Vor zwei Jahren waren es noch 3000 Besucher bei der »Chiemsee Airshow« der Modellfluggruppe Achental am Unterwössner Flugplatz. Vor dem Hintergrund der Wettervorhersagen sahen die Modellflieger einen solchen Ansturm am Samstagabend schon nicht mehr. Aber immerhin sah der Wetterbericht da noch vier Stunden trockenes Wetter vom Mittag bis in den Nachmittag hinein, als Modellflieger, Segelflieger und andere Gäste im gelungenen Sommerfest rund um die Fliegeralm beisammensaßen.
Am Sonntagmorgen war dann alle Hoffnung dahin, der Sonntag verging im Dauerregen. Dennoch kündeten die Motoren der großen Modellflugzeuge am Himmel von der Veranstaltung und es kam eine erkleckliche Anzahl an Spaziergängern und Besuchern zum Flugplatz. Die zehn Piloten, die mit ihren Fliegern das Rumpfprogramm stemmten, nutzten die Minuten von Schwachregen und boten Modellflug der Spitzenklasse. Wo der Laie das autogroße Modell am Ende des Sturzflugs schon am Boden zerschellen sah, riss der Pilot die Maschine im letzten Moment hinauf in ein neues Kunststück. Originalgetreue Flieger, die am Propeller nur Zentimeter über der Landebahn hingen, wirbelnde Maschinen, aufbrüllende Motoren – so bot auch das gebremste Programm den Zuschauern seine Höhepunkte.
Moderator Alfred Brinkmann und seine Interviewpartner vermittelten leicht verständlich Fachwissen und Anekdoten. So erfuhren die Zuschauer, dass Schlechtwetter für Modellflieger nicht ungewöhnlich ist. Bei den internationalen und nationalen Kunstflugwettbewerben wird keine Rücksicht genommen und nur bei Extremwetterlagen mal eine Veranstaltung abgesagt.
Unter den zahlreichen Helfern, die bei diesem Besucheraufkommen einen ruhigen Job hatten, sagte der Vorstand der Modellfliegergruppe Achental, Claus Eckert, so schmerzlich das Wetter auch für weit angereiste Modellflugenthusiasten sei, »mit so etwas muss man immer rechnen«. Es war auch bisher so, dass manche Veranstaltung vom Wetter begünstigt war, die nächste dann einmal nicht. Dennoch, gutes Wetter und guter Besuch helfen dem Verein den Haushalt mit seinen Ausgaben für das eigene Fluggelände in Grassau zu planen. Im Ergebnis sahen die Modellflieger den Tag mit einer gewissen Gelassenheit, zumal die Besucher fleißig das Angebot der Modellflieger für die Verpflegung nutzen.