Das neue Almdorf soll – anders als das vormals geplante Projekt – im Hochpreissegment angesiedelt sein. Dies sei laut Hohlweger ein wachsender Markt. In Bayern gibt es nur eine vergleichbare Hotelanlage: Sie befindet sich im Bayerischen Wald, besteht aber lediglich aus drei Häusern. »Österreich macht es uns vor – und Inzell kann sich mit einem Chaletresort im Fünf-Sterne-Bereich an einem touristisch und landschaftlich attraktiven Standort an die Spitze eines Trends stellen«, so Hohlweger. Durch das neue Almdorf gebe es auch keine Konkurrenzsituation zu anderen Gasthäusern.
Geplant sind auf dem Areal zwischen der Kreuzfeldstraße und dem Campingplatz Lindlbauer 19 Chalets mit insgesamt 80 Betten. Die Kosten pro Chalet sollen sich laut Planung auf 475 Euro pro Übernachtung belaufen. Hohlweger rechnet mit internationalen Gästen und einer Auslastung von etwa 60 Prozent an rund 215 Nächten im Jahr. Das Almdorf soll Inzell damit etwa 12 000 zusätzliche Übernachtungen bringen. Der anvisierte Jahresumsatz liegt bei rund 1,7 Millionen Euro. Durch die hochwertige Bauausführung samt Ausstattung sind die Investitionskosten mit rund 7,5 Millionen Euro veranschlagt.
Geplant ist, die verschiedenen Häuser mit 80 bis 150 Quadratmetern für zwei bis sechs Personen in massiver Holzblockbauweise zu errichten. Eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen sowie fünf Stellplätze am Empfangsbereich sollen entstehen. Eine Bepflanzung mit heimischen Sträuchern und Bäumen sowie großzügige Abstände zum Nachbarhaus sollen eine angenehme Privatsphäre schaffen. Die zentrale Energieversorgung soll über ein Blockheizkraftwerk erfolgen, eine Pelletsheizung soll in Spitzenzeiten zuheizen.
Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan ist noch für heuer vorgesehen, im ersten Halbjahr 2015 ist die Vorbereitung der Eingabeplanung, die Visualisierung der Anlage und der verschiedenen Chalet-Typen geplant. Baubeginn soll spätestens im März 2016 sein, die Eröffnung ist für Dezember 2016 geplant.
Willi Hess (SPD) wollte wissen, warum die Auslastung so niedrig angesetzt sei. Hohlweger erklärte, dass man von drei belegten Betten pro Haus ausgehen würde. Ebenso erkundigte sich Hess nach der Finanzierung. Hohlweger erklärte, es gebe die Zusage einer Privatperson, mit zwei Millionen Euro, und einer ansässigen Bank, die bereit sei, mitzufinanzieren.
Peter Holzner (Bürger für Inzell) fragte nach, warum ein solches Almdorf gerade in Inzell entstehen soll. Hohlweger sieht das Ganze im Wandel des Tourismus. Das Konzept bewähre sich aktuell schon in Ruhpolding, sagte Hohlweger und fügte hinzu: »Ich bin ein Mann, der was bewegen will – wir leben in einer Tourismusregion.« hw