Der Gesamthaushalt der VG ist für 2022 mit rund 2,44 Millionen Euro eingeplant. Der weitaus größte Teil mit rund 2,34 Millionen Euro entfällt auf den Verwaltungshaushalt, nur rund 105.000 Euro auf den Vermögenshaushalt. Im Verwaltungshaushalt schlagen vor allem die Personalausgaben zu Buche. Sie betragen rund 1,9 Millionen (Vorjahr 1,8 Millionen), was einem Anteil von rund 82 Prozent entspricht. Bei der Planaufstellung wurde die Tariferhöhung um1,8 Prozent ab April 2022 bereits berücksichtigt. Geschäftsführer Franz Röckenwagner, der der Versammlung den Haushaltsentwurf präsentierte, wies darauf hin, dass in denletzten Haushaltsjahren im Personalbereich zahlreiche Veränderungen aufgetreten sind, sei es durch Eintritte in den Ruhestand, sei es aufgrund von Stellenwechseln der Beschäftigten. Mittlerweile konnten die entstandenen Personallücken durch Neueinstellungen geschlossen und der Personalsollbestand erreicht werden. Weitere Personalzuwächse sind nicht geplant, auch um einen weiteren Anstieg der Verwaltungsumlage zu begrenzen.
Für Sach- und Betriebsausgaben im Jahr 2022 wurden rund 406.000 Euro eingeplant. Dies sind fast 40.000 Euro weniger als in diesem Jahr. Da im nächsten Jahr keine Wahlen anstehen, dürften diese Mittel ausreichen. Der Ansatz für die EDV hält sich mit 95.000 Euro auf dem Vorjahresniveau. In diesem Haushaltsjahr wurde bereits der erste Schritt für die digitale Belegarchivierung vollzogen. Im Jahresverlauf 2022 soll mit der Einführung der elektronischen Signatur auch die Rechnungsanordnung komplett auf das digitale Verfahren umgestellt werden.
Zum Ausgleich des Verwaltungshaushalts muss 2022 von den Mitgliedsgemeinden der VG Waging am See eine Verwaltungsumlage von 2.019.900 Euro erhoben werden. Dies bedeutet gegenüber diesem Jahr einen Anstieg um 78.000 Euro. Er ergibt sich größtenteils aus der Tarifsteigerung und der eingeplanten Auszahlung von Überstunden. Bei insgesamt 10.767 Einwohnern (Stand 31.12.2020) errechnet sich eine Umlage je Einwohner von 187,60 Euro. Im Vorjahr waren es 180,77 Euro. Im Vergleich zu anderen Verwaltungsgemeinschaften des Landkreises liegt Waging damit im Mittelfeld.
Das Planvolumen des Vermögenshaushalts liegt mit 105.000 Euro genau auf dem Niveau des Vorjahrs. Die Investitionen beziehen sich ausschließlich auf die EDV. So sollen für alle Arbeitsplätze neue Computer angeschafft werden. Letztmalig ist dies 2017 geschehen. »Alle fünf Jahre ist so ein Tausch aufgrund der technischen Entwicklungen notwendig«, so Röckenwagner. Durch die Zunahme der Arbeit im Home-Office wird die vermehrte Anschaffung mobiler PCs mit Docking-Station notwendig, die etwas teurer sind. Auch dies wurde bei den Planungen berücksichtigt. Auch die Beschaffung neuer Software wie beispielsweise neuer GIS-Module für Flächenmanagement oder Bauleitplanung ist eingeplant. Es sei erfreulich, dass man bei der Erweiterung des digitalen Umfangs auf substanzielle Förderungen zurückgreifen kann vor allem über das Programm »Digitales Alpendorf«. Als Fazit stellte Röckenwagner fest, dass sich vor allem auch dank der Konsolidierung des Personalstands eine unproblematische Haushaltsabwicklung für das kommende Jahr abzeichnet.
Das Haushaltsjahr 2020 wurde mit einem Gesamthaushalt von rund 2,35 Millionen Euro abgeschlossen. Dies waren rund 79.000 Euro weniger als eingeplant. Wie Kämmerer Bernhard Kraus darstellte, konnten aufgrund etwas geringerer Ausgaben für Personalkosten als eingeplant 134.000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Die Rechnungsprüfer der VG, Georg Huber (Waging), Werner Reith (Taching) und Karl Glaner (Wonneberg), haben den Haushaltsabschluss geprüft und nur wenige Beanstandungen gehabt, die der Kämmerer ausräumen konnte. Unter anderem wurde gefragt, woher die höheren Ausgaben für Geräte und Ausstattungen kämen. Man habe auf Wunsch mehrerer Mitarbeiter höhenverstellbare Schreibtische angeschafft, so die Antwort von Kraus. Dies sei auch ein Beitrag zum Gesundheitsmanagement gewesen, für das 20.000 Euro eingestellt waren, aber nicht komplett ausgegeben worden sind. Die Deckung der überplanmäßigen Ausgaben konnte so durch Minderausgaben an anderer Stelle erfolgen. Positiv äußerten sich die Rechnungsprüfer zum Rückgang der Überstunden und zu der von den drei Bürgermeistern Martin Baderhuber (Waging), Stefanie Lang (Taching) und Martin Fenninger (Wonneberg) zugesagten Einführung von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen.
Die Gemeinschaftsversammlung hat die Jahresrechnung 2020 in der vorgelegten Form beschlossen und dem Gemeinschaftsvorsitzenden, Bürgermeister Matthias Baderhuber, die Entlastung erteilt.
kon