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Auch die »Geier« bleiben vom Alter nicht verschont

Waging am See. Die »Geier«, eine Gruppe von lebensfrohen und geselligen, mitunter auch etwas trinkfreudigen jungen Menschen, haben sich zu Beginn der Siebziger Jahre zusammengetan, um gemeinsam etwas zu unternehmen, Feste zu feiern, Spaß zu haben. In und um Otting sind die »Geier« seither ein Begriff, spätestens seit den Neunziger Jahren jedoch kennt man die »Geier« in viel weiterem Umkreis – durch den »Geierball« in Otting, der mittlerweile Kult ist. Die inzwischen älter und reifer gewordenen Herren – es war und ist schließlich ein reiner Männerclub – feiern am heutigen Donnerstag ab 20 Uhr mit Tanz und Bierzeltgaudi im Ottinger Festzelt ihr 40-jähriges Bestehen.


Das besondere an den »Geiern« ist, wie es Gründungsmitglied und Chronist Simon Maierhofer ausdrückt: »Wir verstehen uns nach wie vor gut und unternehmen immer noch vieles miteinander.« Seit 40 Jahren also treffen sie sich wenigstens einmal im Monat – früher in einem der legendären »Geiernester«, heute in einer Wirtschaft. Ausflüge, Skihütten-Aufenthalte, Floßfahrten, sogar einmal ein Besuch bei den Passionsspielen in Oberammergau: Bei den »Geiern« ist nach wie vor viel geboten.

Dabei sind sie aber schon viel ruhiger geworden. So haben sie die Organisation der Geierbälle an eine Nachfolgegruppe abgegeben. Und sie betreiben längst auch kein eigenes Domizil mehr. Das war in der Anfangszeit anders. Da ging es zu allererst darum, dass sich die »Geier« ein Nest bauen wollten. Die allererste Unterkunft fand man über ein Zeitungsinserat, einen alten Getreidekasten in Dieperting, den der harte Kern der ersten »Geier« – es sollten ja nie mehr als elf Mitglieder sein – zerlegte und dann bei Oberleiten wieder aufstellte.

Als die Behörden später den Abbruch verfügten, fand sich ein guter Ersatz: ein altes Brechlbad in Elsenloh, das sich die »Geier« wieder selbst ausbauten und das dann über rund 20 Jahre Bestand hatte. Hier war dann ausreichend Platz zum Feiern. Sogar den Heiligen Abend verbrachten die Geier in ihrer Hütte, mit Christbaum, versteht sich.

Der Name »Geier« entstand ganz offenbar recht zufällig. Irgendwo fanden sich, wie es in der Chronik heißt, »kleine geierähnliche Kunststofftierchen«. Ein solches bekam jedes Mitglied und musste es immer dabei haben, widrigenfalls eine Strafe in alkoholischer Form zu zahlen war. Den harten Kern der »Geier« verband zudem die gemeinsame Schulzeit, später dann aber ganz wesentlich auch die Tatsache, dass sie wirklich alle bei der Jugend der DJK Otting Fußball spielten. So passt es auch bestens zusammen, dass die 40-Jahr-Feier im Rahmen der Bierzeltwoche der DJK stattfindet – waren doch auch nicht wenige »Geier« über lange Jahre in der Vorstandschaft des Vereins tätig.

Warum ihr »Geierball« eine solche Zugkraft hat, verstehen die »Geier« eigentlich selber nicht. Aber ganz offensichtlich hat daran auch die Musik ihren Anteil, und die kommt seit 22   Jahren von den »Les Diamonds«. Von daher ist es ganz selbstverständlich, dass diese Band auch den Jubiläumsball am heutigen Donnerstag musikalisch gestaltet. Der angekündigte Auftritt der Vorband »Crude Projekt« entfällt. he

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