Ärger wegen Terminüberschneidungen

Waging am See. Terminüberschneidungen zu vermeiden: Das ist Sinn und Zweck der alljährlichen Treffen der Vereinsvertreter in Waging. Dass es aber trotzdem immer wieder gravierende Überschneidungen gibt, was zu erheblichem Unmut führt, das zeigte sich bei der aktuellen Versammlung im TSV-Heim.


Zweimal zwei Termine sind es aktuell, die zu Verstimmung führen – einfach weil jemand nicht aufgepasst hat; die Termine wären ja lange genug bekannt gewesen und könnten beispielsweise in der Tourist-Info abgefragt werden, wie es mehrfach hieß. Am Sonntag, 16. Dezember, ist der zweite Tag des zweitägigen Waginger Adventsmarktes und außerdem die Waldweihnacht auf dem Mühlberg. In beiden Fällen herrscht daher die Angst vor, dass man sich gegenseitig die Leute wegnehmen könnte. Und bereits am 3. November steppt in Waging der Bär: Stefan Dettl kommt zum Zeltln-Festival ins Zirkuszelt beim Kurhaus und gleichzeitig steigt bei der Feuerwehr deren großes »November-Festl«.

Die Wortwechsel zwischen den einzelnen »Parteien«, also den jeweiligen Veranstaltern, waren beim Vereinsvertretertreffen durchaus etwas gereizt, gegenseitige Schuldzuweisungen waren zu hören, der Ärger war groß.

Der erste Teil der Überschneidungsproblematik wurde zwischen Beppo Hofmann, dem »Manager« der Mühlberger Waldweihnacht, und Lydia Wembacher vom Verein »Waging bewegt« ausgetragen. Dabei stellte sich heraus, dass die Ursache der Überschneidung darin lag, dass die Waldweihnacht, die sonst immer am vierten Wochenende im Advent stattfand, heuer auf den 23. Dezember gefallen wäre. Und das wollten die Veranstalter aus gutem Grunde nicht. Auf diese Verschiebung wies Lydia Wembacher hin, Beppo Hofmann konterte, dass er dies schon bei der Versammlung vor einem Jahr angesprochen habe.

Lydia Wembacher meinte, sie hätte überhaupt kein Problem, wenn beide Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden würden, allerdings stünden dann die gemeindlichen Hütten nur der Werbegemeinschaft zur Verfügung. Nach längerem Hickhack meinte nicht nur Versammlungsleiter Martin Huber, die beiden »Kontrahenten« sollten sich doch zusammensetzen und das Problem miteinander ausmachen.

»Stinksauer« ist die Feuerwehr, wie Kommandant Helmut Huber sagte. Warum der Dettl-Termin ausgemacht wurde, obwohl der Feuerwehr-Termin längst festgestanden sei, könne er absolut nicht verstehen, meinte er. Nachdem für das Zeltln-Festival schon lang die Werbung aufgehängt sei, habe jetzt auch die Feuerwehr ihre Plakate für das November-Festl aufgehängt. Warum habe denn auf den 3. November beim Zeltn-Festival unbedingt das Dettl-Konzert gelegt werden müssen: »Ausgerechnet ein Konzert, das auf Jugend geht«, meinte Huber: »Dettl hat genau das Publikum, das auch wir ansprechen.«

Andreas Barmbichler, der Strandcamping-Geschäftsführer, sah das Problem dagegen etwas lockerer: »Dettl fängt um halb neun an und spielt eineinhalb Stunden maximal.« Das beruhigte die Feuerwehrler aber nicht wirklich. Gemeinderat Christian Reiter meinte: »Wir müssen die Schuld auf die Marktgemeinde nehmen. Wir müssen hausintern dran arbeiten, dass das nicht nochmal passiert.« Dazu solle, wie dann auch Bürgermeister Hans Kern mit einstimmte, ein Gespräch in der Gemeinde stattfinden, an dem auch Franz Röckenwagner als verantwortlicher Geschäftsleiter teilnehmen solle.

Schorsch Seehuber vom Verein »So Halunke« kritisierte die Abwesenheit wichtiger Leute beim Vereinsvertretertreffen: Wenn jemand nicht kommen könne, dann müsse er halt einen Vertreter schicken. Insgesamt habe er den Eindruck, dass das Terminwesen etwas auseinanderlaufe. he

Mehr aus der Stadt Traunstein