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Der Vorsitzende des CSU-Ortsverbands, Johannes Weber (links), verabschiedete seinen Stellvertreter Otto Dufter aus dem Amt. Seine Entscheidung kommunalpolitisch aus der ersten Reihe zurück und damit kürzer zu treten, begründete Otto Dufter auch damit, dass der Ortsverband gut aufgestellt sei.

Neuwahlen im CSU-Ortsverband versprechen Kontinuität

Unterwössen – Der CSU-Ortsverband Unterwössen bleibt unter bewährter Führung: Bei der Jahreshauptversammlung im Restaurant Lickei wurde Vorsitzender Johannes Weber für seine fünfte Wahlperiode im Amt bestätigt.


Stellvertretende Vorsitzende bleiben Bürgermeister Ludwig Entfellner und der ehemalige Vorsitzende Hermann Minisini. Hinzu kommt neu Katharina Wagner für Otto Dufter. Markus Guggenbichler bleibt Kassier, Michael Schatzl Schriftführer. Auf Katharina Wagner folgt Klaus Hellmich als Digitalbeauftragter. Neu ist das Amt eines Neumitgliederbeauftragten, das Philipp Spanier übernimmt. Geschäftsführer ist nach wie vor Dr. Florian Lesmeister. Die Beisitzer in der Vorstandschaft sind Andreas Größ, Constanze Lüssow, Andreas Weber, Philipp Spanier, Martin Nieß und Stefan Fuchs. Kassenprüfer bleiben die ehemaligen Banker Dr. Günter Merl und Josef Brandstetter.

Vorsitzender Weber bedankte beim scheidenden Stellvertreter Otto Dufter für dessen Arbeit: »Die sechs Jahre waren eine schöne, gute Zeit, die Zusammenarbeit stets konstruktiv und vertrauensvoll.«

Außerdem berichtete Weber über eigene und externe Veranstaltungen, beginnend bei der CSU-Plakataktion, die zur Rücksichtnahme zum Schulanfang aufrief, bis zum Neujahrsempfang des CSU-Kreisverbands Traunstein in der Unterwössner Achentalhalle. Während Weber die fraktionsübergreifende Zusammenarbeit im Gemeinderat als positiv sieht, äußerte er Kritik an der dritten Auflage des Heftes Immergrün des Ortsverbands Bündnis90 / Die Grünen: »Wettbewerb im Politischen ist auch immer eine Stilfrage«, so Weber. Deshalb sei er bereits in der letzten Gemeinderatssitzung einzelnen Aussagen entgegengetreten. Entgegen der dortigen Darstellung erledigten Bürgermeister und Verwaltung einen »super Job, gewissenhaft und gemeinwohlorientiert«. Das gelte auch für den Gemeinderat. »Demokratie heißt das Ringen um die beste Lösung.« Deshalb gehe es deutlich am Thema vorbei, die Qualität der Gemeinderatsarbeit an der Anzahl der gestellten Anträge zu messen. Alle Gemeinderatsmitglieder trügen zur gemeinsamen Arbeit und Willensbildung bei.

In der Vorausschau sagte Weber, der CSU-Ortsverband werde die CSU-Informationsreihe zu verschiedensten Unterwössner Institutionen fortzusetzen. Mit den Freien Wählern und mit dem SPD-Ortsverein sei man im Gespräch, weil man eine gemeinsame Veranstaltung plane, so Weber.

Der ehemalige Vorsitzende Hermann Minisini sieht in der Informationsreihe ein gutes Mittel, im Kontakt zu den Bürgern zu bleiben. Beim nächsten Termin am 4. März wird das Alte Schulhaus in Oberwössen – inzwischen ein Bürgerhaus – besichtigt. Außerdem sei geplant, den SV Unterwössen, den Flugplatz und in das Senioren- und Pflegeheim zu besuchen.

Der Bericht von Schatzmeister Markus Guggenbichler erbrachte für das Jahr 2022 ein geringes Minus. Dazu meinte Vorsitzender Weber: »Letztes Jahr ist einiges aufgelaufen. Das ändert sich aber wieder und wir werden auch wieder Rücklagen bilden können.«

Die Fraktionssprecherin der CSU-Fraktion im Gemeinderat, Katharina Wagner, berichtete, herausstechendes Thema seit zurzeit das Alten- und Seniorenheim. Dass auf Dauer 100 bis 120 Plätze erforderlich würden, das habe sie schon überrascht. Deshalb sei sie froh, dass eine Lösung mit einem Kreis-Seniorenheim an der südlichen Hauptstraße in Sicht sei. Wagner begrüßt es außerdem, dass die Wasserversorgung der Unterwössner Wassergenossenschaft von der Gemeinde übernommen ist. Es sei Bürgermeister Ludwig Entfellner und Verwaltungsleiter Thomas Müllinger zu danken, dass das so reibungslos über die Bühne ging. Spannende Frage bleibe weiterhin das Thema Wohnen in der Gemeinde. Die Verkehrssituation für Radfahrer habe sich mit dem Radweg nach Marquartstein verbessert, der Personennahverkehr laufe nach wie vor nicht immer optimal. Gerade informiere sich die Fraktion über das Thema Rufbus und vielleicht ergebe sich auch eine Lösung über das Ökomodell Achental.

Geschäftsführer Florian Lesmeister erklärte, eine besondere Herausforderung sehe er in der Seniorenbetreuung. Aus dem klinischen Alltag wisse er als Arzt, wie häufig Senioren so schwer erkranken, dass nach der Entlassung aus dem Krankenhaus die Rückkehr in die Wohnung nicht mehr funktioniere. In diesen Fällen die Menschen unterzubringen, werde immer schwerer. Dabei sollten und müssen alle dafür sorgen, dass sie heimatnah unterkommen. Lesmeister betonte: »Es ist unsere gesellschaftliche, ethische und moralische Pflicht, dieser Verantwortung gerecht zu werden.«

Weber und Bürgermeister Ludwig Entfellner sprachen noch ortspolitische Themen an. Weber sah die Sanierung der Schule auf einem guten Weg. Die Themen der Betreuung und Unterbringung von Senioren wie auch der Pflege sieht Weber als Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge. »Im Für und Wider überwiegen eindeutig die positiven Punkte.«

Bürgermeister Ludwig Entfellner sah ein Kreis-Seniorenheim in Unterwössen noch nicht in trockenen Tüchern. »Aber wir sind auf einem guten Weg.« Die Herausforderungen einer stetig gewachsenen Kinderzahl gehe die Gemeinde in Mittagsbetreuung, Anbau einer offenen Ganztagsschule an die Turnhalle und mit Planungen um den Kindergarten an. »Das wird uns noch die nächsten Jahre mit weiteren Aufgaben beschäftigen.«

In der Diskussion vertrat Dr. Günter Merk die Auffassung, dass ein von der öffentlichen Hand getragenes Altenheim in Unterwössen zu begrüßen sei. Für private Unternehmen stehe doch eher die Rendite im Vordergrund. Johannes Weber ergänzte, »Lasst uns aber festhalten, das Unterwössner Senioren- und Pflegeheim leistet wertvolle Arbeit. Was sich daraus entwickelt, wissen wir aber noch nicht.«

lukk