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Den Neubau einer Kindertagesstätte plant die Stadt Traunstein auf ihrem Grund und Boden an der Innstraße. In Betracht kommt insbesondere auch ein Anbau an die dortige Gaststätte. (Foto: Pültz)

Stadt will Kindertagesstätte an der Innstraße bauen

Traunstein – Die Stadt errichtet eine neue Kindertagesstätte an der Innstraße in Geißing. Auf ihrem Grund und Boden stehen schon ein Reiterhof und ein Gasthaus. Neben der Gaststätte ist aber noch Platz frei. Und diese Fläche nimmt die Verwaltung im Rathaus nun ins Visier, um eine weitere Kindertagesstätte in Traunstein zu bauen. Einstimmig hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung im Landratsamt eine Reihe von Aufträgen erteilt. Insbesondere die Objektplanung übernimmt das Büro Leonhard Architekten mit Niederlassungen in München und Traunstein. 


Neben den Leonhard Architekten – sie haben für die Stadt bereits das Familienzentrum an der Vonfichtstraße geplant – nahm der Stadtrat unter anderem auch die sib Ingenieure GmbH in Traunreut mit ins Boot. Sie plant nun zum einen die Elektrik sowie zum anderen die Heizung, die Lüftung und die Sanitäranlagen in der neuen Kita. Die IB Riesemann GmbH in Siegsdorf übernimmt die Tragwerksplanung.

Die Stadt habe nach wie vor einen Bedarf an weiteren Kinderbetreuungsplätzen, sagte Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer (CSU). Vor allem im Krippenbereich sei das Angebot noch zu erweitern. Was die Betreuung der Kleinsten betreffe, so müsse sich die Stadt zum Teil mit »provisorischen Lösungen behelfen« – was aber ein Ende nehmen müsse. »Deswegen wollen wir einen Neubau errichten«, erläuterte der Oberbürgermeister das Vorgehen der Stadt.

Der Bedarf an Krippenplätzen in Traunstein steige, so Hümmer, weil zum einen der Wunsch unter den Eltern wachse, ihr Mädchen oder ihren Buben betreuen zu lassen. Neben dem Anstieg der Betreuungsquote nehme zum anderen auch die Zahl der Kinder in Traunstein zu.

Sabine Babl, die Leiterin des Sachgebiets Hochbau im Rathaus, erläuterte, eine Machbarkeitsstudie zum Neubau der Kindertagesstätte an der Innstraße habe ergeben, dass das Vorhaben »nicht so einfach« verwirklicht werden könne. Zu beachten sei insbesondere, dass das Umfeld keinen städtischen, sondern einen dörflichen Charakter besitze. Diese Art der Bebauung sei in die Ausgestaltung des Entwurfs für die Kindertagesstätte mit aufzunehmen. Ebenso zu berücksichtigen sei, dass in der unmittelbaren Umgebung ein Reiter- und ein Bauernhof stehen.

Die Stadtverwaltung habe eine Reihe von Architekten angeschrieben und aufgefordert, Angebote für die Übernahme der Objektplanung abzugeben. Mehrere Büros meldeten sich dann laut Babl im Rathaus und äußerten verschiedene Ideen, die vom Abriss der Gaststätte bis zum Anbau an das Gebäude reichten.

Die Leiterin des Sachgebiets Hochbau präsentierte Entwürfe. Zu sehen war unter anderem, dass das Büro Leonhard Architekten in Richtung Anbau an die Gaststätte geht. Babl meinte, dass sich dieses Büro die meisten Gedanken gemacht habe – insbesondere auch über die Einbindung der neuen Kita in das dörfliche Umfeld.

Susanne Deckert (Initiative Traunstein) stimmte voll und ganz, wie sie sagte, für die Beauftragung der Leonhard Architekten. Sie freute sich, dass das Büro sensibel vorgeht und der Eingliederung der Kindertagesstätte in die Umgebung viel Aufmerksamkeit schenke.

Auch Simon Steiner (Traunsteiner Liste) fand den Entwurf von den Leonhard Architekten am besten, weil er die Perspektive eröffne, den dörflichen Charakter der Gegend erhalten zu können. In der Planung für die Kindertagesstätte sei unter anderem zu beachten, dass der Landwirt einen Vorentwurf für den Neubau eines Stalls eingereicht habe. Sicherzustellen sei auch, dass der Bauer seinem Gewerbe weiter nachgehen kann. Und nicht zuletzt sei auch ein besonderes Augenmerk auf die Parkplätze in diesem Bereich zu legen – nicht, dass dann womöglich ein »Verkehrschaos« ausbricht. Oberbürgermeister Hümmer entgegnete ihm, dass diese – berechtigten – Fragen vom Planer zu beantworten seien.

Wie Steiner betonte auch zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner (Bündnis 90/Die Grünen), die Stadt habe darauf zu achten, dass der Landwirt sein Gewerbe weiterhin ungehindert ausüben könne. Auch sie lobte den Gestaltungsvorschlag der Leonhard Architekten, er sei »sehr ansprechend«, weil er das dörfliche Umfeld berücksichtige.

Auf Anfrage von Andreas Kaiser (CSU) sagte Hümmer, dass die Stadtverwaltung sehr wohl schon mit dem Landwirt geredet habe. Der Oberbürgermeister betonte, für ihn gelte als oberster Grundsatz, bei Beginn der Planung eines Projekts mit den Nachbarn zu reden.

Als »sehr interessant« bezeichnete Thomas Stadler (Bündnis 90/Die Grünen) die von den Leonhard Architekten in Betracht gezogene Kombination von Alt- und Neubau. Stadler wollte wissen, zu wie viel Prozent in etwa die neue Kita aus alter und neuer Bausubstanz bestehen werde. Hümmer entgegnete ihm, noch keine Zahlen nennen zu können, sie aber mitzuteilen, sobald sie vorlägen.

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