Oberbürgermeister Christian Kegel (SPD) sagte daraufhin zu, man könne den Wunsch schon mit aufnehmen. »Wir sind da auch im Gespräch und ich unterstütze das gerne, aber da reden wir dann zur rechten Zeit nochmal drüber.«
Ein- und Ausfahrt am Fuße des Klosterbergs
Geplant ist ein Parkhaus mit rund 200 Parkplätzen auf dem Gelände des ehemaligen Elektrizitätswerks am Klosterberg. Dort unten soll auch die Ein- und Ausfahrt sein. Wie viele Parkplätze es am Ende werden, ist derzeit natürlich noch nicht sicher – das müsse man natürlich noch mit der Stadt abstimmen, wie Bauwerberin Irmengard Singer auf Anfrage des Traunsteiner Tagblatts erklärte. Über einen Aufzug soll das Parkhaus direkt an die Schaumburgerstraße und somit auch an den Stadtplatz angebunden werden.
Singer sieht in dem Parkhaus einen großen Vorteil für die ganze Innenstadt – denn die werde vom Suchverkehr merklich entlastet, weil die Autos bereits am Klosterberg »abgefangen« würden und somit einiges an Parksuchverkehr wegfalle. Die Parkplätze und die Geschäfte in der Innenstadt lägen nah beieinander – eine echte Alternative zu den Einkaufscentern am Stadtrand, denn Kunden würden in die Stadt geholt, die Innenstadt werde dadurch belebt.
Auch leiste das Parkhaus einen wesentlichen Beitrag zur Barrierefreiheit, die die Stadt Traunstein ja bis zum Jahr 2023 erreichen wolle. »Das Parkhaus bietet die Möglichkeit, den Stadtplatz in etwa einer halben Minute barrierefrei zu erreichen, ist also ein wichtiger Beitrag für die Modellkommune Traunstein«, so Singer im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt.
Das Klosterkirchen-Ensemble werde in Zukunft ganzjährig genutzt, könne aber keine eigenen Parkplätze bieten. Das Parkhaus am Klosterberg sei auch für die Besucher des Kunst- und Kulturensembles zu Fuß gut erreichbar, wirbt Singer für ihr Projekt. »Lindl-, Blattlsonntage und Großveranstaltungen wie der Georgiritt locken Tausende Besucher nach Traunstein. Auch hierfür werden Parkplätze, zentral und barrierefrei, benötigt«, meint sie. In der Nähe des geplanten Parkhauses lägen ferner drei Schulen, der Stadtkindergarten und zahlreiche Behörden, für die zusätzliche Parkplätze bei Veranstaltungen sehr wichtig wären.
Freuen würde sie sich über die wohlwollende Begleitung und Unterstützung ihres Projekts, möglicherweise auch eine planerische oder finanzielle Beteiligung, »da ein Parkhaus am Klosterberg, zentral und barrierefrei gelegen, allen Traunsteiner Bürgern und Gästen zugute kommt und, weil es Traunstein noch ein bisschen lebenswerter macht.«
»Verkehrsgutachten liegt in der Schublade«
Wilfried Schott merkte am Ende der Stadtratssitzung noch an: »Wenn man in der Innenstadt ein Parkhaus bauen will, sollte man sich erst einmal mit dem Verkehrsgutachten befassen, das seit über einem Jahr unbeachtet in der Schublade liegt.« Dazu sagte Kegel: »Natürlich werden wir uns damit beschäftigen, aber wir bauen gerade so viel, da sind wir an der Kapazitätsgrenze. Alles auf einmal geht halt nicht.« coho