Lang hatte das Gremium mit sich gerungen und das Für und Wider einer Auslagerung von Verantwortlichkeiten aus dem Rathaus erörtert. Im vergangenen Jahr verdichteten sich alsdann die Bemühungen – und hinter verschlossenen Türen reiften die Pläne, eine GmbH & Co. KG für die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Jetzt steht die Gesellschaft.
In einem letzten Schritt der Gründungsphase haben die Stadträte nun unter ihresgleichen die Posten im Aufsichtsrat in öffentlicher Sitzung vergeben. Die Besetzung erfolgte einstimmig. Sitze im Führungsgremium erhielten – neben Hümmer, der als Oberbürgermeister von Haus aus mitwirkt – die acht Stadträte Helga Mandl und Burgi Mörtl-Körner, ihres Zeichens auch zweite Bürgermeisterin, jeweils aus der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Simon Steiner (Traunsteiner Liste), Konrad Baur und Andreas Kaiser (beide CSU), Georg Osenstätter (Initiative Traunstein), Monika Stockinger (SPD) und Tobias Steinberger (UW).
Die Verteilung der Sitze im Aufsichtsrat erfolgte unter Zugrundelegung der Grundsätze für die Besetzung der Ausschüsse des Stadtrats. In dieser Auslegung erhielt insbesondere die CSU drei Mandate zugesprochen, sie gab jedoch einen Platz im Aufsichtsrat an die Initiative Traunstein ab, die sonst nicht in dem Gremium vertreten gewesen wäre.
Eben dieser Vertreter der Initiative Traunstein im Führungsgremium der neuen GmbH ergriff im Stadtrat das Wort. Die Gründung der Wohnungsbaugesellschaft sei ein »großer Schritt für Traunstein«, so Osenstätter. Der Wohnungsbau sei eines der wichtigsten, in Traunstein zu behandelnden Themen. Er freute sich, dass die CSU einen Sitz im Aufsichtsrat der Initiative überließ. Hümmer erwiderte, dass ihm die Einbindung der Gruppierung ein Anliegen gewesen sei.
Baur ergänzte, die CSU habe mit der Abgabe eines Postens ein Zeichen für Gemeinschaft setzen wollen. Der Aufsichtsrat sei kein politisches Gremium, er arbeite partei- und fraktionsübergreifend. Die Zielsetzung laute allein, stets nur das Beste herausholen zu wollen. Die Gründung der Wohnungsbaugesellschaft sei ein Meilenstein im Bemühen, günstigen Wohnraum zu schaffen. Viele Diskussionen in den Vorgängergremien seien gelaufen, der aktuelle Stadtrat habe schließlich Nägel mit Köpfen gemacht. »Wir haben es geschafft – und darauf können wir stolz sein«, so Konrad Baur. Und weiter meinte er: »Viele Generationen nach uns werden es uns mit Sicherheit danken.« Erste Projekte werden seinen Angaben zufolge bereits diskutiert.
Oberbürgermeister Hümmer betonte, dass die GmbH zu 100 Prozent eine städtische Gesellschaft sei – und das dies auch so bleiben werde. »Wir haben es nicht vor – und es wird auch nicht passieren –, dass wir auch nur den minimalsten Anteil veräußern.« Die GmbH bleibe in den Händen der Stadt. Hinter der Gründung stehe das Bestreben, so der Rathauschef weiter, den städtischen Wohnungsbau zu intensivieren. Dieses Anliegen sei jetzt mehr denn je zu verfolgen – jetzt in Zeiten, da die Lage auf dem Wohnungsmarkt so angespannt ist. So gehe es darum, dass die Stadt künftig wesentlich mehr Wohnungen anbieten kann.
pü