Pfarrer Josef Heiß von der katholischen Stadtkirche Traunstein beklagte eingangs die unzähligen Toten, Verletzten, Traumatisierten und Geflüchteten. Gedanken und Gefühle der Ratlosigkeit, Erschöpfung, Wut und Verzweiflung bewegten die Menschen, die zum Friedensgebet zusammengekommen seien. Es herrsche Angst vor den spürbaren und künftigen Folgen dieses Kriegs. »Wie groß muss das Leid denn noch werden, bis wir Menschen endlich lernen, umzukehren und umzudenken?«
Diese Frage stellte Pfarrer Rudolf Scheller von der evangelischen Kirchengemeinde Übersee. »Sind denn Hunderttausende Tote und Millionen Flüchtlinge nicht genug?« Neun Fürbitten in Deutsch und Ukrainisch trugen all dieses Leid ebenso vor Gott wie das gemeinsame Vaterunser in beiden Sprachen. »Seid gesegnet im langen Atem der göttlichen Liebe, der Friedenszuspruch des auferstandenen Christus sei eure Kraft und euer Auftrag«, beteten die beiden Pfarrer gemeinsam zum Schlusssegen der ökumenischen Liturgie. Sehr berührend war im Gottesdienst das Harfenspiel von Michaela Schröder, die mit wunderbaren Klängen die Gottesdienstgemeinde durch die Liturgie begleitete. Nicht wenigen Teilnehmern aus der stattlichen Gebetsgemeinschaft standen am Ende der Gebetsstunde die Tränen in den Augen.
MM