Unterwössen: Umstrukturierung der Tourist-Infos schreitet voran
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Eine Schlüsselposition misst der Vorstand Peter Linsenmann von Achental Tourismus dem Alten Bad in Unterwössen zu, das sich gerade in ein Bürger- und Tourist-Zentrum wandelt. »Da entsteht ein Alleinstellungsmerkmal, das in die Region und darüber hinaus wirkt.« (Foto: Flug)

Umstrukturierung der Tourist-Infos schreitet voran

Unterwössen – Es soll liebe Gewohnheit werden, so Bürgermeister Ludwig Entfellner in der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass das kommunale Unternehmen Achental Tourismus den Gemeinderäten regelmäßig berichtet. Dessen Vorstand Peter Linsenmann kennt die neuesten Fortschritte des im Aufbau stehenden Unternehmens.


Linsenmann freut sich in seinem Bericht auf den September mit dem Umzug der Unterwössner Touristinformation ins Alte Bad. Mit dem Umbau des ehemaligen Hallenbads in ein Bürger- und Tourist-Zentrum ist nach Linsenmanns Auffassung ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, das in der Region und darüber hinauswirkt. Froh sei er, dass der Tourismustag des Chiemgau Tourismus am 20. November im Alten Bad stattfindet.

Die Personalplanungen rund um das kommunale Unternehmen und die Tourist-Info der angeschlossenen Gemeinden Schleching, Unterwössen, Marquartstein und Staudach-Egerndach schreiten voran. Über Neueinstellungen sind neue Mitarbeiterinnen hinzugestoßen, die insbesondere im Bereich Tourismus und Marketing Erfahrungen mitbringen. Verschiedene Stammkräfte wie Thomas Ager in Unterwössen, Sepp Hell in Schleching bleiben. Andere, wie die Leiterin der Tourist Information Oberwössen Uschi Grünbacher scheiden aus. Sie geht in den Ruhestand. So stehen noch einige Veränderungen an. Weitere Stellen sind ausgeschrieben, gibt Linsenmann bekannt.

Mit einem überschaubaren Team möchte der Vorstand die Aufgabe meistern, die Tourist-Infos vor Ort zu unterhalten und den Gästen den gewohnten – vielleicht auch einen verbesserten – Service zu bieten. Die Tourist-Info im Alten Bad wird von Montag bis Samstag geöffnet haben. In den angeschlossenen Gemeinden sind die Tourist-Infos an zwei bzw. drei halben Tagen die Woche besetzt. Die Touristiker haben in den vergangenen Wochen und Monaten Statistik über die Besuche in den Tourist-Infos erfasst. Auf deren Basis meint Linsenmann, die Nachfrage der Gäste und Gastgeber in den Orten mehr als ausreichend abzudecken. Informationsterminals sollten die Gäste am Ort zusätzlich informieren.

In den vergangenen Monaten haben die Touristiker das elektronische Meldewesen ausgearbeitet und verfeinert. Derzeit führen sie die Organisationsstrukturen zusammen und vereinheitlichen die Arbeitsabläufe. Gemeinsame Strukturen bringen einen besseren Service und in der täglichen Arbeit sind sie effizienter, findet Linsenmann. Ein neues Gastgeberverzeichnis erscheint im November. Ein neues Achental Magazin nehmen Gäste und Einheimische gut an, berichtet Linsenmann den Ratsmitgliedern. Eine eigenständige Tourismuswebseite, losgelöst von den Auftritten der Gemeinden, entsteht und geht im September an den Start.

Gemeinderat Hermann Minisini (CSU) fragt angesichts der Daten aus dem vorläufigen Wirtschaftsplan dieses Jahres, ob es nicht möglich sei, die Printkosten herunterzuschrauben. »Das haben wir schon«, antwortet Linsenmann. Das neu entstehende Gastgeberverzeichnis erscheine zusätzlich online. »Wir planen aus Gründen der Nachhaltigkeit und Effizienz so, dass wir heuer keine Überstücke behalten«, so Linsenmann.

Es sei deutlich, dass sich derzeit noch viel im Umbau und Aufbau befinde, empfindet Gemeinderat Matthias Schweigl (CSU). Wie denn der Zeitplan insgesamt aussehe, fragt er. »Ich sehe, dass es fünf bis zehn Jahre dauern wird, bis wir mit unserem Unternehmen voll etabliert sind«, antwortete darauf Linsenmann. Im ersten Quartal des kommenden Jahres stehen die neuen Strukturen endgültig. Ein einheitlicher Auftritt nach außen kommt in der ersten Hälfte 2020. Von da an gilt es, den Tourismus weiter zu bringen. Einige junge Vermieter packen gerade neu an. Andererseits sehe man ältere Generationen, die die nächste Zeit wohl die Vermietung aufgeben. »Wir beraten diese und suchen Lösungen, die Betten zu erhalten. Wir wollen so gut werden, dass sich die Bürger wieder entscheiden, in den Tourismus zu investieren«, sagte Linsenmann.

Dieter Stein begrüßte die Fortschritte. »Aber, wie viel geben wir jetzt für den Tourismus und was geben wir in ein oder zwei Jahren aus.« Verwaltungsleiter Thomas Müllinger verweist auf den derzeitigen Haushalt. Dort erwartet die Gemeinde Einnahmen aus dem Tourismus in Höhe von 260.000 Euro. Dem stehen Kosten für den gesamten Tourismusbereich also mit Achental- und Chiemgau-Tourismus von zirka 360.000 Euro gegenüber. In dem Zusammenhang verwies Peter Linsenmann auf den zurzeit hohen Anfangsaufwand. »Wenn in nächster Zeit weniger Aufwand betrieben werden muss, fließt das in die Erfolgsrechnungen ein.«

Bürgermeister Entfellner merkte an, dass es ohne den Tourismus viele Dinge in Unterwössen und dem Achental nicht gäbe. »Machen wir also nicht alles an den statistischen Daten und anderen Zahlen fest.« lukk