Zu sehen waren an Modellen unter anderem der Leitungsbau früher und heute, die Wassergewinnung, das Wasserkraftwerk, rund 100 Jahre alte Gerätschaften, Ausstellungen über Rohrbruch und Lecksuche sowie eine Demonstration für Kinder, wie aus Regenwasser Trinkwasser wird. Zudem konnte per Zubringerbus die nahezu abgeschlossene Hochbehältersanierung am Westerbuchberg besichtigt werden.
Auch die Chronik des WBV war dokumentiert. Danach gab es um das Jahr 1900 viele marode Brunnen in Übersee-Feldwies, in die Mäuse, Maulwürfe und Frösche fielen. Das Trinkwasser war eine rostbraune Brühe und weckte zunehmend den Wunsch nach sauberem Wasser.
So gründete man 1905 eine Genossenschaft und baute nach großen Anstrengungen und enormer Verschuldung der einzelnen Mitglieder eine umfassende Trinkwasserversorgung auf. Das kostbare Nass war damals sehr teuer und kostete einen jährlichen »Wasserzins« von rund 70 Mark. Hierfür musste ein Bauer drei Kälber verkaufen und ein Arbeiter 200 Stunden arbeiten. Heute kosten 1000 Liter Trinkwasser 0,96 Euro.
Der Verband versorgt inzwischen 1583 Häuser mit etwa 300 000 Kubikmeter Trinkwasser. Dafür werden 63,1 Kilometer an Hauptleitungen und 50 Kilometer an Hausanschlussleitungen unterhalten. Zur Brandbekämpfung stehen im Ernstfall 240 Hydranten zur Verfügung. In zwei Hochbehältern werden Reserven für zwei Tage gespeichert. Die Wasserkraft des Überseer Baches liefert seit Beginn der Trinkwassergewinnung die notwendige Energie zum Betrieb der Anlagen. Seit über 100 Jahren sorgt der WBV mit seinen 1337 Mitgliedern somit für umweltfreundliche Trinkwasserversorgung. bvd