Konrad Roider ist schon jetzt immer wieder in der Stadt. Als Pfarradministrator trägt er bereits seit rund einem Jahr die Verantwortung für die Stadtkirche. Was eine vorübergehende Lösung ist, wird künftig eine dauerhafte: Das Erzbischöfliche Ordinariat hat am Montag mitgeteilt, dass Konrad Roider der neue Stadtpfarrer in Traunstein wird. Über ein Jahr nach dem Weggang von Georg Lindl hat das Erzbistum jetzt einen Nachfolger gefunden.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehe er, wie der 40-Jährige erzählt, nach Traunstein und damit weg von Taching. Dass er nun eine neue Aufgabe habe zugewiesen bekommen, sei zuletzt doch »relativ schnell« gegangen. Und so ist er nun aufgefordert, den Umzug zu planen. In Taching sieht er sich vor einem »Abschied auf Raten«. Erst 2017 habe er in diesem Pfarrverband angefangen. Und weil er damit noch gar nicht so lange dort wirke, sei er zuletzt nicht davon ausgegangen, dass ein Wechsel ansteht. Doch so sehr er auch an seiner alten Wirkungsstätte in Taching hängt, so sehr freut er sich nun schon auf seine neue in Traunstein. So seien St. Oswald und Heilig Kreuz in Traunstein, Mariä Verkündigung in Haslach, St. Johann Baptist in Kammer und St. Georg in Surberg – wie er aus seinen Erfahrungen weiß, die er bereits als Pfarradministrator sammelte – allesamt »schöne Pfarreien«.
Konrad Roider kommt aus Laufen. Dort ist er mit seiner fünf Jahre älteren Schwester Simone aufgewachsen. Seine kirchliche »Karriere« begann nach der Erstkommunion mit dem Ministrantendienst. »Es war eine sehr schöne und erlebnisreiche Zeit«, sagt er. Am Rottmayr-Gymnasium in Laufen legte er sein Abitur ab. 2002 trat er dann ins Priesterseminar München ein, an der Ludwig-Maximilian-Universität München studierte er Theologie. Sein Lebensweg führte ihn alsdann immer weiter von zuhause weg. So studierte er in seinem Freijahr 2004/2005 in Rom. Wieder zurück in München begann der letzte Studienabschnitt. Den Pastoralkurs begann er 2009 im Pfarrverband Moosburg. Er arbeitete in den verschiedensten seelsorglichen Bereichen mit.
»Ein entscheidender Moment auf dem Weg zum Priestertum war im Jahr 2010 die Weihe zum Diakon im Münchener Liebfrauendom«, erzählt Konrad Roider. Und er berichtet weiter, dass dann am 25. Juni 2011 die Priesterweihe im Dom zu Freising erfolgt sei – mit Primiz dann am 26. Juni in Mariä Himmelfahrt in Laufen. Roider war dann von 2011 bis 2014 Kaplan im Pfarrverband Prien, anschließend Pfarrvikar im Pfarrverband Prutting-Vogtareuth. 2017 übernahm er den Pfarrverband Am Tachinger See, 2019 wählte man ihn zum Dekanat des Dekanates Baumburg – und 2023 tritt er nun an die Spitze der Stadtkirche in Traunstein.
Roider freut sich auf seine neue Aufgabe. Gleichwohl weiß er natürlich, dass auch viel Arbeit auf ihn wartet. Denn wie andernorts auch seien auch in Traunstein »Baustellen« im kirchlichen Leben zu bewältigen. Froh ist er, dass mit St. Oswald eine renovierte Kirche zur Verfügung stehe. Jedoch weiß er auch, dass die Personaldecke alles andere als üppig ist. So werde die Zahl der Priester und pastoralen Mitarbeiter, die der katholischen Kirche zur Verfügung stehen, immer geringer – auch mit Folgen für die Seelsorge in Traunstein.
Was er nun in der Stadtkirche angehen will, bringt er auf diesen Nenner: Bemühen will er sich darum, wie er sagt, dass die fünf Pfarreien zusammenrücken – dass da wie dort der Glaube zusammen gelebt und dass überall zusammen gearbeitet wird.
Und vor allem möchte er auch vieles fortsetzen, was er an seiner neuen Wirkungsstätte schon als Pfarradministrator vorgefunden hat und als Stadtpfarrer noch vorfinden wird. »Ich werde sicherlich nicht alles von heute auf morgen umkrempeln«, sagt er.
pü