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Als neues Mitglied in der Vorstandschaft begrüßte der Vorsitzende Richard Kraft (rechts) Otto Huber als Schriftführer, der sich auch für ein Salz-Museum in Traunstein stark macht. (Foto: Buthke)

»Alt-Traunstein« lässt beim Salz-Museum nicht locker

Traunstein. Erneut stand die Idee eines Salz-Museums in Traunstein im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Fördervereins »Alt-Traunstein« in der Zieglerwirtstube des Heimathauses. Initiator Otto Huber informierte die Mitglieder über die Aktivitäten seit der Vorstellung seiner Vision vor einem Jahr.


Zum möglichen Museumsstandort berichtete Huber, dass der ursprünglich ins Auge gefasste Rupertistadel vom Wasserwirtschaftsamt nicht freigegeben werde und die ehemalige Salzmühle bei der Fünferpfanne in einem schlechten, baulichen Zustand sei. Er favorisierte einen Neubau nach dem Vorbild des Karl-Theodor-Sudhauses unter modernen Gesichtspunkten anstelle der Franz-Eyrich-Halle, die abgerissen werden soll.

Traunsteiner Salinenweg soll attraktiver werden

Wegen der Fördergelder bis zu 90 Prozent müsse das Museum ein überregionales Projekt werden. Huber gab dabei einer öffentlich-rechtlichen Trägerschaft den Vorzug gegenüber einer privaten. Das bayerische Kultusministerium habe einen Zweckverband aus Stadt und Landkreis sowie Bezirk Oberbayern vorgeschlagen. Eine große Chance liege darin, die Soleleitung als erste Pipeline der Welt darzustellen.

Als ersten kostengünstigen Schritt schlug Huber vor, den bereits bestehenden Traunsteiner Salinenweg attraktiver zu machen, zum Beispiel durch die Einrichtung einer Salinenarbeiterwohnung in der Au, des Dienstzimmers des Salzmaiers am Stadtplatz und eines Raums für Filmvorführungen. Die Raiffenstuelpumpe, die als Modell vorhanden ist, könnte von der gewerblichen Berufsschule im Rahmen eines Schulprojekts nachgebaut werden. Ebenso könnte das Salz-Museum vom geplanten Alpen-Salzsteig, einen Themenweg für Wanderer, profitieren.

Der Vorsitzende des Historischen Vereins, Hans Helmberger, meinte, man müsse dieses Projekt weiterverfolgen, da das Salz für Traunstein über Jahrhunderte eine große Bedeutung gehabt habe. »Der Salinenweg allein reicht nicht«, betonte er. Zur rechtlichen Basis erklärte Helmberger, man könne das Museum gegebenenfalls in die Stiftung Heimathaus einbringen, denn das Stadt- und Spielzeugmuseum habe viele Exponate über das Salz.

Zweiter Bürgermeister Hans Zillner sagte, es sei nicht so, dass alle Stadträte gegen ein Salz-Museum seien. Das Thema sei bisher im Stadtrat offiziell nicht behandelt worden. »Dem Verein ist es immer wieder gelungen, schöne Akzente in der Stadt zu setzen«, fuhr Zillner fort. Er erinnerte beispielsweise an den Wiederaufbau des Jacklturms, die Sanierung des Löwentors und die Renovierung des Obelisken als Mahnung zum Frieden und Erinnerung an die Gefallenen.

Bei den Neuwahlen wurde Richard Kraft als Vorsitzender bestätigt. Sein Stellvertreter bleibt Max Burghartswieser. Das Amt des Schatzmeisters übernimmt wieder Karl Zipfer. Neu in der Vorstandschaft ist Otto Huber als Schriftführer. Als Beiräte gewählt wurden Walter Breitling, Ernst Harrecker, Hans Kösterke, Hans Peter sen. und Klaus Weitemeier. Beiräte kraft Amtes sind Oberbürgermeister Manfred Kösterke und Stadtbaumeister Klaus Hechfellner.

In seinem Rückblick erklärte Kraft, dass wegen des erst im November 2011 nach der Renovierung aufgestellten Obelisken, der an die Gefallenen des Russlandfeldzugs Napoleons erinnert, 2012 keine neue Restaurierungsmaßnahme begonnen worden sei. Wie bereits in der vorigen Jahreshauptversammlung berichtet, sei die Sanierung des Obelisken um 10 000 Euro teurer geworden. Erst bei der Restaurierung sei das Ausmaß der Schäden sichtbar geworden. »Von diesen Mehrkosten bezahlte die Stadt nochmals 3500 Euro und das Landesamt für Denkmalpflege beteiligte sich mit weiteren 2500 Euro, sodass für uns noch 4000 Euro zu zahlen waren«, so der Vorsitzende. Der Förderverein « habe damit für die Sanierung fast 12 000 Euro aus Eigenmitteln bezahlt.

Fritz Stahl bat um Mithilfe für Orgelprojekt

Altoberbürgermeister Fritz Stahl berichtete als Vorsitzender des Vereins »Orgelfreunde St. Oswald-Traunstein« über den Stand des Papst-Benedikt-Orgelwerks in der Stadtpfarrkirche St. Oswald. »Es wäre schön, wenn wir ,Alt-Traunstein' als Mithelfer gewinnen können«, so Stahl. Deshalb bat er die Mitglieder, die Vorstandschaft zu ermächtigen, sich zunächst in das Projekt einzubringen. Diesem Wunsch erteilten die Mitglieder ihre Zustimmung. Bjr

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