Andreas Mann Abass kommt selbst aus Gambia. Die beiden haben sich 2014 in der afrikanischen Bar »Wamso« in Traunstein kennengelernt, 2016 haben sie geheiratet. Im gleichen Jahr hat das Paar Gambia besucht, »um seine Heimat kennenzulernen«, wie die Wagingerin erzählt.
»Ich war gespannt, was mich dort erwartet, denn ich habe mir Gambia natürlich als ein armes Land vorgestellt. Aber es hat mich dann doch überrascht, wie arm die Leute dort sind«, sagt Andrea Daffeh. Fast alle würden von der Hand in den Mund leben. »Doch sobald irgendjemand in der Familie krank ist, werden alle noch so kleinen Ersparnisse ohne Zögern dafür aufgebraucht.« Eine Geschichte hat die Wagingerin besonders bewegt. »Wir waren zu Gast bei Abass‘ Onkel. Dort habe ich erfahren, dass die Gambier davon überzeugt sind, dass die 'Tubab', wie sie uns Weiße nennen, allwissend sind.«

Deshalb hätten die Dorfbewohner einen Buben mitoffensichtlichen Augenproblemen zu ihr geschickt, damit die Wagingerin ihm hilft. »Sein Name war Lamin. Ich habe jedoch keinerlei medizinische Ausbildung, wollte ihn aber auch nicht einfach so wieder wegschicken. Also habe ich die Familie gefragt, was bisher unternommen wurde, und mir wurde erzählt, dass sie schon mehrfach im Krankenhaus waren, aber die Medikamente nicht geholfen hätten.« Andrea Daffeh ließ sich die Medikamente zeigen. »Auf der Packung stand, dass man sie unbedingt im Kühlschrank lagern muss, was aber keiner aus der Familie lesen konnte.« Deshalb sei das Mittel unwirksam geworden.
»Wir sind mit dem Buben dann in eine Augenklinik gefahren. Ich habe Abass gebeten, vorab zu fragen, was das kostet, weil ich keinerlei Vorstellung hatte, was auf uns zukommt. Ein paar 100 Euro wären uns egal gewesen, aber einige Tausend oder mehr hätten wir uns nicht leisten können. Letztendlich habe ich dann läppische 15 Euro bezahlen müssen, um Medikamente und die Behandlung des Buben für ein ganzes Jahr zu gewährleisten! Wären wir mit ihm nicht in die Klinik gegangen, wäre er laut dem Arzt erblindet. Jetzt ist Lamin geheilt und geht zur Schule. Dieser Vorfall hat mir die Augen geöffnet. Ab diesem Moment wusste ich, dass ich alles tun muss, damit ich wenigstens ein paar Menschen in Gambia helfen kann«, betont die Wagingerin.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der heutigen Ausgabe (Samstag, 11. Dezember) des Traunsteiner Tagblatts.
Weitere Informationen gibt es außerdem auf www.smiling-coast.de. Wer mit einem Geldbetrag helfen möchte: Bei der Sparkasse Waging ist ein Spendenkonto eingerichtet, IBAN: DE59 7105 2050 0040 5691 88, BIC: BYLADEM1TST, Verwendungszweck »Smiling Coast«.
Ramona Oswald