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Die erfolgreichsten Züchter der Pferdezuchtgenossenschaft Traunstein wurden vom Vorsitzenden Herman Ober (rechts) für ihre herausragenden Kaltblüter geehrt (von links): Johann Glonecker für »San Remo«, Reinhard Langlechner für »Nanda«, Christian Hollinger für »Venturin«, Rosemarie Schröder – stellvertretend für ihre Tochter Andrea – für »Pretty Woman«, Sebastian Knittler für »Irmi« und Georg Hartl für »Margaretha« und »Madeleine«. Geehrt wurde außerdem Christian Linortner, der nicht erscheinen konnte, für seinen Hengst mit dem Namen »Ratz Fatz«. (Foto: Oberkandler)

Traunsteiner Pferdezuchtgenossen ehrten in der Jahreshauptversammlung ihre erfolgreichsten Mitglieder

Traunstein – Auf ein sehr ereignis- und erfolgreiches Jahr konnten die Mitglieder der Pferdezuchtgenossenschaft Traunstein in ihrer Jahresversammlung im Gasthaus Jobst in Rettenbach zurückblicken. Höhepunkt im Veranstaltungsreigen war die Fohlenauktion im September auf der Anlage der Familie Ober/Hollinger in Traunstein-Alterfing. 40 Kaltblutfohlen wechselten dabei zu Preisen zwischen 1100 und 5500 Euro den Besitzer. Das sind doppelt so viele wie bei der jüngsten Versteigerung 2019 in der Traunsteiner Chiemgauhalle. »1500 Zuschauer waren mit Begeisterung dabei«, freute sich Vorsitzender Hermann Ober.


Stuten schneiden erfolgreich ab

Er hatte in seinem Jahresbericht zunächst über die Versammlung des Pferdezuchtverbands Oberbayern in München-Riem berichtet, bei der Vorsitzender Florian Schelle mit 203 von 209 Stimmen wiedergewählt wurde. Zweiter Vorsitzender wurde Hans Schiller aus Stephanskirchen, dritte Vorsitzende Beate Ruth aus Bad Endorf. Unter den gewählten Delegierten für die Rasse Kaltblut sind auch zwei Mitglieder der Traunsteiner Genossenschaft: Christian Linortner aus Garching/Alz und Hermann Ober aus Traunstein.

Von zwölf Stuten, die im Mai an der Stutbuchaufnahme in Alterfing teilnahmen, haben sich vier für die Landesschau qualifiziert, berichtete der Vorsitzende weiter: »Julie« von Matthias Lapper aus Aschau, »Irmi« von Sebastian Knittler aus Waging, »Pretty Woman« von Andrea Schröder aus Traunstein und »Margaretha« von Schorsch Hartl aus Palling. »Die Durchschnittsnote bei der Bewertung war mit 7,15 sehr gut«, freute sich Ober, der anschließend über das erfolgreiche Abschneiden der Stuten im Juni bei der Landesschau in München-Riem informierte. Die Stute von Matthias Lapper aus Waging holte den ersten Preis, die drei anderen erreichten die Anwartschaft auf Staatsprämienstute. Dabei qualifizierte sich »Irmi« von Sebastian Knittler für den Endring.

»Es war für unsere Genossenschaft ein Supererfolg«, freute sich der Vorsitzende. Der Jahrgang habe mit einer sehr guten Qualität überzeugt. Man habe feststellen können, dass Typ, Körper, Schritt und Trab sehr gut seien. An der Korrektheit müsse aber hier und dort noch gearbeitet werden.

Höhepunkt sei die Bundeskaltblutschau in München-Riem gewesen. Im August schafften es je zwei Stuten und Hengste von Mitgliedern der Genossenschaft in die Vorauswahl für diese Schau.

Auszeichnung als »Bundesprämienhengst«

Die Traunsteiner Pferdezuchtgenossenschaft war dabei mit den Stuten »Madeleine« von Georg Hartl und »Nanda« von Reinhard Langlechner aus Kastl im Landkreis Altötting sowie den Hengsten »Ratz Fatz« von Christian Linortner aus Garching/Alz und »Venturin« von Christian und Lisa Hollinger sowie Hermann Ober in Traunstein-Alterfing vertreten. Durch sein präsentes Auftreten von Anfang bis zum Schluss überzeugte der fünfjährige Hengst »Venturin« und wurde zum Bundessiegerhengst gekürt. Außerdem erhielt er die Auszeichnung »Bundesprämienhengst«. Bei der Hengstkörung im November stellte Johann Glonecker aus Feichten an der Alz den zweiten Reservesiegerhengst »San Remo«. Zum Abschluss seines Berichts informierte Hermann Ober, dass der Genossenschaft derzeit 86 Mitglieder mit 128 Stuten und zwölf Hengsten angehören.

Almvorstand Georg Hartl freute sich zu Beginn seines Berichts über die Anwesenheit seines Vorgängers Lorenz Aschl und das Sennerpaar Irmi und Sepp Guggenbichler, welche die Hefteralm betreuen, die im Gebiet der Grassauer Almen unterhalb der Hochplatte und dem Staffen steht. Die Mitglieder können dorthin ihre ein- bis zweijährigen Kaltblüter sowie Jungvieh auftreiben. Die Guggenbichlers sind verantwortlich für das ihnen anvertraute Vieh, die Pflege der Almflächen und die anfallenden Arbeiten. Sie bewirten auch Bergwanderer. Im Mai vergangenen Jahres, berichtete der Almvorstand, habe man zwölf Rösser und 40 Kalbinnen aufgetrieben, die bis September die Wiesen rund um die Alm beweideten.

Es sei ein »normaler« Almsommer gewesen, zwar etwas trockener als üblich, aber es habe immer rechtzeitig geregnet. Hartl informierte auch über die Arbeiten, mit denen die Infrastruktur auf der Alm in Schuss gehalten wurde, vom Zäunen bis zum Herrichten von Straße und Wasserstelle. Für heuer rechnet er damit, dass etwa 45 Kalbinnen und zehn Rösser aufgetrieben werden.

Mit der Ehrung von Mitgliedern, deren Kaltblüter bei der Landesschau, der Bundesschau und der Körung erfolgreich waren, endete Mitgliederversammlung.

- K.O.-

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