In seinem Jahresbericht zählte Kommandant Michael Klauser zum Jahreswechsel 51 Aktive und eine neun Jugendliche starke Jugendabteilung. Die Unterwössner Wehr ist im vergangenen Jahr zu 21 Einsätzen ausgerückt, erinnerte Klauser. 20 davon waren Technische Hilfeleistungen. Darunter kam neun Mal die Drehleiter zum Einsatz. Die Einsatzkräfte löschten zehn Brände und es kam zu einem ABC-Einsatz, als Kraftstoff in Abwasser gelangte. 420 Stunden ehrenamtliche Arbeit investierte die Unterwössner Feuerwehr in diese Einsätze.
Aktive und Jugendliche übten 1020 Stunden
Dazu kamen übliche Hilfeleistungen wie Verkehrsregelungen zu Fronleichnam, am Modellflugtag, zum Volkstrauertag und an St. Martin. Die Feuerwehr Unterwössen absolvierte zwölf Hauptübungen, elf Zwischenübungen und elf Jugendübungen. Aktive und Jugendliche übten 1020 Stunden im Ehrenamt. Eine ganze Reihe von Mitgliedern – angefangen beim Kommandanten Klauser und seinem Stellvertreter Thomas Mariacher – investierten Freizeit in ihre Weiterbildung und absolvierten Lehrgänge. »Den Übungssamstag der Feuerwehren in Staudach-Egerndach haben wir am besten gemeistert«, so Klauser.
Seit 2022 bewegt die Feuerwehren im Achental als großes Thema der entstehende Feuerwehrbedarfsplan. Der stehe unmittelbar vor seinem ersten Abschluss. Ohne der finalen Fassung vorzugreifen, berichtete Klauser, dass die Unterwössner Wehr darin mit der Gesamtnote Gut bewertet wurde, »was uns alle stolz machen kann.«
Vor dem Hintergrund der weiter gewachsenen Jugendabteilung würdigte Klauser zunächst die Jugendwarte Hans-Peter Witwer und Florian Gerlitz. »Die Arbeit mit den Jugendlichen macht Spaß«, so Klauser, »verlangt aber sehr viel Zeit.« Weiter dankte er neben seinem Stellvertreter den Gerätewarten, Gruppenführern und den Atemschutzträgern. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der Inspektion und dem Kreisfeuerwehrverband.
Das Miteinander im Ve-rein beleuchtete der Vorsitzende Michael Weikl. Zunächst freute er sich über zwei neue Jugendliche. Er blickte zurück auf das Dorffest und die Hallenparty im Jahr 2022. Nach wie vor bewähren sich beide Veranstaltungen.
Heuer wird es das Dorffest am 24. Juni und die Hallenparty am 4. November geben. Als Dankeschön für die grandiose Unterstützung der Mitglieder und ihrer Familien plant die Wehr am 16. September ein Helferfest, voraussichtlich auf einer Alm mit Übernachtungsmöglichkeit. Große Feuerwehrfeste stehen in Ruhpolding, Bernau und Anger an. Die Unterwössner Wehr beteiligt sich auch wieder am Ferienprogramm des Wössner Regenbogens.
Geehrt wurde dann Martin Schlaipfer für 30 Jahre Mitgliedschaft. Genauso lange ist Stefan Wimmer (fehlte entschuldigt) dabei. Anton Dirnhofer bringt es auf 25 Jahre. Für ihn gab es das Silberne Ehrenzeichen am Band und eine Urkunde der Bayerischen Staatsregierung.
Warum die Unterwössner Wehr trotz allem Arbeitsaufwands an Dorffest und Hallenparty festhalten sollte, belegte Kassier Markus Guggenbichler – über deren Erlöse gelangen der Feuerwehr auch im Vorjahr hohe Rücklagen, die sie bei Bedarf in ihre Ausrüstung investiert. Weikl appellierte, die eigene Kleidung und Ausrüstung durchzusehen. Der Verein plant neue Bestellungen.
