Nach vielen Monaten geht eine Leidenszeit gleichermaßen für Kinder und Eltern nach den Pfingstferien zu Ende. Weil die Inzidenz gefallen ist – die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt schon seit geraumer Zeit unter 50 –, dürfen nun ausnahmslos alle Schüler im Landkreis am Montag in die Klassenzimmer zurückkehren. Der ungeliebte Distanz- weicht dem herbeigesehnten Präsenzunterricht.
Die Sachaufwandsträger der Schulen – der Landkreis und die Kommunen – haben die Weichen für die Normalisierung in anhaltenden Corona-Zeiten gestellt. Nicht zuletzt auch die Stadt Traunstein hat ihre Hausaufgaben erledigt und den Weg in den Präsenzunterricht geebnet.
Luftreiniger bilden eine Ergänzung zum regelmäßigen Lüften und zu den sogenannten AHA-Regeln, also dem Abstandhalten, den Hygienemaßnahmen und der Alltagsmaske. Ähnlich wie über das Lüften kann man mit ihnen ebenfalls virushaltige Aerosole, feinste Tröpfchen in der Luft, im Raum verringern. Vielfach finden Luftreinigungsgeräte nun auch in Traunstein zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Anwendung.
Die Stadt trägt den Sachaufwand der Grundschulen in Traunstein, Kammer und Haslach sowie der Mittelschule in Traunstein. Und dort, wo der Wunsch gegeben war, erweiterte sie zuletzt noch einmal die Ausstattung. Die Ludwig-Thoma-Grundschule habe, wie Giesbrecht informiert, insgesamt sieben Luftreinigungsgeräte mit Filterfunktion erhalten, die Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule acht. Die Kosten belaufen sich ihren Angaben zufolge auf rund 13 000 Euro, die komplett vom Staatsministerium gefördert werden, und auf etwa 35 000 Euro, die voraussichtlich zur Hälfte bezuschusst werden.
»Entscheidend war bei der Beschaffung zunächst die Richtlinie des Bayerischen Staatsministeriums, die den Einsatz von diesen Geräten ausschließlich für Klassen- und Fachräume vorsah, die nicht ausreichend gelüftet werden können«, berichtete die Pressereferentin. Unter dieser Prämisse sei die erste Anschaffung von vier Geräten zu 13 000 Euro gestanden. Später sei das Förderprogramm dahingehend ergänzt worden, dass auch zur Unterstützung der Fensterlüftung Geräte bezuschusst werden. Erfolgt sei dann die zweite Anschaffung von elf Geräten für 35 000 Euro.
Doch in den Schulen der Stadt stehen nun längst nicht nur Luftreinigungsgeräte. Außerdem habe die Stadt, wie Giesbrecht weiter erläuterte, insgesamt 55 CO2-Messgeräte für die Klassen- und Fachräume sowie für die Lehrerzimmer angeschafft. Wenn sie nun eine Konzentration von 1000 ppm – parts per million beziehungsweise Anteile pro Million – CO2 belegen, dann wird laut der Pressereferentin gehandelt und jedes Mal der Raum gelüftet.
In der Franz-von-Kohlbrenner-Schule seien, so Agnes Giesbrecht, zwei Trakte mit einer Lüftungsanlage mit ausreichender Frischluftzufuhr ausgestattet. Für diese Räume seien keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich. »In der Schule Kammer laufen derzeit Umbauarbeiten, die Schüler sind in der Ludwig-Thoma-Schule untergebracht. In die Klassenräume werden Lüftungsgeräte mit Frischluftzufuhr eingebaut.«
Als Sachaufwandsträger gibt die Stadt den Schulen laut Giesbrecht keine Empfehlungen mit auf den Weg in den allgemeinen Präsenzunterricht in anhaltenden Corona-Zeiten. Denn die Vorgaben kämen vom bayerischen Kultusministerium. »Selbstverständlich befinden wir uns aber in einem engen Austausch mit den Schulen und helfen, wo es uns möglich ist.«
pü