Huber hat sich in all den Jahren um das Orchester auch hinter den Kulissen verdient gemacht, ob als vorbildlicher Kassier, Notenwart oder Organisator gilt er als der »heimliche Vorstand« des Orchesters. Die Überraschung, die Auszeichnung bis zum Essen nach dem Gottesdienst vor ihm zu verbergen, ist der Orchestervereinigung gelungen: Stolz und strahlend nahm er die Urkunde von der Vorsitzenden, Pfarrerin Dorothea Marien, entgegen.
Einen Großteil der Verantwortung übernommen
Als kleine Aufmerksamkeit überreichte ihm der Stellvertretende Vorsitzende Florian Aumüller (Cellist) auch einen Geschenkkorb in Form eines Geigenkastens. Orchesterleiter Richard Kalahur, den mit Lorenz Huber mittlerweile eine 25-jährige Zusammenarbeit verbindet, würdigte die Verdienste des 83-Jährigen in hohem Maße. Huber habe in all den Jahren einen Großteil der Verantwortung übernommen und maßgeblich dazu beigetragen, die Gemeinschaft zusammenzuhalten. Es sei auch maßgeblich sein Verdienst, dass das Orchester, das nicht nur rosige Tage gesehen habe, nicht nur als Musikensemble, sondern als eingetragener Verein zahlreiche Erfolge erzielte. Blumen gab es auch für Susi Huber, der Frau von Lorenz Huber. Sie habe für das unermüdliche Engagement ihres Mannes nicht nur großes Verständnis aufgebracht, sondern ihn dabei stets unterstützt, sagte Kalahur.
Lorenz Huber kann sich noch gut an die Gründung des Ruperti-Orchesters Traunreut erinnern. Drei Jahre nach der Gründung 1962 erfolgte 1965 der Zusammenschluss mit einem Orchester aus Garching an der Alz. Unter Leitung von Karl Krejcek wurden Aufführungen in Traunreut, Trostberg, Baumburg und in der Umgebung veranstaltet. Da sich das Einzugsgebiet der Musiker, die größtenteils aus Laien bestehen, auf rund 50 Kilometer im Umkreis von Traunreut erstreckte, wurde die Orchestervereinigung in Ruperti-Kammerorchester-Verein mit Sitz Traunreut umbenannt.
Durch die Größe, die das Orchester heute hat, das auch Mitglied im »Bund Deutscher Liebhaberorchester« ist, spricht man nur noch vom Ruperti-Orchester. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens wurde mit Chören aus Trostberg und Garching sowie Solisten das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart auf Schallplatte eingespielt. Mit Richard Kalahur, der seit 1991 Dirigent ist und nebenbei auch den Pallinger Kirchenchor und den Traunreuter Sängerchor leitet, mit denen das Orchester konzertiert, wurde das Repertoire um alle Musikrichtungen, von der Klassik über Oper, Operette sowie Musicals und Filmmusik stark erweitert. Darüber hinaus wurden für die Auftritte namhafte Solisten gewonnen.
Bekannte Sprecher und Solisten gewonnen
Vor 20 Jahren übernahm der mittlerweile verstorbene Schauspieler Hans Clarin die Rolle des Sprechers in »Peter und der Wolf« und der bekannte Bassist Karl Ridderbusch trat als Solist in einem Opernkonzert mit dem Sängerchor Traunreut auf. Auch der Konzertmeister des Salzburger Mozarteum-Orchesters, Frank Stadler, musizierte mit dem Orchester.
Eine herausragende Veranstaltung war 1995 die Aufführung der Carmina Burana von Carl Orff zusammen mit den Traunreuter Chören und dem befreundeten italienischen Chor »Corale Cittá die Nettuno«. Neben den jährlichen Konzerten verbindet das Orchester auch mit der Gestaltung des Meditationsgottesdienstes in der evangelischen Kirche Traunreut eine jahrzehntelange Tradition. Heuer standen Werke von Johann Christian Bach, Josef Haydn, Henry Purcell und Ennio Morricone auf dem Programm. ga