Für Menschen besteht jedoch keine Gefahr, denn die Seuche ist für sie ungefährlich. Zudem scheint sich die Amerikanische Faulbrut im Landkreis auch nicht großflächig auszubreiten. Denn die Nachbarstände der betroffenen Bienenvölker sind bisher nicht befallen. »Es hat sich bei den Untersuchungen Gott sei Dank nichts Weiteres ergeben«, sagte Dr. Jürgen Schmid, Leiter des Traunsteiner Veterinäramts, auf Nachfrage des Traunsteiner Tagblatts.
Dennoch hat das Landratsamt Traunstein auf Empfehlung des Veterinäramtes den Sperrbezirk um die betroffenen Bestände erweitert. Betroffen sich Teile der Stadt Traunstein sowie die Gemeinden Vachendorf und Siegsdorf. Im Sperrbezirk gilt für die Imker, dass sie alle ihre Völker und Stände amtstierärztlich untersuchen lassen müssen. Ist eine Erkrankung festgestellt worden, muss die Untersuchung nach ein paar Monaten wiederholt werden. Fällt diese dann negativ aus, kann der Sperrbezirk wieder aufgehoben werden. Zudem dürfen bewegliche Bienenstände nicht von ihrem Standort entfernt werden. Ist ein Bienenvolk von der Seuche befallen, muss es getötet werden. »Zudem müssen alle Gerätschaften vernichtet werden«, sagte Schmid. Die selbstständige Entsorgung durch die Imker ist dem Veterinäramt laut Schmids Worten allerdings nicht so recht. Dem Amt sei es lieber, wenn die Geräte in einer Müllverbrennung entsorgt werden. »Dafür übernehmen wir auch die Kosten«, betonte Schmid.
Der Erreger der Krankheit wird über die erwachsenen Bienen auf die Brut im Stock übertragen. Vom Darm der Bienenmaden aus verbreitet sich das Bakterium in der ganzen Made und führt zu deren Tod. Es bleibt eine schleimige, fadenziehende Masse übrig. Diese trocknet ein und die Bakterien »versporen«.
Warum die Amerikanische Faulbrut im Landkreis ausgebrochen ist, ist noch immer unklar. »Bei der Amerikanischen Faulbrut ist es äußerst schwierig, eine Ursache festzustellen«, sagte Schmid. »Es gibt sehr viele Möglichkeiten.« Etwa genüge es schon, wenn Bienen an ein ungewaschenes Honigglas fliegen, in dem Sporen vorhanden seien. Die Seuche trat zuletzt 2003 im Landkreis auf. Deutschlandweit ist sie relativ weit verbreitet, so Schmid: »Wir hatten in Traunstein Glück, dass wir sie jetzt längere Zeit nicht mehr hatten.« SB