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Bei der Spendenscheckübergabe für die Hilfsorganisationen im Landkreis Traunstein (von links): Landrat Hermann Steinmaßl, Kreisbrandrat Hans Gnadl, die Stiftungsvorstände Franz Brecht und Wolfgang Völkl von der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost, Hans Studener vom Landratsamt und BRK-Kreisvorsitzender Konrad Schupfner.

42 500 Euro für Hilfsorganisationen im Landkreis

Traunstein. Die Bürgerstiftung Traunsteiner Land hat jetzt die Hilfsaktion abgeschlossen, mit der Flutopfern des Hochwassers vom vergangenen Juni geholfen wurde. 104 500 Euro hat die Stiftung der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost Betroffenen im Landkreis Traunstein zur Verfügung gestellt (wir berichteten). Nun wurden auch die Hilfsorganisationen für ihren Einsatz bei der Beseitigung der Flutfolgen mit Spendengeldern bedacht: 42 500 Euro waren nach den Soforthilfen im Spendentopf verblieben. Dieser Betrag wird auf die Hilfsorganisationen im Landkreis aufgeteilt.


Der Vorstandssprecher der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost, Wolfgang Völkl, überreichte den symbolischen Spendenscheck im Rahmen eines Treffens im Traunsteiner Landratsamt an die Vertreter jener Organisationen, die beim Hochwasser im Juni im Landkreis im Einsatz waren.

Wie der Schriftführende Stiftungsvorstand Franz Brecht berichtete, seien 629 Einzelspenden im Landkreis Traunstein eingegangen. Die ersten 100 000 Euro, die für die Hochwasserhilfe in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land gestiftet wurden, hat die Raiffeisenbank aus Eigenmitteln verdoppelt. Brecht betonte, dass wirklich jeder gespendete Euro bei Hilfsbedürftigen angekommen ist und keinerlei Kosten für Verwaltung oder Ähnliches angefallen sind.

Im Zuge der Hilfsaktion wurde ein Spendenausschuss ins Leben gerufen, der die Anträge auf Hochwasserhilfe überprüft und über die Vergabe der Spendengelder entschieden hat. Dabei zeigte sich der Ausschuss auch durchaus kritisch und lehnte einige Anträge ab, weil er eine Hilfsbedürftigkeit nicht erkennen konnte.

Landrat Hermann Steinmaßl zeigte sich erfreut über die Initiative der Volksbank Raiffeisenbank und über das Engagement der Bürgerstiftung. Ebenso wie Wolfgang Völkl und Franz Brecht dankte er den Spendern, die Geld für die Flutopfer bereitgestellt haben. Steinmaßl hatte aber auch ein dickes Lob für die unzähligen freiwilligen Helfer parat, die Tag und Nacht im Einsatz waren, um die größten Schäden zu beseitigen. Das hat nicht nur die Helfer außergewöhnlich stark gefordert; auch das technische Material wurde arg strapaziert. So berichtete zum Beispiel der Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Trostberg-Traunreut, dass beim Abpumpen des Hochwassers aus dem Keller des Bankgebäudes in Trostberg eine Pumpe der örtlichen Feuerwehr defekt geworden sei, Ersatz aber nicht zu beschaffen war.

Stellvertretend für die Hilfsorganisationen dankte der Kreisvorsitzende des Roten Kreuzes, Konrad Schupfner, für die Hilfsaktion der Bürgerstiftung. Er berichtete, auch die Wasserwachten im Landkreis, die dem Roten Kreuz angegliedert sind, haben erhebliche Hochwasserschäden erlitten. Als Bürgermeister von Tittmoning habe er mitbekommen, wie die Bürgerstiftung um die optimale Lenkung der Spendengelder bemüht gewesen sei. Es sei eine gute Aktion gewesen mit einem guten Finale, sagte der Bürgermeister mit Blick auf den Spendenscheck, von dem auch die BRK-Wasserwachten einen Teil abbekommen.

Genauso erfreut war auch Kreisbrandrat Hans Gnadl: »Das war noch nie da, dass auch die Feuerwehren etwas bekamen«, sagte er. Anhand dieser Aktion würden die Bürger sehen, dass die viel gescholtenen Banken auch etwas für die Bürger tun.

Dass man weiter daran arbeiten müsse, den Hochwasserschutz im Landkreis zu verbessern, betonte Landrat Hermann Steinmaßl. Er erinnerte daran, wie man nach dem Hochwasser im Jahr 2005 schnellstens Maßnahmen getroffen habe, um Unterwössen besser vor den Fluten zu schützen. »Ohne die Maßnahmen von 2005 wäre von Unterwössen nichts mehr da«, formulierte er drastisch und ergänzte: »Die Unterstadt von Traunstein wäre auch abgesoffen.« Das, so ergänzte Kreisbrandrat Hans Gnadl, hätte auch dazu geführt, dass das Traunsteiner Feuerwehrhaus unter Wasser gestanden wäre. -K.O.-

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