Der Hintergrund: Besonders der Waginger und Tachinger See sind immer wieder Einsatzgebiete der ehrenamtlichen Helfer. Hauptaufgabengebiete sind dabei Einsätze im Umweltschutz, Personensuchen und -rettungen, oder auch Leichenbergungen. Aber auch zu Bränden im Uferbereich musste bereits öfter ausgerückt werden. »Gemeinsam mit den Wasserrettungsorganisationen und der Polizei Laufen sind wir unter anderem auch auf unseren heimischen Seen für Notfälle im Dienst«, erklärte Thomas Pfeffer, der bei der Waginger Feuerwehr mit weiteren Aktiven für die Bootsführerausbildungen verantwortlich ist.
Um ein Feuerwehrboot führen zu dürfen, ist ein Lehrgang an den Staatlichen Feuerwehrschulen in Regensburg oder Würzburg notwendig. Während eines Zugführer-Lehrgang in Regensburg trafen sich Feuerwehrkommandant Thomas Lerch von der Freiwilligen Feuerwehr Attel-Reithmehring und Thomas Pfeffer. Die beiden planten eine gemeinsame Übung. So kam Thomas Lerch nun mit sieben Führungskräften seiner Feuerwehr nach Waging, die beiden Feuerwehren übten zusammen mit der Wasserwacht und der Polizei an Stationen das Vorgehen bei verschiedenen Unfällen auf dem Wasser.
Nach einer kurzen Einweisung von Thomas Pfeffer, wie bei der Feuerwehr Waging nach einer Alarmierung zu Wasserrettungs- oder technischen Einsätzen auf dem See vorgegangen wird, nahm die Ausbildung an mehreren Stationen ihren Lauf. An der ersten Übungsstation wurde auf dem Waginger Mehrzweckboot (MZB) eine Tragkraftspritze (TS 8/8) mit 800 Liter Pumpleistung pro Minute stationiert, um damit eine Brandbekämpfung auf dem Gewässer durchzuführen. Bei Bränden im Uferbereich zeigte die Einsatzerfahrung der vergangenen Jahre, dass eine Brandbekämpfung von »Seeseite« durchaus effektiv durchgeführt werden kann. Die Bootsführer erlangten dabei auch wichtige Erkenntnisse, wie sich das Fahrverhalten des Bootes verändert. Neben Übungen zur Fahrpraxis wurde auch das Bootsmanöver »Mann über Bord« trainiert. Bei einer weiteren Ausbildungsstation übten die Gruppen mit dem Polizeiboot der Polizeiinspektion Laufen und dem Waginger Wasserwachtsboot die Rettung einer bewusstlosen Person aus einem Ruderboot. Ebenso wurde der Umgang mit Ölsperren, wie Tauchwandsperren und Schlauchsperren sowie dem aufblasbaren Öko-Tec-Schlauch trainiert, um für Gefahrguteinsätze auf den Gewässern gerüstet zu sein.
Eine vierte Station galt der Handhabung der Wasserrettungsausrüstung, wie Wurfbeutel, Rettungsringe, und dem richtigen Anlegen der Wasser- und Eisrettungsanzüge. Da die Feuerwehr Attel-Reitmehring im Landkreis Rosenheim bei Gefahrguteinsätzen mit ihrer Ausrüstung eine Sondereinheit zur Dekontamination von Personal und Gerät bildet, wurde auch die Gefahrgut- und Umweltschutzausstattung der Waginger begutachtet. fb