Gustl Posch berichtete, dass in diesem Jahr sieben Lebensrettungen erfolgten. 104 Personen – Segler, Surfer und Schwimmer – mussten die Retter aus dem Wasser ziehen. 46 Mal war der Rettungsdienst im Einsatz und 111 Mal musste Erste Hilfe geleistet werden. Die Wasserrettungsorganisationen führten 47 Bootsbergungen und 52 Suchungen durch und leisteten 17 704 freiwillige Wachstunden auf ehrenamtlicher Basis. Posch erinnerte, dass es den Rettungsdienst Chiemsee seit mehr als 40 Jahren gebe.
Die Wasserwachts-Ortsgruppen rund um den Chiemsee berichteten über ihre Einsätze und gaben Zahlen aus ihren Bereichen bekannt. Die Überseer teilten mit, dass sie 2013 ein neues Rettungsboot erhalten werden. Die Bernauer und Priener informierten über ihren Brandeinsatz auf der Fraueninsel. Die Freiwillige Feuerwehr Prien, die über ein Boot verfügt, gab bekannt, dass es auf der Herreninsel nun eine Löschgruppe gebe. Zudem mussten sie Öl auf dem See beseitigen.
Der Sprecher der Polizei Prien ging auf die erfolgreichen Leichenbergungen ein. Es konnten drei Altfälle aufgeklärt werden. Christian Ellmaier von der Wasserwacht Chieming erinnerte an den 1. Chiemsee Triathlon, der in Chieming stattfand. Er stellte dieses Ereignis als einen tollen Erfolg für die Region heraus. Er sagte, gut 50 Wasserwachtler aus dem Landkreis wirkten als Helfer mit. Sie mussten immer wieder Erste Hilfe leisten, da es Erschöpfte beim Schwimmen und Radstürze gab.
Die drei Chieminger Wasserwachtsboote werden nicht eingewintert, informierte Ellmauer. Sie werden einsatzbereit sein, denn Jahr für Jahr komme es zu Eiseinbrüchen auf dem Chiemsee. Er gab bekannt, während der Winterzeit werde die Wasserwacht Chieming die Rettungswesten vieler Ortsgruppen überprüfen.
Kritisch äußerte sich Henry Lichtenhan von der Wasserwacht Seebruck zum Aufwand von Einsätzen nach der Alarmierung. Seiner Meinung nach müsste noch sorgfältiger abgewogen werden, welcher Art der Einsatz sei. Er fragte, ob zum Beispiel beim Auflaufen eines Segelbootes in der Nähe des Ufers mehrere verschiedene Rettungsorganisationen anwesend sein müssen? Er zählte weitere Fälle auf, die seiner Meinung nach weniger Einsatzkräfte bewältigen hätten können. Es sei nicht immer leicht, die Arbeitsstelle augenblicklich zu verlassen.
Behördenvertreter meinten dazu, die Leitstelle habe jeden Notruf ernst zu nehmen. Sie werde häufig vom Anrufenden nur allgemein informiert. Deshalb sei es verständlich, dass die Leitstelle die sichere Linie wählt und meist mehrere verschiedene Rettungsorganisationen alarmiere.
Chiemings Bürgermeister Benno Graf würdigte das ehrenamtliche Engagement der Rettungsorganisationen. Er stellte den 1. Chiemsee-Triathlon als ideale Werbung für den Ort und der Region heraus und sagte, auch 2013 werde es aller Voraussicht in Chieming wieder einen Triathlon geben. OH