Gleichzeitig haben Bürgermeister Matthias Bader- huber und Abteilungsleiter Forsten am AELF Wolfgang Madl das kürzlich fertiggestellte Forsteinrichtungswerk unterschrieben. Es bildet für die nächsten 20 Jahre die Grundlage für die jährliche Betriebsplanung und Bewirtschaftung des Gemeindewaldes.
Bei der Unterzeichnung der Dokumente mit dabei war auch Revierförster Maximilian Poschner, der seitens des AELF im Gemeindewald Waging für die Beratung und Betriebsausführung zuständig ist. Die Betriebsleitung obliegt Wolfgang Madl.
Zunächst steht eine Waldinventur an
Mit der Forsteinrichtung hatte die Gemeinde den Sachverständigen Armin Gallerbach beauftragt. Der Forstmann führte zuerst eine Waldinventur durch, bei der er den Holzvorrat und den Zuwachs nach Beständen und Baumarten ermittelte. Gleichzeitig beurteilte er die Waldfunktionen und den Standort, er legte die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Beständen, die den Wald bilden. Aufgrund dieser Aufnahmen wurde dann der Hiebsatz festgelegt. Er gibt an, wie viele Festmeter Holz jährlich auf einer bestimmten Fläche entnommen werden können, um das festgelegte Betriebsziel, zum Beispiel einen dauerhaften Mischwald, zu erreichen oder zu erhalten.
»Wir haben bereits jetzt im Gemeindewald Waging eine gute Baumartenmischung«, meinte Förster Maximilian Poschner. »Der Wald zeichnet sich insgesamt durch eine hohe Baumartenvielfalt aus. So finden sich hier neben den Nadelbaumarten Fichte, Tanne und Lärche über 23 verschiedene Laubbaumarten.«
Häufigste Baumart ist die Fichte
Die häufigste Baumart ist die Fichte mit 34 Prozent, ein Wert der deutlich unter dem Durchschnitt des Alpenvorlandes (55 Prozent) liegt. Ihr folgen die Buche mit 21 Prozent. Die Tanne ist mit fünf Prozent vertreten, die Lärche mit sechs Prozent. Der Eichenanteil ist mit drei Prozent vergleichsweise gering. Angesichts des Klimawandels müsse man den Anteil der Fichte noch weiter herunterfahren, denn die Anfälligkeit dieser Baumart gegenüber Borkenkäfern und Stürmen bilde ein zu hohes Risiko für die Stabilität des Waldes, ist Förster Poschner überzeugt. Ein bestimmter Anteil an Fichte habe aber in einem Mischwald durchaus seine Berechtigung, auch aus finanzieller Sicht. Durch die Pflanzung von 0,25 Hektar Weißtannen in den nächsten zehn Jahren soll der Anteil dieser als klimaresistenter eingeschätzten Baumart weiter erhöht werden.
Der Holzvorrat im Gemeindewald Waging beträgt 2915 Festmeter pro Hektar Holzboden. Pro Hektar wachsen jährlich 83 Festmeter nach, genutzt werden 54 Festmeter, das heißt rund 5,7 Festmeter pro Hektar. 71 Prozent der Waldfläche sind verjüngt. Die Forsteinrichtung sieht jährliche Pflegemaßnahmen auf einem halben Hektar vor.
Problem Eschentriebsterben
Ein Problem, das bei dem Waldbegang der AELF-Vertreter mit Bürgermeister Matthias Baderhuber auch ansprach, ist das Eschentriebsterben, das auch im Gemeindewald Waging fortschreitet. Betroffen sind nicht nur die Alteschen, sondern auch die Verjüngung. Deshalb wird man mittelfristig mit dieser vor allem für feuchte Standorte wichtigen und wertvollen Baumart kaum noch rechnen können. kon