Otto Dufter, der schon seit Jahren die musikalische Gesamtleitung über Gottesdienst und Matinee hatte, rief die letzten beiden Jahren auf, neue Ideen beizusteuern und Nachfolgerin oder Nachfolger für die Leitung zu suchen. Wie bist du an diese Aufgabe gekommen, Franziska, die Gesamtleitung zu übernehmen?
Otto Dufter rief mich Anfang des Jahres an. Wenn im jährlichen Wechsel zwischen älteren Musikgruppen und jüngeren heuer die junge Erntedankmatinee ansteht, wäre es schön, wenn ich die Gesamtleitung übernehmen würde, fand er. Er sprach an, dass ich als Mitglied der Seewind-Harfendirndln sehr viele Kontakte zu jüngeren Musikanten habe. Er versprach sich daraus neue Impulse für den Unterwössner Erntedank. Otto Dufter bot an, die Gesamtleitung zukünftig im jährlichen Wechsel mit ihm zu übernehmen.
Wie hat sich das angefühlt, dass du so eine Aufgabe angetragen bekommst?
Erst einmal war ich überrascht. Dann habe ich mich sehr darüber gefreut, dass Otto Dufter mir das zutraut. Ich finde es spannend, das zu übernehmen.
Wie bist du die Aufgabe angegangen?
Am Anfang standen ausführliche Gespräche mit Otto Dufter. Er hat mir viel von seinen Erfahrungen vermittelt. Wir haben besprochen, was im Konzept des Wössner Erntedank wichtig ist, welche Gedanken dahinterstehen. Ich wollte sicher sein, dass die Veranstaltung weiter im bisherigen Sinn verläuft.
Im Anschluss an die Gespräche habe ich mir überlegt, wer von den mir bekannten Musikanten in die Veranstaltung passen würde, für wen die einstündige Matinee spannend wäre. Und dann habe ich einfach die, die ich für passend hielt, angerufen und abgeklappert.
Wer wird dabei sein?
Der junge weibliche Dreigsang der »2087 Dirndl« aus Bruckmühl. Über Kontakte unter Musikanten und Freunden lernte ich die kennen und hörte sie in mehreren Auftritten. Sie haben mir gefallen.
Mit dem Namen können wir aber nicht viel anfangen. 2087?
(Franziska lacht) Gemeint ist die Staatsstraße 2087. Weil alle drei an ihr wohnen, findet sich die Gemeinsamkeit im Namen wieder.
Weiter spielt das Duo Haslberger/Aschl. Die meisten jungen Leute im Achental kennen die beiden. Theresa, Räse Haslberger, kommt aus Oberwössen, wie ich. Sie ist immer schon in der Volksmusik unterwegs und steht als Frontfrau der »Räsedenz« überall auf der Bühne. Aus dieser Formation stammt auch Bernhard Aschl. Mit welchen ihrer Instrumente sie musizieren, weiß ich selbst noch nicht, vielleicht zwei Gitarren, vielleicht Gitarre und Ziach.
Über Generationen hinweg sind die Wössner Weisenbläser in der Region bekannt, gestandene Musikanten um den Unterwössner Franz Glanz.
Und dann kommen wir mit unseren drei Harfen ins Spiel, die Seewind Harfendirndln. 2016 gegründet treten wir, Maria Weingartner aus Bernau, Lena Kurfer aus Unterwössen, und ich aus Oberwössen, regelmäßig öffentlich auf, auch im Radio und Regionalfernsehen.
Als Sprecher konnte ich Georg Staber aus Riedering gewinnen. Der ist dort als Trachtengwandschneidermeister eine feste Größe, weiter als Mitwirkender im Theaterzelt Riedering oder bei den Riederinger Hirtenkindern.
Wie sieht das Programm der Matinee aus?
Musikalisch wie auch in den Texten folgt der Wössner Erntedank der bisherigen Tradition. Es geht durch die Jahreszeiten vom Frühling über den Sommer bis in den Erntedank. Daran schließt sich der Abschied an.
Wer zeichnet sich für die Texte verantwortlich?
Das übernimmt Georg Staber selbst. Nur die Begrüßung, die verbleibt bei Otto Dufter.
Wann geht es los?
Am Sonntag beginnt der Gottesdienst mit dem Kirchenchor bereits um 9 Uhr. Die Matinee schließt sich nach kurzem Umbau um 10 Uhr an. Sie wird eine Stunde lang sein. Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen sind nicht möglich.
Ludwig Flug