Ausgaben für Strandbad nur verschoben
Darüber hinaus wurde das Planvolumen im Tachinger Vermögenshaushalt um stattliche 625 100 Euro nach unten korrigiert. »Fast die Hälfte dieser Summe steht im Zusammenhang mit der verschobenen Baumaßnahme 'Sanitärgebäude am Strandbad'«, erläuterte Kraus. Der Gemeinderat hat noch nicht entschieden, ob das Gebäude saniert oder neu gebaut werden soll. Zurzeit wartet man auf die Kostenschätzung für eine Sanierung. Weitere Einsparungen im Haushalt der Gemeinde hängen ebenfalls mit der noch nicht realisierten Maßnahme zusammen. Dazu zählen unter anderem die Umgestaltung des Pavillons sowie der Bau einer Lagermöglichkeit für den Gaststättenbetrieb.
Da mit dem Ausbau der Breitbandversorgung erst im Frühjahr begonnen wird, gab es auch bei diesem Haushaltsposten eine Veränderung. »Die Ausgaben konnten auf 6000 Euro reduziert werden. Das sind Kosten für ein Planungsbüro, das die Gemeinde bei dem komplexen Förderverfahren begleitet hat«, begründete Kraus. Schlussendlich handle es sich aber weder beim Sanitärgebäude am Strandbad noch beim Ausbau der Breitbandversorgung um tatsächliche Einsparungen. »Vielmehr sollte von zeitlichen Verschiebungen gesprochen werden«, betonte Bernhard Kraus.
Deutlich weniger Entnahmen aus den Rücklagen
Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, im Nachtragshaushalt noch Auszahlungen in Höhe von 124 000 Euro für den Straßenausbau in den Ortsteilen Assing und Mönchspoint zu veranschlagen. Aufgrund der positiven Entwicklung musste zudem weniger Geld aus den Rücklagen entnommen werden. Hier reduzierte sich die Entnahme auf 445 600 Euro; zu Beginn des Jahres waren noch 941 400 Euro geplant.
Auch im kommenden Jahr dürfte die Haushaltssituation in Taching am See entspannt sein. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich im vorgestellten Entwurf auf 2,84 Millionen Euro. Entscheidend sei hier insbesondere, so Kraus, dass die Mindestzuführung in den Verwaltungshaushalt erwirtschaftet werden kann. Diese müsse mindestens so hoch sein wie die im Vermögenshaushalt veranschlagten Tilgungen.
Nächstes Jahr steigen Personalkosten leicht an
»Bei einer geplanten Zuführung von 145 400 Euro kann dieser Wert erreicht werden«, kündigte der Kämmerer an. Lediglich bei den Personalausgaben komme es aufgrund der neu eingeführten Mittagsbetreuung zu einem Anstieg. Bei allen weiteren Betriebs- und Sachausgaben würden sich gegenüber dem zu Ende gehenden Jahr kaum Veränderungen ergeben, so Kraus.
Auf Wunsch des Gemeinderats flossen noch einige Neuerungen in den Haushaltsentwurf 2015 ein. So sollen unter anderem die Fortbildungskosten für ehrenamtlich Tätige von 1000 auf 3000 Euro aufgestockt werden, die Personalausgaben im Kindergarten von 174 700 auf 182 200 Euro angehoben und für die Reparatur der Böschung am Igelsbach anstelle der geplanten 20 000 nun 32 000 Euro bereitgestellt werden.
Investitionen aus eigener Kraft finanzierbar
Auch im Vermögenshaushalt können nach den Berechnungen von Kraus alle geplanten Investitionen aus eigener Kraft finanziert werden. Der Entwurf weist eine Rücklagenentnahme von 593 800 Euro vor. Die Höhe der Rücklagen beträgt aktuell etwa 750 000 Euro. »Dieser Betrag wird bis zum Jahresende aber auf über 900 000 Euro anwachsen«, erklärte er.
Markus Poschner setzte sich dafür ein, im Haushalt unbedingt Geld für den weiteren Straßenausbau vorzusehen. Auf seinen Vorschlag hin werden im Haushalt 2015 nun Finanzmittel in Höhe von 50 000 Euro eingeplant. Für Verbesserungen bei der Oberflächenentwässerung sind 40 000 Euro vorgesehen und 50 000 Euro sind als Planungskosten für die Sanierung des Sanitärgebäudes am Campingplatz veranschlagt. Hier soll aller Voraussicht nach 2016 mit dem Umbau begonnen werden. Die Gesamtkosten schätzte Bernhard Kraus auf fast 480 000 Euro.
Schuldendienst für Kredite wäre kein Problem
Sollte die Sanierung planmäßig ausgeführt sowie die Hucklinger Straße bedarfsgerecht ausgebaut werden, wofür voraussichtlich weitere 370 000 Euro erforderlich sind, müssten Darlehen in Höhe von knapp 200 000 Euro aufgenommen werden, informierte der Kämmerer: »Aber die Belastungen aus dem Schuldendienst würden für die Gemeinde kein finanzielles Problem darstellen.«
Eine bittere Kröte muss die Gemeinde Taching am See dennoch schlucken: Der Ansatz für die Kreisumlage, die an den Landkreis abzuführen ist, erhöht sich auf 827 500 Euro. In der letzten Sitzung des Jahres will der Gemeinderat den Haushalt endgültig verabschieden. mia