Erika Gil und Nikolina Kovac (beide 16) interessieren sich noch nicht so sehr für Politik und sind daher froh darüber, noch nicht wahlberechtigt zu sein. Die U18-Bundestagswahl halten sie für wenig sinnvoll: »Da es ja nicht zählt, bringt es auch nicht wirklich etwas.«
Christoph Anglberger (16) wünscht sich, dass wieder mehr die Mitte in unserer Politik zu finden ist. »Wenn ich dürfte, würde ich die Grünen oder die SPD wählen.« Erika, Nikolina und Christoph sind gegen eine Wahlberechtigung ab 14 oder 16 Jahren, da sie finden, dass sich die meisten Jugendlichen in diesem Alter noch nicht genügend über Politik und die Bedeutung einer Wahl informiert hätten.
Etwas anders blicken Nina Holzner und Moritz Billing (beide 17) auf die Frage nach dem richtigen Wahlalter. »Das ist schwer zu sagen, denn manche sind mit 16 schon total reif und verdienen ihr eigenes Geld – dürfen aber noch nicht mitentscheiden.« Gegen ein Wahlalter von 14 Jahren sind Moritz und Nina aber schon: »Da ist man einfach noch zu jung.« Für eine Teilnahme an der U18-Bundestagswahl sind die beiden offen: »Man weiß dann, wie es abläuft, bevor man das erste Mal richtig wählen geht. Und wenn eine solche Wahl bekannter wäre und mehr Kinder und Jugendliche mitmachen würden, wäre das Ergebnis vielleicht auch für Erwachsene interessant«, findet Nina.
Von den Parteien wünschen sich die beiden 17-Jährigen, dass die Jugend in den Wahlprogrammen besser angesprochen und beispielsweise Bildung mehr gefördert wird. Ein grundsätzlich elternunabhängiges BAföG halten die beiden für sinnvoll. Für Moritz ist das Thema Klimaschutz momentan zu allgegenwärtig: »Man hört von nichts anderem mehr.« Nina widerspricht ihm und ergänzt: »Der Klimawandel ist schon ein sehr wichtiges Thema. Doch die Politik sollte nicht so viel verbieten, sondern lieber schauen: Was kann man stattdessen in die Tat umsetzen?«
Da sie auf dem Land wohnt, hätte sie gerne eine bessere Zug- und Busanbindung und mehr gut ausgebaute Fahrradwege. »Das bringt mehr als zum Beispiel eine CO2-Steuer, denn Autofahren müssen die Leute ja trotzdem.«
JuC