„Vize-Miss-Chiemgau“ wurde die 21-jährige Christina „Crissy“ Anzenberger aus Tacherting. Auf den dritten Platz kamen die übrigen Kandidatinnen Patricia Poller (Altenmarkt), Birgit Zimmermann (Traunstein), Anna Hopf (Inzell), Christiane Schreck (Trostberg), Gudrun Hofmann (Trostberg), Katharina Steiner (Unterwössen), I. R. (Waging am See; Name v. d. Redaktion entfernt) und Sabrina Wolferstetter (Kienberg).
Die zehn jungen Frauen wurden von den Lesern des Traunsteiner Tagblatts und des Trostberger Tagblatts unter 30 Bewerberinnen für die Endrunde ausgewählt. Organisiert wurde die Miss-Wahl von der Werbeagentur Wimmer in Waging mit Unterstützung von heimischen Sponsoren.
Unter der routinierten und humorvollen Moderation des BR-Reporters und Chefredakteurs der Trostberger Zeitung, Karl-Heinz Kas, wurden die Miss-Anwärterinnen dem zahlreich gekommen Publikum und vor allem der Jury vorgestellt. Als Juroren fungierten Brauerei-Chefin Gabi Schnitzlbaumer vom Verein „Traunsteiner Feste e.V.“, Christian Weber von der Talent Modelagentur, „Platzhirsch“ Oberbürgermeister Manfred Kösterke und Michael Lücke von „Chiemgau Tourismus e.V.“.
Mit Bikini auf dem Catwalk war's allerdings nix. So ein Mis(s)t, wird sich da so mancher Fleischbeschauer in Lauerstellung unter den Zuschauern gedacht haben. Aber es wurden schließlich keine Models, sondern „echte Chiemgauer Mädel“ gesucht, wie Kas eingangs betonte. In der ersten Runde ging es in legerer Kleidung vor allem um das Persönliche wie Alter, Familie und Beruf sowie um die Frage, warum sich die jeweilige Kandidatin zur Wahl der „Miss Chiemgau“ beworben hatte. So wurde Katharina Steiner von ihrer Familie angemeldet, während sie nach einem schweren Unfall in der Reha war, „damit sie schnell wieder laufen lernt“. Die später Siegerin Annette Weißenbacher wollte den Chiemgau vertreten, „weil es bei uns so schee is“. Dazu hat sie ab dem kommenden Jahr nun reichlich Gelegenheit.
Im zweiten Durchgang hatten sich die Dirndl in die so benannte Bekleidung geworfen, um dem Moderator darüber Auskunft zu geben, was sie gerne machen und besonders gut können. Das Gesamtbild ergab, dass fast alle irgendwie mit Tracht und Brauchtum, im Trachtenverein oder in einer Dirndlschaft, zu tun haben und daher die besten Voraussetzungen für eine bodenständige „Miss Chiemgau“ mitbrachten. Einige hatten zudem Fertigkeiten anzubieten, mit dem sie die Zuschauer richtig verblüfften. So zeigte die zukünftige „Miss Chiemgau 2013“ ihre Künste mit flinken Fingern beim Ziachspielen. R. (Name v. d. Redaktion entfernt) hat die Besuche auf ihrem Hausberg, dem Hochfelln, dazu benutzt, in der Jodelschule von Sepp Ecker einen Jodelkurs zu besuchen, um „was Eigenes“ zu haben, wie schon im Sketch vom Jodeldiplom von Loriot festgestellt wird. Sie sang und jodelte das bekannte Lied vom „Pipihnderl“. Eine stramme und couragierte Leistung vor rund 1000 Zuhörern, wie Moderator Kas treffend feststellte. Bulldog-Führerschein-Besitzerin „Crissy“ Anzenberger nahm zwei Goaßln in die Hand und schnalzte munter drauflos. Das war ebenfalls eine bärenstarke Leistung.
Anschließend war eigentlich noch ein dritter Durchgang vorgesehen, bei dem die Mitglieder der Jury die Gelegenheit gehabt hätten, die Damen inquisitionsmäßig zu befragen. Mit einem „Es g'langt scho“ verzichtete die Jury jedoch darauf. Sie hatte genug gesehen und gehört, um sich ein umfassendes Bild machen und ein Urteil bilden zu können. Auf diese Weise blieb mehr Zeit, um im Festzelt auf dem Traunsteiner Stadtplatz so richtig Party machen. Der Verein „Traunsteiner Feste e.V.“ hatte zu diesem Anlass die bekannte Oktoberfestband „Die Kirchdorfer“ engagiert, die ihrem Ruf als Oktoberfestkultband alle Ehre machte und zusammen mit Sängerin Vroni feinste Oktoberfeststimmung in den Chiemgau zu bringen, so dass die jungen Festzeltbesucher bald auf den Bierbänken standen. Bjr