Bei der Stromversorgung wird 2022 mit einem Jahresfehlbetrag von rund 444.000 Euro gerechnet. Er kommt hauptsächlich durch den Rückgang der Erlöse für die Netznutzung sowie durch hohe Aufwendungen für Personalkosten und Materialeinkauf für den Unterhalt und die Instandhaltung zustande. Im Jahr 2021 wurde vom TÜV Süd eine Zustandsbewertung in der Mittel- und Niederspannung vorgenommen. Daraus ergeben sich zahlreiche Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen, die in diesem Jahr notwendig werden, um den sicheren Betrieb im Stromnetz zu gewährleisten. Auch haben sich die Ausgaben in der Sparte Stromnetz durch die Neuausrichtung im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt. Inzwischen sind drei Elektriker in Vollzeit im Stromnetz beschäftigt. Die Gemeindewerke haben eine Dienstleistungsfirma beauftragt, die die Neukalkulation der Netzentgelte durchführen wird, um bei derRegulierungsbehörde eine Preisanpassung außerhalb des Kalkulationszeitraums zu bewirken, damit die Sparte »Stromnetz« in Zukunft mindestens wieder kostendeckend arbeiten kann.
In der Wasserversorgung wird in diesem Jahr mit der Sanierung des in die Jahre gekommenen Hochbehälters begonnen. Ein Darlehen für diese Maßnahme wurde bereits 2020 aufgenommen. Durch die Anhebung der Wassergebühren zu Beginn des Jahres 2021 kann im Wirtschaftsplan 2022 der Kostendeckungsgrundsatz eingehalten werden.
Damit auch die Sparte »Abwasser« ein kostendeckendes Ergebnis bekommt, werden die Gebühren für Abwasser rückwirkend zum 1. Januar 2022 erhöht. Eine Zahl wurde in der Gemeinderatssitzung nicht genannt. Im Wirtschaftsplan 2022 weist die Abwasserbeseitigung einen Überschuss von rund 725.000 Euro auf, der aus den noch nicht erhobenen Betriebskostenabrechnungen aus den Jahren 2019, 2020 und 2021 resultiert. Das Sorgenkind der Gemeindewerke bleibt weiterhin die Wärmeversorgung. Auch in 2022 wird mit einem erheblichen Fehlbetrag in Höhe von rund 220 000 Euro gerechnet, trotz Zuweisungen vom Markt Waging von über 50 000 Euro.
Auch in der Wärmeversorgung wurde ein externes Büro mit der Gebührenkalkulation beauftragt. Zudem verfolgen die Gemeindewerke noch andere Projekte, um die Sparte »Wärmeversorgung« rentabler zu machen. So soll zum Beispiel das Neubaugebiet »Tettenhausen-Ost« an das Biomasseheizwerk in Tettenhausen angeschlossen werden. Wie aus der Finanzplanung ersichtlich wird, ist aber mit einer Kostendeckung in den nächsten Jahren nicht zu rechnen.
kon