Bürgermeister Ludwig Entfellner sagte, für den Normalbürger bedeute es ein flaues Gefühl, wenn die Feuerwehr fahre. Da sei es gut, wenn man als Gemeindevorstand stolz auf seine Wehren sein kann, die einen ruhig schlafen lassen. Entfellner plädierte für mehr Öffentlichkeitsarbeit, »damit die Leute sehen, was ihr leistet«.
Trotzdem könne niemand die Augen vor immer neuen Hochwasserbedrohungen und Gefahren im Straßenverkehr verschließen. »Wir, die Gemeinde, werden auch weiterhin dazu beisteuern und haben auch im letzten Jahr fast 100 000 Euro in die Ausrüstung investiert«. Zum gerade entstehenden, über 200 Seiten starken Feuerwehrbedarfsplan stünden als letzte Schritte die Stellungnahmen der Inspektion aus, ehe die Gemeinderäte mit dem neuen Plan befasst würden.
Durchwegs Gebäude mit zwei Fluchtwegen
Zur stark diskutierten Anschaffung einer neuen Drehleiter sagte er, die letzte sei vor 30 Jahren angeschafft worden, um die großen gastronomischen Betriebe zu schützen. Inzwischen gebe es durchwegs Gebäude mit zwei Fluchtwegen. Gerade der Feuerwehrbedarfsplan zeige, dass »wir mit der Drehleiter die Einsatzzeiten in den Randbereichen des Einsatzgebiets nicht sicher erreichen. Vielleicht gibt es für die Herausforderungen auch andere Lösungen, auf die man sich einvernehmlich verständigen kann, um zum Beispiel die Bergung von Kranken sicherzustellen.« Kreisbrandrat Christof Grundner verwies auf die vielen Projekte im Kreisfeuerwehrverband. »Um solche Herausforderungen anzunehmen, sind wir abhängig vom Ehrenamt. Da verdient die Feuerwehr jede Anerkennung und Unterstützung.« Die Einsatzzahlen seien bei Bränden wie Technischen Hilfeleistungen auf einem stabilen Niveau.
Allerdings beschäftigten die wachsenden Herausforderungen des Wetters den Verband. »Das braucht Ausrüstung und Lehrgänge.« Ein wichtiger Schlüssel für die Zukunft sei der Nachwuchs. »In den letzten zwei Jahren hatten wir über 1000 Jugendliche, die sich auf den Feuerwehrdienst vorbereiten. Dass wir die in den schwierigen Jahren gewinnen konnten, ist besonders erfreulich.«
Drehleiter notwendig, um Auflagen zu erfüllen
Im Feuerwehrbedarfsplan sah er die Hauptarbeit getan, es gehe jetzt vor allem um Fortschreibung, denn auch die Ausrüstung müsse auch an den Herausforderungen der Zukunft wachsen. »Wir sind aber auf einem sehr guten Weg.« Bedarf für eine Drehleiter sieht er nach wie vor, weil ansonsten bestimmte Auflagen nicht erfüllt sind. »Es ist eine Verwaltungsarbeit, das abzustellen, damit der Rettungsweg gesichert bleibt.«
Der Kreisbrandinspektor Georg König hört gegen Ende dieses Jahres nach 21 Jahren auf. Er appellierte noch einmal dazu, Mitglied bei der Feuerwehr zu sein und rief insbesondere Frauen dazu auf. Im Rückblick lobte er die gute Zusammenarbeit mit den beiden Wehren in Unter- und Oberwössen, wie er sie zum Beispiel anfangs beim Hochwasser erlebte. »Ich hoffe, ihr bringt meinem Nachfolger ein gleiches Vertrauen entgegen.« Michael Klauser gab zurück: »Wir haben immer gern mit Dir zusammengearbeitet, auch weil es immer lustig war. Wir sagen Dir alle danke für die letzten 21 Jahre.«
lukk