Die Villa Luise an der Herzog-Friedrich-Straße 10a ist ein Teil des Denkmal-Ensembles aus großbürgerlichen Villen um die Jahrhundertwende. Die Gebäude wurden ursprünglich von Bauträgern errichtet und anschließend von wohlhabenden Pensionären, die aus ganz Deutschland zugezogen waren, gekauft. So wie die Häuser an der Ecke Crailsheim- und Herzog- Friedrich-Straße befanden sich viele Villen noch bis in die jüngste Vergangenheit im Besitz der gleichen Familien.
Zum Tag des offenen Denkmals ist das Erdgeschoß der Villa Luise am Vormittag für die Bürger geöffnet. Darin kann man noch heute die weitgehend erhaltene, originale Bausubstanz sowie Reste der ursprünglichen Bemalung bewundern.
Den Spuren der verschiedenen Standorte, an denen sich die barocke Hans-Vogl-Orgel schon befunden hat, können Interessierte am Nachmittag bei einer kleinen Wanderung folgen. Einen musikalischen Eindruck werden dabei die Klänge der Nachfolgerinstrumente präsentieren.
Die Hans-Vogl-Orgel wurde ursprünglich von dem gleichnamigen Orgelbauer für die St.-Oswald-Kirche gebaut. Als diese 1675 abgebrochen wurde, transportierte man die noch neue Orgel in die Salinenkapelle in der Au. Dort ist sie fast 100 Jahre geblieben und hat sogar den Stadtbrand von 1704 unbeschadet überstanden. Schließlich wanderte das Instrument im Jahr 1770 in die Friedhofskirche St. Georg und Katharina im heutigen Stadtpark. Nach weiteren knapp 70 Jahren zog die Orgel schließlich ein drittes Mal um und fand im Jahr 1838 ihre heutige Heimat auf der Empore des Ettendorfer Kircherls.
Führungen durch die Villa Luise sind nur nach Anmeldung unter Telefon 0861/20 90 170 um 10, 10.30, 11 und 11.30 Uhr möglich. Treffpunkt ist an der Ecke Herzog-Friedrich-Straße/Crailsheimstraße vor dem Anwesen Crailsheimstraße 7 (gegenüber der Villa Luise).
Für die Wanderung auf der Spur der Hans-Vogl-Orgel ist Treffpunkt um 14 Uhr bei der Kirche St. Oswald; für die Wanderung ist keine Anmeldung erforderlich.
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