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Auf dem Reggae-Festival setzten die Wehen ein

Übersee. Eine positive Bilanz mit keinen schwerwiegenden Verletzungen zogen die Rettungsdienste nach der 18. Auflage des Chiemsee Reggae Summers. 1650 Patienten versorgten etwa die Malteser-Sanitäter und Notärzte bis Sonntagabend in der Unfallhilfestelle. »Dabei handelte es sich in erster Linie um Schnittverletzungen, Hautabschürfungen, Blasen und Kreislaufprobleme«, bilanzierte Einsatzleiterin Christiana Mitterer. 90 Personen wurden zur weiteren Behandlung von den Maltesern oder dem Bayerischen Roten Kreuz in umliegende Krankenhäuser gebracht.


Bauchkrämpfe entpuppten sich als Schwangerschaft

Am Sonntagmorgen kam eine junge Frau in die Malteser-Sanitätsstation und klagte über Bauchkrämpfe, die eine Notärztin als kräftige Wehen diagnostizierte. Von einer Schwangerschaft hatte die junge Frau bis dahin nichts bekommen oder wollte es sich nicht eingestehen. Weil Eile geboten war, wurde die Schwangere mit dem Rettungshubschrauber Christoph 14 ins Klinikum nach Traunstein geflogen, wo kurze Zeit später ein gesunder Bub auf die Welt kam.

Weniger erfreulich war ein Unfall am ersten Festivaltag auf einer der Stellflächen für Wohnmobile. Dort war eine Kartusche eines Gaskochers explodiert. Zwei Männer zogen sich dabei Verbrennungen an Armen und Beinen zu und wurden nach Erstversorgung durch die Malteser zur Weiterbehandlung vom öffentlichen Rettungsdienst in die Klinik gebracht.

Die Zahl der Patienten, die wegen übermäßigen Alkoholkonsums zu versorgen waren, war erfreulich gering. Nur sieben Prozent aller Patienten wurden wegen Kreislaufproblemen aufgrund von Alkoholmissbrauch behandelt. Lebensbedrohliche Verletzungen gab es während der fünf Einsatztage der Malteser nicht. Auch heuer waren die meisten Versorgungen chirurgischer Natur. »Blasen, Schnittverletzungen und Hautabschürfungen durch die, wegen Regen und Schlamm viel benutzten Gummistiefel kamen am häufigsten vor«, erklärt Mitterer. Insgesamt leisteten die 330 fast ausschließlich ehrenamtlichen Helfer der Malteser aus ganz Bayern während des Festivals über 7500 Einsatzstunden.

Feuerwehr musste kleinere Brände löschen

Von polizeilicher Seite waren zu den Spitzenzeiten bis zu 200 Beamte verschiedenster Dienststellen unter Leitung des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd im Einsatz. Darunter waren Bereitschaftspolizisten, Beamte der Verkehrspolizei, Drogenfahnder und Jugendbeamte. Auch Polizeireiter kamen zum Einsatz und sorgten im Umfeld für Sicherheit. Um die vielen Bahnreisenden kümmerten sich in den Zügen und am Überseer Bahnhof zahlreiche Bundespolizisten. Sie kümmerten sich auch um mehrere Besucher, die die große Gefahr unterschätzten und über die Achen-Bahnbrücke wanderten.

Auch die Überseer Feuerwehr war mit insgesamt 70 Aktiven in mehreren Schichten am Festival beteiligt. Sie halfen nicht nur bei der Evakuierung, sondern löschten meist auch kleine Brände, unter anderem mehrere Lagerfeuer. In einem anderen Fall kam es zu einer starken Rauchentwicklung wegen eines Stromaggregats. Aber auch hier war die Feuerwehr schnell vor Ort und es kam zu keinem großen Schäden.

Einen Blick auf die Badenden an der Tiroler Achen hatten die Mitglieder der DLRG Traunstein-Siegsdorf. Besonders am Samstagnachmittag hatten sich bei sommerlichen Temperaturen dort mehrere Hundert Besucher eingefunden, um sich im Wasser abzukühlen.

Das im Vorfeld mit viel Aufwand erstellte Sicherheitskonzept ging somit voll auf – dieses Resümee ziehen alle an der Erstellung beteiligten Organisationen, die Gemeinde Übersee, das Landratsamt Traunstein, das Polizeipräsidium Oberbayern Süd, der Veranstalter sowie Feuerwehr und die Rettungsorganisationen. »Wie in den Jahren zuvor war auch diesmal die Zusammenarbeit mit allen beteiligten Stellen sehr gut und von Professionalität geprägt«, so Einsatzleiter Polizeidirektor Dr. Walter Buggisch. Bewährt hatten sich dabei auch die zweimal täglich unter Leitung der Gemeinde Übersee abgehaltenen Einsatzbesprechungen aller beteiligter Organisationen, durch die kleinere Probleme schnell abgestellt werden konnten.

Wie gut die einzelnen Organisationen zusammenarbeiten, zeigte sich bei der Unwetterwarnung am Donnerstagabend. Entsprechend dem erarbeiteten Konzept wurden die Besucher zu ihren Zelten und Autos gebeten, weiter anreisende Fans leiteten die Shuttlebusse in eine Reithalle um. 600 Personen warteten dort das Vorüberziehen der Schlechtwetterfront ab. pv/apo

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