An der Schule nagt der Zahn der Zeit. Schon vor geraumer Zeit war der Stadtrat in die Diskussion eingetreten. 2018 gab die Verwaltung eine Untersuchung für eine mögliche Sanierung des Schulhauses in Kammer in Auftrag. Das Ergebnis der Studie war, dass eine Sanierung mit einem wirtschaftlich vernünftigen Aufwand in jedem Fall möglich und zeitlich überschaubar zu realisieren sei. Die Empfehlung lautete damals, eine Sanierung einem Neubau vorzuziehen.
Im Januar vergangenen Jahres nahm der Stadtrat das Sanierungskonzept des Architekturbüros Meinel zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung, eventuell geeignete Grundstücke für einen Neubau zu untersuchen. Ein möglicher Schulhausneubau sei in die Überlegungen des Dorfentwicklungskonzepts miteinzubeziehen.
Im Mai kamen dann die ersten Ergebnisse aus dem Stadtteilentwicklungskonzept für Kammer und Rettenbach in einer Bürgerwerkstatt in Kammer zur Sprache. Die Diskussion unter den zahlreichen Teilnehmern bestätigte die Empfehlung des beratenden Fachbüros. Man kam überein, dass die Schule schnellstmöglich zu sanieren und dass möglichst nah an der Schule eine separate Einfachturnhalle zu errichten sei.
Im Juli legte sich der Stadtrat dann fest: Mit 24:1-Stimmen sprach sich das Gremium für eine Sanierung des Schulhauses in Kammer aus. Der Stadtrat ermächtigte die Stadtverwaltung, geeignete Fachbüros auszuwählen und sie mit den erforderlichen Architekten- und Ingenieurleistungen zu beauftragen. Dem Stadtrat seien zu gegebener Zeit die weiteren Schritte zur Sanierung des Schulhauses in Kammer zur Genehmigung vorzulegen. Und das Gremium begrüßte grundsätzlich die Situierung einer neuen Turnhalle östlich des bestehenden Schulhauses. Eine endgültige Entscheidung erfolge, sobald die abschließenden Ergebnisse des Stadtteilentwicklungskonzeptes vorliegen.
Der Stadtrat stellte damals die Weichen für eine Sanierung der Schule – insbesondere in der Annahme, dass sie viel billiger zu bekommen ist als ein Neubau. Im Raum stand damals, dass eine Sanierung schätzungsweise eine Million Euro kostet, ein Neubau vier Millionen Euro.
Alsdann stieg die Stadt in die Vorentwurfsplanung für eine Sanierung des Schulhauses ein – und zutage kam jetzt, dass sie viel mehr Geld kostet, als man bislang gedacht hatte. Hümmer teilte im Stadtrat mit, dass die Ausgaben in einem Bereich von zwei bis 2,5 Millionen Euro liegen.
Warum die Sanierung so viel mehr Geld als bislang angenommen kostet, bleibt offen. Auf Anfrage des Traunsteiner Tagblatts hat Agnes Giesbrecht, die Pressesprecherin im Rathaus, mitgeteilt, Einzelheiten zu den Kostensteigerungen des Umbaus – wie auch zu den Kosten eines Neubaus – noch nicht mitteilen zu können.
Die Frage des Neubaus werde in die weitere Diskussion miteinbezogen. »Die Verwaltung wird bis zur nächsten Sitzung ein Konzept erarbeiten.« pü