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»Unfälle, Brände und Hilfeleistungen am laufenden Band«: Mehr als 180 Frauen und Männer der heimischen Feuerwehren und Hilfsorganisationen beteiligten sich am Übungssamstag im Gemeindegebiet von Waging.

Unfälle, Brände und Hilfeleistungen am laufenden Band

Waging am See – Mehr als 180 Frauen und Männer der heimischen Feuerwehren und Hilfsorganisationen trainierten gemeinsam die Abläufe in verschiedenen Notfällen. Die Feuerwehren, Gaden, Nirnharting, Tettenhausen, Otting und Waging veranstalteten zusammen mit dem Kreisfeuerwehrverband Traunstein einen Übungstag mit zehn Stationen. So herrschte über den ganzen Nachmittag reges Treiben rund ums Feuerwehrhaus, wo die Übungsleitung samt Bereitstellungsplatz eingerichtet war. Zum Ausklang gab's eine gemeinsame Brotzeit und ein Übungsfeedback.


»Es dürfen Fehler gemacht werden, denn wenn es nichts mehr zu verbessern gäbe, dann bräuchten wir nicht mehr üben«, betonte Georg König vom Kreisfeuerwehrverband zu Beginn. Der hauptverantwortliche Kreisbrandmeister Georg Fleischer betonte, »achtet auf eine saubere und ruhige Arbeit, es sollen auch alle wieder gesund nach Hause kommen«.

So startete beispielsweise eine Einheit zu einem Unfallopfer, das unter einer Lader- Schaufel am Ottinger Berg eingeklemmt war. Für die nächste Mannschaft hieß es nur wenige Augenblicke später »Containerbrand bei den Waginger Waldwichteln – Einsatz am Waldkindergarten Sprinzenberg«.

Die Herausforderungen hätten unterschiedlicher, aber auch realistischer nicht sein können. Vom Busunfall mit mehreren Verletzten über einen Bauarbeiter, der in einen Schacht gestürzt war oder einen Bewusstlosen auf einem Hochsitz sowie einen Forstunfall und einer »eiligen Türöffnung« war alles dabei.

Darüber hinaus waren die Retter am Strandbad Tettenhausen gleich mehrfach gefordert. Dort kam es in einem Wohnwagen zu einem Feuer, nur wenige Meter weiter war eine gefährliche Flüssigkeit in den See gelaufen oder eine Person ins Wasser gestürzt. Im Ortsteil Gaden waren die Rettungskräfte bei einem »Säureunfall« in einer Schreinerei gefordert. Eine junge Frau hatte sich versehentlich ätzende Flüssigkeit über die Arme geschüttet.

»Vier bis fünf Übungen schafft so jeder Teilnehmer«, informiert Georg Fleischer. Die Zuteilung der Einsätze erfolgte über die »Übungsleitung Feuerwehr Waging«, die neben dem Feuerwehrhaus aufgebaut war. Im Minutentakt starteten Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge und kamen nach »Einsatzende« auch wieder zurück. Jede Gruppe durchlief direkt im Anschluss an die Übung ein kurzes Feedbackgespräch mit den Verantwortlichen. »Was war gut, was war neu und was würdest du in Zukunft anders machen?«, so die Fragen der Beobachter. Im Hintergrund »zogen die Aktiven aus Fridolfing und Pietling in der Führungsstelle Salzach die Strippen«, betonte Kreisbrandrat Christof Grundner, der sich im Feuerwehrhaus Fridolfing von der Arbeit überzeugte.

»In die Übungstage werden bewusst auch die Sondereinheiten des Landkreises Traunstein mit eingeplant, um Trainingsmöglichkeiten zu schaffen und die Abläufe zu festigen«, informierte Kreisbrandinspektor Günter Wambach. An diesem Übungstag waren beispielsweise die Feuerwehren Kay, Petting und Kirchanschöring eingeteilt, die sich mit ihren mobilen Lautsprecheranlagen beteiligten. Angenommen wurde eine größere Ammoniakfreisetzung in einem Waginger Betrieb. So mussten die Bewohner mehrerer Straßenzüge mittels Sprachdurchsagen informiert werden: »Fenster und Türen schließen«.

Seitens der Feuerwehren waren Einsatzkräfte aus Gaden, Tettenhausen, Nirnharting, Otting, Waging, Taching und Wonneberg dabei. Darüber hinaus waren das Technische Hilfswerk aus Traunstein und Traunreut mit jeweils einer Einheit eingebunden. Von den Wasserrettern waren Aktive der DLRG Traunstein-Siegsdorf sowie von der Wasserwacht Tettenhausen mit von der Partie. Der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes hat sich mit einigen rettungsdienstlichen Kräften der ehrenamtlichen Bereitschaften beteiligt. Als Übungsbeobachter waren sowohl Vertreter der Polizei als auch vom Kreisverbindungskommando eingebunden.

Die Ehrenamtlichen des Malteser Hilfsdiensts aus Traunstein kümmerten sich um die von der Gemeinde Waging spendierte Verpflegung der Teilnehmer und »zauberten« sogar ein warmes Essen für den gemeinsamen Abschluss des Tages auf den Tisch. Zudem waren sie mit Vertretern des Roten Kreuzes für die »realistische Unfalldarstellung« verantwortlich und schminkten den »Unfallopfern« täuschend echte »Verletzungen«.

Bürgermeister Matthias Baderhuber dankte allen, die sich eingebracht haben und lobte das Engagement der gesamten »Blaulichtfamilie« in der Region. »Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich euren Einsatz sehe und mit wie viel Elan und Fachwissen die Übungen abgearbeitet werden«. Georg König freute sich, dass das Wetter perfekt mitspielte und es in der langjährigen Geschichte der Übungssamstage erst einmal schlechtes Wetter gab. Besonders lobte er die vielen Helfer im Hintergrund. Zahlreiche Besprechungen und Termine liegen jeweils hinter den Organisatoren des Übungstags. Am Übungstag sind rund 25 Personen beschäftigt, »dass die Übungen wie am Schnürchen laufen«.

Hob

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