1150 ehrenamtliche Stunden haben Vereinsmitglieder für die »Arche-Teichanlage« auf dem Areal eines etwa 100 Quadratmeter großen versandeten und stark sanierungsbedürftigen Löschweihers geleistet.
Dort leben nun jeweils ein Pärchen der kastanienbraunen »Moorente« und der »Waldturteltaube«, die kleinste einheimische Wildtaube, sowie zwei Pärchen der »Feldlerche«, eine vitale, alte Landtaube mit einer typischen ockerfarbenen Brust. Vereinsvorsitzender Heinrich Wolfgruber dankte Bauleiter Anton Maier, den Kassieren Sabine und Franz Klinger für die finanzielle Abwicklung und den Züchtern, die die Vögel zur Verfügung gestellt haben: dem Österreicher Martin Stelzhammer (Moorente), Toni Eberl und Hans Willerer aus dem Raum Bad Aibling (Feldlerche) sowie Thomas Bendl aus Laufen (Waldturteltaube).
Neben den 1150 Stunden – seit 7. April waren täglich jeweils zehn bis 15 Leute auf der Baustelle – investierte der Verein 13 000 Euro für die Materialkosten. Dank großzügiger Spenden, darunter 1100 Euro von der Sparkasse Berchtesgadener Land, 1000 Euro von der Raiffeisenbank Rupertiwinkel und 500 Euro von der Salzach-Apotheke Laufen, sind laut Wolfgruber alle Ausgaben bereits bezahlt. Auch die Dachverbände leisteten Zuschüsse, und viele Einzelpersonen oder Firmen spendeten Geld oder Material.
Als Schirmherr ging Bürgermeister Thomas Gasser, der auch seine Stellvertreter Norbert Schader und Gernot Daxer mitgebracht hatte, auf die symbolische Bedeutung der »Arche« ein. Sie erinnere an die Arche Noah, in der von jeder Tierart ein Paar Rettung vor der Flut fand. Der frühere Löschweiher, der Einzelgehöfte mit Wasser versorgte, sei auch eine Art Arche, eine Einrichtung zum Überleben, gewesen.
Nachdem Wolfgruber die Tierarten näher vorgestellt hatte, assistierte er Gemeindereferentin Ursula Erl als »Ministrant« bei der Segnung der Anlage mit Weihwasser. Vorher hielt Erl eine kurze Ansprache. Mit der Schaffung dieses Kleinods habe der Verein »zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen«: eine Heimstätte für bedrohte Tiere geschaffen und eine Rückzugsmöglichkeit für den Menschen, wo er – als Ausgleich zur notwendigen Arbeit – Tiere beobachten, Stille finden und zur Ruhe kommen kann.
Projektleiter Franz Klinger erzählte aus der Entstehungsgeschichte. Er zollte den handwerklich engagierten Mitgliedern Respekt, dass sie seit Anfang April, nachdem erst vor zwei Jahren der Spatenstich für das neue Vereinsheim gewesen sei, erneut »unermüdlichen Einsatz geleistet« haben. Zu den knapp 5000 freiwilligen Stunden für das Vereinsheim seien noch einmal 1150 Stunden dazu gekommen. Schnell habe man Gönner und Sponsoren gefunden. Weitere Spenden seien angesichts der Folgekosten, etwa für Futter und Strom, jederzeit willkommen. »Bei uns zählt jeder Euro.«
Ab Herbst plane der Verein, die Leitungen der Schulen und Kindergärten anzuschreiben, erklärt Franz Klinger. Die Kinder könnten die Arche im Rahmen von Ausflügen oder Wandertagen besichtigen und dort eine kleine Führung erhalten. Damit sie die »Feldlerchen«, die bis zu fünfmal im Jahr Eier legen, beim Brüten beobachten können, wurden in dem dafür vorgesehenen Verschlag in dem Holzhäuschen am Teich extra aufklappbare kleine Fenster eingebaut. vm