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Walter Hermann war früher ein begeisterter Gartler. Heute genießt er stattdessen im Garten die Aussicht. (Foto: Mergenthal)

Ältester Inzeller feierte 102. Geburtstag

Inzell. Zum stolzen Alter von 102 Jahren konnte Bürgermeister Martin Hobmaier nun seinem ältesten Gemeindebürger gratulieren: Walter Hermann. Der gebürtige Dresdner dürfte auch einer der ältesten Bewohner des Landkreises Traunstein sein. Er hatte in Inzell den Bauverein für die 1991 erbaute Christuskirche gegründet, der jahrelang Geld für den Bau sammelte, und für die Kirche eine Glocke gestiftet.


Der höfliche, galante und freundliche Herr empfängt die Besucher freudig in seiner gemütlichen Wohnung, wo er sich ohne Gehhilfe immer noch recht souverän bewegen kann. Als Bub erlebte er den Ersten Weltkrieg, als Oberleutnant bei der Luftwaffe im Luftnachrichtendienst überstand er den Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg leitete er in Sachsen-Anhalt eine Ziegelei und gelangte 1957 durch Flucht nach Krefeld. Dort führte er sieben Jahre lang ein Lehrlingsheim des CVJM und war danach bis zum Renteneintritt 1975 im Landesstraßenbauamt tätig.

Seit seinem Eintritt in den Ruhestand engagierte er sich mit großer Begeisterung in der evangelischen Kirche, unter anderem als Presbyter, Lektor und Kirchmeister. Bei Urlauben mit seiner Frau Erika und den Söhnen Frank und Rainer verliebte er sich in das Dorf Inzell und beschloss, hier seinen Lebensabend zu verbringen. 1976 baute er in Inzell noch einmal und zog hierher.

Seine Leidenschaften sind das Singen und die Musik. Walter Hermann war auch einer der Ersten, die sich in Deutschland intensiv mit dem Islam befassten, noch bevor die türkischen Gastarbeiter kamen. Auch Garteln war früher sein Hobby. Noch heute sitzt Walter Hermann bei schönem Wetter gern draußen im Grünen. vm

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