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Die kleine Hexe (Johanna Maier-Fenninger) mit ihrem besten Freund und Wegbegleiter, dem Raben Abraxas (Magdalena Schmid). (Foto: Ortner)

Premiere für die »Kleine Hexe«

Waging am See – Der Oberwirt in Otting glich einem voll besetzten Bienenstock. Vorfreude und Aufregung waren fast greifbar, aufgeregtes Lachen hallte durch den Saal. Denn endlich war in Otting wieder Theatersaison, und die Premiere von Ottfried Preußlers »Die kleine Hexe« stand kurz vor dem Start.


Ein Märchen von einer jungen Hexe, die als »gute Hexe« zu den großen dazugehören möchte und ganz fest daran glaubt, das auch zu schaffen. Den Weg zu ihrer großen Bewährungsprobe hat der Theaterverein Otting unter der Regie von Sepp Thaler auf eine sehr originelle und humorvolle Weise umgesetzt.

Die Premiere wart ausverkauft. Und ganz wichtig: Pommes, Getränke sowie Kaffee und Kuchen für das leibliche Wohl durften auch nicht fehlen. Das Team vom Oberwirt leistete tolle Arbeit, und bis Spielbeginn waren alle bestens versorgt und gerüstet. Ganze Arbeit leistete auch die »Ochsnmusi«, ein Teil der Blaskapelle Jung Otting, welche die kleine Hexe auf ihrem aufregenden Weg musikalisch begleitete.

Den Löwenanteil der äußerst gelungenen Produktion stemmte natürlich der Theaterverein selbst, der sich in wochenlangen Proben bestens vorbereitet und viel Zeit und Fantasie in das Bühnenbild und die farbenfrohen Kostüme investiert hatte. Zum Stück: Die kleine Hexe (Johanna Maier-Fenninger) und ihr bester Freund und treuer Wegbegleiter, der Rabe Abraxas (Magdalena Schmid) sitzen vor ihrer Hütte und sind schon ziemlich aufgeregt.

Denn in ein paar Tagen ist wieder Walpurgisnacht und beim Tanz der großen Hexen soll auch die Aufnahmeprüfung der kleinen Hexe stattfinden. Im Jahr zuvor war sie erwischt worden, wie sie heimlich um den Blocksberg herumgeschlichen war. Uneingeladene haben dort droben nichts verloren. Zur Strafe wurde ihr Besen verbrannt. Immerhin hat ihr die Oberhexe versprochen, dass sie in einem Jahr nochmal vorstellig werden dürfe – sofern sie bis dahin fleißig übe, eine »gute« Hexe zu werden. In ihrer Aufgeregtheit und Angst versucht der Rabe, sie zu beruhigen, indem sie nochmal einige Ereignisse durchgehen, in denen sie mit ihren Zaubersprüchen viel Gutes bewirkt hat.

Zunächst benötigt sie einen neuen Besen und lässt dabei einen verwirrten Krämer (Herbert Fuchs) zurück. Ebenso viel Hilfe wie Verwirrung stiftet die kleine Hexe bei den armen Holzweibern und dem bösen Förster (Thomas Baderhuber). Die Reise geht weiter in die Stadt, wo sie auf den Billigen Jakob (Lukas Thaller) und ein armes Blumenmädchen (Antonia Baderhuber) trifft. Ein Maronimann (Michael Würnstl) und ein Schneemann sind die nächsten Stationen. Ihnen allen versucht die kleine Hexe auf die eine oder andere Weise zu helfen, immer unterstützt von ihrem Freund Abraxas.

Die Geschichten waren originell, lustig und sehr spannend. Das Publikum, vor allem die Kinder auf den Bänken direkt vor der Bühne, lachte herzhaft, fieberte mit und drückte die Daumen, dass alle Zauber möglichst Gutes bewirken. Das Ergebnis war jedes Mal recht spannend und bisweilen auch überraschend. Eine Riesenstimmung kam auf beim Einmarsch der Blaskapelle und den Kandidaten für das Schützenfest.

Dann kam der große Tag der kleinen Hexe. Auf dem Blocksberg hatte sich der Hexenrat versammelt und wartete mit der Oberhexe (Johanna Zahnbrecher) auf den Prüfling. Eigentlich, so giften die etwas neidischen Gevatterinnen, sei das kleine Ding mit gerade mal 127 Jahren sowieso noch viel zu jung, um eine Hexe zu werden.

Das focht die Nachwuchshexe jedoch überhaupt nicht an, und sie löste mit Bravour die gestellten Aufgaben. Doch dann erhebt die Muhme Rumpumpe (sensationell gespielt von Gina Maierhofer) Einspruch. Sie hatte ihre mögliche Konkurrentin auf Schritt und Tritt als Spionagehexe verfolgt und heimlich gefilmt.

Nun kommt es also heraus: Eine gute Hexe ist, wer eine böse Hexe ist. Der Prüfling hat also auf ganzer Linie versagt und wird von den Blocksbergherrscherinnen erneut davongejagt. Doch die kleine Hexe hat ja nicht umsonst das gesamte Hexenbuch auswendig gelernt und hat eine vortreffliche Idee.

Weitere Spieltermine sind am Freitag und Samstag um 14 und 17 Uhr, sowie am Sonntag um 10.30 und 14 Uhr. Karten gibt es auf der Internetseite des Theatervereins Otting.

om

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