Hund
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Foto: Swen Pförtner/dpa

Bürgerversammlung in Tettenhausen: Zu viele Vierbeiner im Ort?

Waging am See – Die Bürgerversammlung beim Boadwirt in Tettenhausen war sehr gut besucht. Zuerst hat Bürgermeister Matthias Baderhuber eine Vielfalt von Themen aus der Gemeinde angesprochen. Anschließend meldeten sich Bürger zu Wort.


Vor allem das Thema Hunde nahm breiten Raum ein. Der Ärger über die zunehmende Anzahl von Hunden in Tettenhausen war bei den Rednern spürbar. »Macht endlich was bei der Hundesteuer, denn Tettenhausen wird zugeschissen«, verlangte Michi Maier-Rackerseder vom Bürgermeister. Er wollte auch wissen, ob und wie kontrolliert wird und ob die Hundesteuer gezahlt wird. Ein Hund, der angemeldet ist, hat eine Marke, erwiderte der Rathauschef. Wenn man einen Hund ohne Marke erwische, habe das ernste Konsequenzen für den Halter. Allerdings zahlen Urlaubsgäste für ihre Hunde in Waging keine Steuer. »So geht’s nicht weiter mit den Hunden«, meinte auch Josef Frisch und verlangte speziell für das ausgewiesene Landschaftsschutzgebiet ein Hundeverbot. »Wie soll das gehen?«, war dazu die Gegenfrage des Bürgermeisters. Frisch war auch der Meinung, dass es nicht ständig neue Konzepte brauche, um den Massentourismus noch mehr anzukurbeln, und erwähnte zum Beispiel das Wanderwegekonzept. Vielmehr solle man sich um die Probleme kümmern, welche die einheimischen Bürger betreffen.

So beklagte der Redner den zunehmenden Durchgangsverkehr in Tettenhausen, die hohe Anzahl an großen Lastern, die durch den Ort brettern und das große Verkehrsaufkommen in Richtung Campingplatz. Da müsse was geschehen. Er sei auch dieser Meinung, allerdings brauche man Flächen, um das Problem zu erledigen, erwiderte Baderhuber.

Auch Ludwig Patz sprach das Hundeproblem an und fragte, ob eine fast schon gewerbliche Hundezucht, die er bei einem Anwohner seiner Straße vermute, rechtens sei. Patz schlug auch vor, die Ampelanlage beim Lidl während der Nacht auszuschalten, wegen niedrigen Verkehrsaufkommens und unnötigen Stromverbrauchs. Man habe das bereits diskutiert und prüfen lassen und sei der Empfehlung des Straßenbauamts gefolgt, die Ampel nachts nicht abzuschalten, erwiderte Bürgermeister Baderhuber. Die Container auf dem Parkplatz beim Boadwirt sollten, so Patz weiter, entfernt und im Gewerbegebiet aufgestellt werden. Auch hier sei der Gemeinderat anderer Meinung, so der Bürgermeister.

Hans-Peter Knesovic wollte wissen, ob der Fernwärmeanschluss für die Bichelner Straße kommt und wenn ja, wann? Die Antwort des Bürgermeisters war ernüchternd. »Wir können es uns im Moment nicht leisten. Bis 2025 kommt er sicher nicht.«

Heinrich Obermayer machte darauf aufmerksam, dass in der Sandbergsiedlung die Straße an einer Stelle abgesunken sei und instandgesetzt werden müsse. Gleiches gelte für die Slipanlage bei der Wasserwacht, die überprüft und hergerichtet werden müsse. Herbert Stief kritisierte, dass der gemeindliche Bauhof, die Löschweiher nicht mähe und reinige. So würden sie vom Schilf zugewachsen. »Dort bringst du im Notfall keinen Saugkorb mehr herein«, so Stief. Er werde diese Punkte an den Bauhof weitergeben, versprach Bürgermeister Baderhuber.

Annemarie Vordermayer fragte nach, warum der Wanderweg am Mühlberg schon seit Längerem gesperrt sei. Dort bestehe Gefahr durch umfallende oder bereits umgefallene Bäume, wusste der Bürgermeister. Da sich der Weg auf Privatgrund befinde, sei man mit dem Eigentümer im Gespräch, könne aber als Gemeinde selbst nicht tätig werden. Von Iris Rehrl kam die Anregung, auf der Wiese beim Strandbad Tettenhausen eine Umkleide aus Holz aufzustellen. Peter Beisser zeigte sich enttäuscht, dass gerade angesichts der Energie- und Klimasituation der Fernwärmeanschluss nicht weitergetrieben werde, hatte aber auch ein weiteres Anliegen.

Er fragte nach, ob man beim Boadwirt nicht eine Behindertentoilette einbauen könnte, damit auch Rollstuhlfahrer das Lokal besuchen können. »Wie geht’s weiter mit dem Boadwirt?«, fragte Stefan Kühnhauser. Gerüchteweise habe er erfahren, dass das Lokal, welches der Gemeinde gehört, geschlossen werden soll. Tatsächlich sei es so, dass das Gebäude absinke und inzwischen schon Risse habe, so Baderhuber. Ein Statiker habe sich das Gebäude angesehen und beobachte es jetzt weiter anhand verschiedener Markierungen. Zurzeit bestehe keine akute Einsturzgefahr, man könne aber keine Prognosen machen, wie sich die Situation weiterentwickelt.

kon

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