine Entscheidung über den Zuschlag soll spätestens bis zum Montag fallen.


Die Jury um Vorsitzenden Roland Albert und Geschäftsführerin Dagmar Voß von der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen zeigten sich sehr angetan von den neuen Plänen, die wieder unter dem Motto »Salz, Wasser, Landschaft« stehen. »Das Konzept hat enorm gewonnen«, so Voß bei der Pressekonferenz im Schrannensaal des Rathauses.

»Es wurden alle Mängel behoben«

Albert erinnerte daran, dass bei der ersten Bewerbung im vergangenen Jahr neben Traunstein auch Mitbewerber Sonthofen wegen gravierender Mängel im Konzept durchgefallen ist. Während Sonthofen sich nicht mehr bewarb, startete Traunstein einen zweiten Anlauf. »Es wurden alle Mängel behoben«, zeigte sich der Jury-Präsident beeindruckt. Besonders gefallen habe ihm beim Rundgang am Vormittag der Hinzugewinn von weiteren Grünflächen. Von diesen waren im Vorjahreskonzept noch zu wenige enthalten gewesen.

Neu sind unter anderem die Schaffung eines großen Salinenparks an Stelle der abrissreifen Franz-Eyrich-Turnhalle und auch die Einbeziehung des Elektrizitätswerks am Mühlbach. Nichts geändert hat sich an den Plänen am Karl-Theodor-Platz. Dort sollen die Parkplätze unter die Erde verlegt und stattdessen ein öffentlicher Park gestaltet werden.

Zweiter großer Mangel im Konzept des Vorjahres waren die unklaren Besitzverhältnisse einzelner Grundstücke. Dazu zählte besonders die 1,4 Hektar große Salzmanninsel an der Traun, wo ein attraktiver Inselpark mit Wasserspielplatz entstehen soll. Dafür muss aber der dortige Gewerbevertrieb verlagert werden. »Die Kaufverträge liegen bereits beim Notar«, informierte Oberbürgermeister Kegel und sorgte damit für zufriedene Gesichter bei den Kommissionsmitgliedern. Ob auch das Autohaus auf dem Gelände des Festplatzes weichen wird, das steht bisher aber noch nicht fest.

Ein »grüner Ring« führt um die Innenstadt

Auch wenn sich der Großteil der Flächen für die Landesgartenschau entlang der Traun befinden, sind im Konzept auch mehrere Projekte in der Innenstadt und am Bahnhof geplant. »Wir machen aus einem Flickenteppich grüne Juwelen«, verspricht Kegel. Um diese miteinander zu verbinden, soll ein »grüner Ring« um die Innenstadt entstehen. Er wird vom Bahnhof erst zur Traun und dann entlang des Mühlbachs zum Wochinger Spitz und zurück zum Bahnhof führen.

Allein für die Investitionen im Vorfeld der Landesgartenschau (siehe Kasten) werden 16,5 Millionen Euro benötigt. Weitere 9,5 Millionen Euro kommen für die Durchführung hinzu. Die Stadt Traunstein kann laut Kegel aber mit mehreren Zuschüssen rechnen. Ob diese benötigt werden, wird sich spätestens am Montag zeigen. Dann wird die Bewertungskommission ihre Entscheidung bekannt geben. apo

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