Im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier stand eine Dankmesse, die Pater Robert Lachenschmid, Spiritual der Barmherzigen Schwestern, und Pfarrer Quirin Strobl gemeinsam in der Frauenkirche zelebrierten. Daran nahmen nicht nur die drei Inzeller Barmherzigen Schwestern (Oberin Schwester Hildegundis, Schwester Severina und Schwester Marcia), die weltlichen Mitarbeiter des Hauses, Erholungsgäste und Mitglieder der Ordensleitung teil. Auch zahlreiche Inzeller zeigten durch ihre Teilnahme ihre Verbundenheit mit dem Schwesternheim.
Generaloberin Schwester Theodolinde erinnerte an die Geschichte des Hauses: Die Ordensleitung suchte in den 1960er Jahren ein Grundstück für den Bau eines Erholungsheimes. Damals hatte die Kongregation noch 2300 Mitglieder, die vor allem in den Krankenhäusern einen hingebungsvollen und kräftezehrenden Beruf ausübten. Weltliche Urlaubsquartiere kamen für Ordensschwestern nicht infrage.
Im Inzeller Ortsteil Niederachen stand neben der Frauenkirche der alte Pfarrhof zum Verkauf. Am 17. Mai 1963 erwarben ihn die Barmherzigen Schwestern und begannen bereits im Juni mit dem Bau des Erholungsheimes. Der alte Pfarrhof wurde in die Nutzung einbezogen. Am 27. September 1964 weihte Prälat Michael Höck, ein gebürtiger Inzeller, das Erholungsheim auf den Namen des heiligen Vinzenz von Paul. Der Ordenspatron der Barmherzigen Schwestern ist also auch der Schutzpatron des Hauses. Am 3. Oktober 1964 zog Schwester Engelmunda als erste Oberin ein. Sie kam in Begleitung von Schwester Notburga, der ersten Küchenschwester.
Seither ist St. Vinzenz für unzählige Ordensangehörige und kirchliche Gruppen ein Ort der Ruhe, Stille und des Kraftschöpfens gewesen, sagte Schwester Theodolinde. Aber auch als »Reserve-Altenheim« leistete das Inzeller Haus der Gemeinschaft immer wieder gute Dienste. Immer wenn ordenseigene Alten- und Pflegeheime abgerissen und neu gebaut wurden, nahm St. Vinzenz die Bewohner übergangsweise auf.
Pfarrer Quirin Strobl dankte den Barmherzigen Schwestern für ihr Wirken im Schwesternerholungsheim. Besonders bedankte er sich für ihre Sorge um die Frauenkirche. »Die Bevölkerung schätzt es hoch, dass es euch gibt«, sagte er. fb