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Foto: Symbolbild (Pixabay)

80.000 Euro flossen für Projekte ins Achental

Übersee – Projekte aus den Bereichen Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE), Klimaschutzmanagement, Gebietsbetreuung und Tourismus sowie zusätzlich themenübergreifende Projekte aus dem vergangenen Jahr wurden bei der Mitgliederversammlung des Ökomodells Achental angesprochen.


Bergens Bürgermeister Stefan Schneider stellte als Vorsitzender das Regionalbudget vor. Dieses Jahr wurden 17 Projekte finanziell unterstützt und durch das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) im Rahmen der Integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) gefördert. Insgesamt sind rund 80.000 Euro in die Region geflossen. Dabei können bis zu 20.000 Euro durch Kleinprojekte zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements beantragt werden. Dazu zählen unter anderem Akustikpaneele für den Proberaum im Trachtenverein in Unterwössen, die Zweifachschaukel am Spielplatz in Staudach-Egerndach sowie die Kreativwerkstatt Wössner Regenbogen und mehr. Die Förderung für nächstes Jahr wird voraussichtlich in den kommenden Monaten bewilligt und neue Projekte können bis März 2022 beantragt werden.

Trotz Corona regelmäßige Führungen

Im Bereich des Klimaschutzmanagements gibt es regelmäßig Führungen für Schulklassen, Studenten, Multiplikatoren, Gemeinden, politische Entscheidungsträger, in der Regionalentwicklung Tätige, Landwirte aus anderen Regionen, die vom Ökomodell Achental lernen möchten. Das Programm wird individuell nach den Interessen der Gruppen zusammengestellt. Möglich sind z.B. ein Vortrag über das Ökomodell Achental, eine Führung durch den Biomassehof Achental in Grassau, die Fernwärmeanlage der Wärmeversorgung Grassau oder die Holzvergaser Anlagen zur Erzeugung von Wärme und Energie aus Energieholz. In den vergangenen beiden Jahren waren Führungen und Präsentationen aufgrund der Corona-Pandemie leider nur bedingt möglich.

Energie wurde eingespart – noch Luft nach oben

Im Anschluss berichtete Schneider über die Vorstellung des aktuellen Sachstands des Energiekonzepts der neun Ökomodellgemeinden. Dabei wurden die Energiedaten des Energienutzungsplans des Landkreises Traunstein von 2019 mit dem Energiekonzept Achental von 2013 verglichen. Die Erneuerbaren Energien haben sich dabei im Vergleich zu 2013 von 26,8 Prozent auf 35,1 Prozent im Jahr 2019 zwar erhöht, jedoch ist mit fast 65 Prozent der Anteil der konventionellen Energieträger mit allein 50 Prozent Heizölanteil das größte Segment. Bergens Bürgermeister Schneider erwähnt, dass man in den nächsten Jahren die Verantwortung hat, die Erneuerbaren Energien weiter auszubauen, die konventionellen Energieträger zu reduzieren und die Energieeffizienz weiter voranzutreiben.

Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Energieberatung geht es vor allem – auch aufgrund der steigenden konventionellen Energiepreise – darum, Energieberatung und Sensibilisierungsarbeit vor Ort anzubieten, um Bürger zu motivieren, durch den Aufbau einer Photovoltaikanlage oder den Heizungstausch einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Quote bei den Erneuerbaren Energien in der Region zu leisten.

Die Gebietsbetreuung hat Magdalena Bahr übernommen. Dabei geht es bei der Besucherlenkung an der Tiroler Ache um ein grenzüberschreitendes Projekt, das sich für vielfältiges Leben an unseren Gebirgsflüssen, für ein respektvolles Miteinander von Menschen und Natur und den Schutz von Flussregenpfeifer und Flussuferläufer einsetzt. Dabei wurden an der Tiroler Achen Teile von Kiesbänken mit gelben Schildern abgesperrt, um die Brutplätze der gefährdeten bzw. vom Aussterben bedrohten Vögel zu schützen. Die Schilder wurden nur an den Plätzen aufgestellt, an denen Nester auf den steinigen Kiesbänken gesichtet wurden, um die Brutplätze für die Dauer der Brutzeit abzugrenzen. In diesem Jahr wurde bei den Flussregenpfeifern ein Bruterfolg verzeichnet. Das Projekt ist bereits ausgelaufen, wird aber nun von der Gebietsbetreuung geleitet in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz.

Bergmähderprojekt weiter betreut

Zudem wurde aufbauend auf das Bergmähderprojekt am Hochgern das BayernNetzNatur-Projekt »Almen und Bergmähder zwischen Hochgern und Achental« weiter betreut. Ziel des Projekts sind der Erhalt und die Wiederherstellung der Biodiversität der extensiv genutzten Almweiden und deren eng verzahnten Feucht- und Moorflächen. Ebenso sollen vergessene, traditionelle Nutzungsformen, wie die Bergmähder – Wiesenflächen an sehr steilen Hängen – revitalisiert werden. Dabei werden verschiedenen Maßnahmen zur Revitalisierung auf vier Almen bis 2022 durchgeführt. Für die Interkommunale Zusammenarbeit kam ausgehend von den Tiroler Kollegen und begleitet vom Ökomodell Achental dieses Jahr eine Projektidee zur gemeinsamen Neophytenbekämpfung von Oberndorf bis zum Chiemsee entlang der Tiroler Ache dazu.

Wössner Regenbogen wurde unterstützt

Abschließend sprach Vorsitzender Stefan Schneider die Förderstiftung Ökomodell Achental an, die es bereits seit 2009 und sich für rein gemeinnützige Zwecke einsetzt. Mit Hilfe von Preisgeldern und Spenden fördert die Stiftung Umwelt- und Sozialprojekte im Achental etwa im Bereich des Natur- und Umweltschutzes, Unterstützung der Landschaftspflege, Pflege örtlicher Denkmäler und Erziehung, Volks- und Berufsbildung. Seit 2018 ist Stephanie Hennes (Projektleiterin ILE) Vorsitzende des Stiftungsbeirats. In diesem Jahr konnte beispielsweise der »Wössner Regenbogen« mit einem Zuschuss für deren IT-Ausstattung unterstützt werden. Der siebenköpfige Stiftungsbeirat besteht aus Verantwortlichen der Achental-Gemeinden, des Ökomodells Achental sowie aus Vertretern der Vereine, der Jugend und der Landwirtschaft.

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