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Noch ist ein großer Schneehaufen auf dem Grundstück, wo einst das alte Rathaus stand. Im Frühjahr sollen hier laut Phase eins des Parkraumkonzepts 70 Stellplätze entstehen. (Foto: Fischer)

70 neue Parkplätze an altem Bischofswieser Rathaus geplant

Bischofswiesen – Der Gemeinderat Bischofswiesen hat sich am Dienstagabend mit einem Parkraumkonzept für das Ortszentrum beschäftigt. Stadtplaner Jochen Rümpelein von »ver.de« Landschaftsarchitektur hat das von seiner Firma ausgearbeitete Konzept vorgestellt. Es ist in fünf Phasen unterteilt, die sich an den Bauvorhaben in den kommenden Jahren orientieren. Der Gemeinderat stimmte am Dienstag mit zwei Gegenstimmen für die Umsetzung von Phase eins.

Der Stadtplaner präsentierte den Gemeinderäten in mehreren Kartenansichten des Bischofswieser Ortszentrums, wie man trotz Baustellen eine ausreichende Zahl an Parkplätzen erreichen kann. Zum Ortszentrum zählte er die Grund- und Mittelschule, die Kirche Herz-Jesu, das alte Feuerwehrhaus, das Übergangsrathaus und den Bahnhof. Hier rechnete er den Bereich auf der anderen Seite der Gleise mit ein, im Plan sind dort 14 Stellplätze als »Park and Ride«-Parkplatz vermerkt.

Im Moment gibt es laut Rümpelein 96 Stellplätze. In den kommenden Jahren sind einige Bauvorhaben geplant, angefangen von Kanalarbeiten, über die Schulerweiterung bis hin zum Bau des neuen Bürgerzentrums. Für Letzteres wird am meisten Platz benötigt, daher sind in dieser Phase im Konzept nur 92 Parkplätze vorgesehen.

Jedoch wurde am Dienstag nur Phase eins, also das Parkplatzkonzept während der Kanalbauarbeiten, beschlossen. Diese sind angesetzt für den Zeitraum Frühjahr 2019 bis Frühjahr 2020. Währenddessen sind bis zu 168 Parkplätze verfügbar. Der Grund dafür ist, dass das Grundstück, auf dem das alte Rathaus stand, als Parkfläche genutzt wird. Jedenfalls bis dort das neue Bürgerzentrum gebaut wird. So haben hier 70 Fahrzeuge Platz.

Da anfangs am Teilstück Rathausplatz bis zum Schulgebäude am Kanal gearbeitet wird, ist die Zufahrt zum Schulhof versperrt. Somit fallen dort wieder Stellplätze weg. Die Schulkinder werden in dieser Zeit auch einen anderen Weg nehmen müssen. Hier gibt es die Möglichkeit, über das Kirchengrundstück zu gehen. »Dazu haben wir am Donnerstag ein Gespräch mit der Kirche«, informierte Bürgermeister Thomas Weber das Gremium. Weiters könnten Kleinbusse über die Datzmannsiedlung fahren und die Kinder zur Schule bringen. Im Anschluss daran steht der Kanal-Abschnitt vom Kreisverkehr bis zur Göllstraße auf dem Plan. Der nächste Abschnitt betrifft den Bereich vom Rathausplatz in den Schulhof, abschließend sind Arbeiten am Kanal vom Rathausplatz entlang der Schulstraße geplant.

Über die weiteren Phasen – Phase zwei ist die Schulerweiterung – wird ausführlich am 18. Mai in einer Klausurtagung des Gemeinderates gesprochen, versicherte der Bürgermeister seinen Ratsmitgliedern.

Der Landschaftsarchitekt hat im Parkraum-Konzept unter Phase 3 angenommen, dass das alte Feuerwehrhaus abgerissen wird. Das würde den Bischofswiesern eine zusätzliche Fläche bescheren, die entweder während der Zeit der Schulerweiterung für Baufahrzeuge genutzt werden könnte oder eben als Parkfläche. 30 Stellplätze hat Jochen Rümpelein hier eingezeichnet. Zum alten Feuerwehrhaus gibt es aber noch keinen Gemeinderatsbeschluss. Über das Thema werde freilich noch abgestimmt, so Geschäftsleiter Rupert Walch gegenüber dem »Berchtesgadener Anzeiger«.

Nach der sehr umfassenden Präsentation gab Thomas Weber zu: »Wir werden es noch durchdiskutieren müssen.« Das Konzept habe man seit längerer Zeit gewollt, es diene als Diskussionsgrundlage. Zweiter Bürgermeister Thomas Resch (FWG) bezeichnete das Konzept als »überfällig«, er bedankte sich dafür. Auch Hans Metzenleitner (SPD) zeigte sich froh und sagte, es sei eine »super Grundlage«. Josef Stanggassinger (UBB) hatte noch einige Anmerkungen zu Details im Plan. Etwa, dass die Kleinbusse, die die Schüler transportieren, eine zusätzliche Belastung für die Datzmannsiedlung darstellen.

Bernhard Heitauer (CSU) betonte: »Wir sind froh, dass wir ein Konzept haben.« Paul Grafwallner (UBB) regte an, auf manche Parkplätze zu verzichten. Die Menschen seien durch das Volksbegehren Artenschutz sensibilisiert worden und dies müsse man ausnutzen. »Zum Beispiel könnten die Lehrer Fahrgemeinschaften bilden. Es muss nicht immer jeder mit dem Auto fahren«, so sein Appell für den Umweltschutz. Weber entgegnete: »Wenn ich weniger Parkplätze mach, dann parken die Leute bei Dritten.« Er wolle die Anwohner und Geschäftsinhaber davor schützen, zugeparkt zu werden. »Ich will keine Parkplatznot erzeugen«, so der Bürgermeister. Annabelle Voss

 

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