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Vorsitzender Simon Schreiber erinnerte an die Gründung des St. Georgs-Vereins.

St. Georgs-Verein Traunstein feiert 130-jähriges Bestehen

Traunstein – Der St. Georgs-Verein Traunstein feierte sein 130-jähriges Bestehen mit einer Messe in der Stadtpfarrkirche St. Oswald. Vorsitzender Simon Schreiber betonte, dass der Verein den Ostermontag mit der Veranstaltung des Georgiritts zu einem Festtag für den ganzen Chiemgau gemacht habe.


Corona hat dem Verein zuletzt zweimal einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht: Weil die Auflagen zur Eindämmung der Pandemie keine Großveranstaltungen zuließen, musste der Verein den Ritt, der traditionell von der Stadt zum Ettendorfer Kircherl führt, sowohl 2020, als auch 2021 absagen.

Am 27. Dezember 1891 schlug einst die Geburtsstunde des Vereins. Und auf den Tag genau 130 Jahre später feierte er nun seinen Geburtstag mit einer Messe in St. Oswald. Corona-bedingt konnte der Verein die Feier nur in kleinem Kreis mit der Vorstandschaft und Mitgliedern begehen, die sich besonders verdient gemacht haben. Pfarrer Helmut Bauer erinnerte daran, dass der Ritt in Traunstein schon eine lange Tradition aufweise. Der St. Georgs-Verein pflege das Brauchtum und die Tradition in besonderem Maße.

Der Verein sei seit seiner Gründung von vielen Persönlichkeiten wie Oswald Fürst, Georg Schierghofer und Franz Xaver Prandtner geführt worden. Der Pfarrer lobte die aktuelle Vorstandschaft sehr, die sie sich gerade jetzt zu Coronazeiten und in der hektischen Zeit des Wandels im 21. Jahrhundert so um diese Tradition kümmere.

Vorsitzender Simon Schreiber erinnerte an die Gründung und sagte, dass der damalige Stadtpfarrmesner Oswald Fürst und einige andere Männer den Verein aus der Taufe gehoben hätten, um den Georgiritt am Ostermontag zu erhalten. Denn die Pferdewallfahrt sei damals vor dem Aus gestanden. Im Jahre 1890 hätten sich nur noch einige Bauern, einzelne Bürger, der heilige Georg und vier Engerl hoch zu Ross auf den Weg nach Ettendorf begeben. Mit der regelmäßigen Veranstaltung des Georgiritts habe der Verein den Ostermontag in der Folgezeit zu einem Festtag für den ganzen Chiemgau gemacht. Er habe die Pflege des Heimatsinns in die Herzen der Bauern und Bürger im Chiemgau gelegt.

Bei der Gründung habe der Verein 27 Mitglieder gezählt, so Schreiber weiter. Heute seien es über 600. Dass so viele mit dabei seien, so der Vorsitzende weiter, zeige die Wertschätzung, die der Verein in der Bevölkerung erfahre. Der Verein sei unerlässlich, um den Ritt zu erhalten. Der Vorsitzende bedauerte, dass die Geburtstagsfeier nur in kleinem Kreise stattfinden könne. »Nichtsdestotrotz sind wir heute stellvertretend für alle Vereinsmitglieder da, für die beiden Mitveranstalter – die Stadt und die Stadtkirche Traunstein.« Schreiber erinnerte auch an die beiden ehemaligen Vorstände, die in diesem Jahr gestorben sind. »Albert Schmied und Sigi Strohhammer haben den Verein in ihrer Zeit jeweils mit Hingabe und Liebe geführt. Ihnen gilt unser größter Respekt und mein persönlicher Dank für ihre Leistung.« pü

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