Die Richtlinien orientieren sich am Leitlinienkompromiss, der zwischen EU-Kommission, Bund, Land und kommunalen Spitzenverbänden ausgehandelt wurde. Wirnshofer verwies auch auf das Baugebiet mit 18 Bauplätzen (davon 14 im Gemeindeeigentum) an der Erlstätter Straße in Grabenstätt, deren Erschließung schon weit fortgeschritten sei. Entgegen anderslautender Gerüchte sei dort »noch nichts vergeben«, stellte er klar. »Es gibt in Kürze eine öffentliche Ausschreibung und dann folgt wohl im Frühjahr die Vergabe«.
Mehr Anstrengungen nötig für Bauplätze
Beim geplanten Baugebiet mit vier Bauplätzen in Bergen bei Erlstätt sei man guter Dinge, 2019 erschließen und vergeben zu können. Klaus Mitterer wunderte sich: »Da würden acht oder zehn Häuser hinpassen, warum kann ich da nicht raufbauen?« Das nach Osten hin ansteigende Gelände habe dem Architekten Henry Scholtysik bei der Planvorstellung im Gemeinderat »Kopfzerbrechen« bereitet. »Wir müssen alles dafür tun, dass wir unsere jungen Leute bei uns halten können«, mahnte Wirnshofer. In Zukunft seien dafür noch mehr Anstrengungen nötig, war man sich einig.
Auch die in Erlstätt an der Kreisstraße beim Gasthof Fliegl geplante Ampelanlage kam zur Sprache. In der Vergangenheit waren alle Anträge der Gemeinde ins Leere gelaufen, doch nun werde sie endlich gebaut; ob allerdings schon im Frühjahr sei fraglich, denn der Bau sei mit der Ampel im Grabenstätter Ortszentrum gekoppelt, so Wirnshofer, unter anderem mit finanziellen Synergieeffekten. Bei weiteren Verzögerungen könnte man aber die Erlstätter Ampel davon abkoppeln.
Martin Brunnhuber machte sich für eine sofortige Abkopplung stark und appellierte, das bald zu beantragen. Da am südlichen Erlstätter Ortseingang viel zu schnell gefahren werde, machte sich auch Helmut Vordermayer für eine Versetzung des Ortseingangsschilds und die Schaffung von Fahrbahnteilern stark. »Bei der Verkehrsberuhigung sind wir ein Entwicklungsland«, meinte Günther Klauser junior. Auf die Frage, warum ein Planungsbüro aus Essen für die Ampeln zuständig sei, meinte zweiter Bürgermeister Robert Muggenhamer, dass die Zahl der darauf spezialisierten Fachbüros begrenzt sei.
Die Bürger besser informieren
»Man muss die Bürger einfach mehr mitnehmen und regelmäßig informieren«, mahnte Helmut Vordermayer an. Vor einem Jahr hatte er in der Erlstätter Bürgerversammlung unter anderem mehr Verkehrssicherheit an der Kreisstraße zwischen Ortsmitte und Gewerbegebiet/Gemeindekindergarten gefordert. Das Queren sei für Fußgänger – besonders für Kinder und Senioren – lebensgefährlich. Südlich der Kreuzung Kreisstraße TS 54/Raiffeisenstraße/Innerlohener Straße wird den Fußgängern künftig eine Querungshilfe zur Verfügung stehen.
Ein Ärgernis sei es, so Vordermayer, dass der dringend benötigte Radweglückenschluss zwischen Erlstätt und Tettenmoos an der Kreisstraße Erlstätt–Grabenstätt seit Jahren wegen ungelöster Grundstücksverhandlungen des Landkreises mit einem Bürger auf Eis liege. Gerade radelnde Kinder seien dort in Lebensgefahr. Bevor schwere Unfälle passieren, sollten Landrat und Bürgermeister das Problem »zur Chefsache machen«. Eine Enteignung komme für ihn zwar nicht in Frage, dafür aber die Gründung einer Interessensgemeinschaft. Wirnshofer erinnerte daran, dass der Radweg nur in Kombination mit dem südlich von Erlstätt geplanten Kreisverkehr umgesetzt werde.
»Bei uns geht es immer nicht«, ärgerte sich Gemeinderat Franz Kreiler über die Ergebnisse der Verkehrsschauen zu den von den Bürgern geforderten Geschwindigkeitsbegrenzungen in Kraimoos und Tettenmoos. Er wünsche sich, dass auch Gemeinderäte stets dazu eingeladen würden. Brigitte Schiel sprach von »Stillstand«, an dem die Erlstätter Räte aber nicht schuld seien.
Über den Stand der Planungen zur Umgestaltung des denkmalgeschützten, alten Erlstätter Schulhauses informierte zweiter Bürgermeister Muggenhamer. »Es ist mittlerweile einiges gelaufen, allerdings im Verborgenen«, betonte er und verwies auf die Abstimmungen mit der Regierung von Oberbayern und dem Landesamt für Denkmalpflege. Lobend erwähnte er den Arbeitskreis, in dem auch die Vereine ihre Wünsche geäußert hätten.
Pläne für das alte Erlstätter Schulhaus
Um das Gebäude barrierefrei zu machen, habe man ursprünglich an der Nordseite einen Aufzug aus Stahl und Glas ins Auge gefasst, was aber beim Denkmalamt auf Widerstand gestoßen sei, so Muggenhamer. Geplant sei an der Nordseite auch ein Eingang. Im Erdgeschoß soll die Pfarrei Erlstätt mit Pfarrsaal und Pfarrbüro unterkommen, im ersten Obergeschoß seien unter anderem ein Raum für die EKP-Gruppe und die Jugend vorgesehen und im zweiten Obergeschoß sollen Räume und Versammlungsmöglichkeiten für die Erlstätter Ortsvereine entstehen. Fest steht, dass der Anbau aus den 1960er Jahren weggerissen wird.
Abschließend animierte Wirnshofer die Bürger dazu, sich auch in der Bürgerversammlung am 20. November im Gasthof Fliegl in Erlstätt mit ihren Anliegen zu Wort zu melden. mmü