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Unser Bild zeigt (von links) Bürgermeister Rainer Schroll, Traunsteins zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner, den Obmann der Vachendorfer Rosserer, Sepp Zeilinger, den Vorstand des Georgivereins Traunstein, Simon Schreiber, und Pater Ioannis.

Die Vachendorfer kommen zum Georgiritt

Vachendorf – Wenn man sich von Traunstein aus auf den Weg nach Vachendorf macht, zeige sich das Georgikircherl, das auch in Verbindung mit einer Pferdesage stehe und auch noch dem Schutzpatron des Traunsteiner Ritts gewidmet ist, sagte Bürgermeister Rainer Schroll beim Rittbitten des Traunsteiner Georgivereins bei den Vachendorfer Ros-serern für den Georgiritt am Ostermontag.


Das kleine Kircherl sei bis zur Säkularisation ein bedeutender Wallfahrtsort gewesen, an dem viele Spenden gesammelt wurden, die wohl zum Teil für den Bau von Kirchen – unter anderem auch zum Bau der Stadtpfarrkirche St. Oswald in Traunstein – verwendet wurden. Vollständigkeitshalber sei mit einem Augenzwinkern zu sagen, dass nicht bekannt sei, ob es sich um eine Schenkung oder ein Darlehen handelte. Schroll wünschte allen einen schönen und unfallfreien Ritt am Ostermontag.

Georgivereins-Vorsitzender Simon Schreiber lobte die Vachendorfer, die in den vielen Jahren zuvor stets teilgenommen haben. Einen großen Dank sprach er Herbert Bischof aus, der letztes Jahr mit der Ehrenkutsche mitfuhr. Viele Jahre war er für die Pferdebeschaffung des Georgivereins zuständig, nicht immer war es einfach, 45 Pferde für die Historische Gruppe des Vereins zu beschaffen, was Bischof dennoch immer gelang. Schreiber ging darauf ein, dass Vachendorf zu keiner einfachen Zeit zum Georgiritt gekommen sei. In der Chronik sei hinterlegt, dass sich die Vachendorfer 1914, als der Ritt noch ohne Kriegsanzeichen stattfand, zur Teilnahme entschlossen. Hier war es den Vachendorfer Bauern ein Anliegen, 1915 mitzureiten. Dabei waren die Ritt-Planungen während des Ersten Weltkriegs nicht einfach, denn nicht selten hörte man Bedenken, dass der Ritt wegen des Kriegs nicht abzuhalten sei. Diese Bedenken hätten Grund gehabt, wenn der Georgiritt nur ein volkstümlicher Festzug gewesen wäre. Aber er sei eine christliche Pferdewallfahrt, damit die Pferde und Reiter den Segen für sich, für Haus und Hof erhalten. So war Vachendorf bei einem ganz besonderen Ritt das erste Mal dabei.

Die Vachendorfer Rosse-rer blieben weit über 100 Jahre diesem alten Brauch in Traunstein treu und lebten dieses Jahr das Erbe unserer Väter auf diese Art weiter. Schreiber ging weiter auf die langjährige Verbundenheit von Georgiverein und Gemeinde Vachendorf ein und sprach die Rittbitten aus.

Sepp Zeilinger, Obmann der Vachendorfer Rosserer, gab Simon die Zusage der Vachendorfer Rosserer und sicherte zu, dass die Pferdebesitzer mit ihren Rössern herausgeputzt nach Traunstein kommen. Zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner bedankte sich für die Zusage und den Empfang der Musikkapelle Holzhausen-Vachendorf. So sei der seit 1762 urkundlich nachweisbare Georgiritt mit dafür verantwortlich, dass die Stadt Traunstein weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt ist.

Das Rittbitten stimme als gute Tradition alle Beteiligten auf den bevorstehenden Ritt mit dem Motto »'Stadt und Land – Hand in Hand' ein. Wir freuen uns, dass ihr dabei seid!« Auch sie wünsche allen wunderbares Wetter, viele Besucher und einen unfallfreien Ritt.

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